Neuburger Rundschau

„Ich habe nie Langeweile“

Autorin Cornelia Funke hat viele bekannte Kinderbüch­er geschriebe­n. Wer gerade nicht so genau weiß, was er mit all der freien Zeit anfangen soll, kann sich hier Tipps anschauen

- -Team VON CHRISTIANE BOSCH

Cornelia Funke hat viele bekannte Bücher geschriebe­n, zum Beispiel „Tintenherz“oder „Die wilden Hühner“. Jetzt hat sie eines ihrer erfolgreic­hsten Bücher noch einmal überarbeit­et. Es heißt „Reckless“. Capito erzählt die Autorin, warum es ihr leichtfäll­t, ihre eigenen Geschichte­n umzuschrei­ben. Und sie gibt hier auch Tipps, wie man selbst auf gute Ideen kommt.

Was haben Sie als Kind gegen Langeweile getan?

Cornelia Funke: Ich habe eigentlich nie Langeweile. Ich glaub, das war auch schon so als Kind. Ich hab gemalt und gezeichnet, tausend Bücher verschlung­en (die Bücherei kannte mich sehr gut). Ich hatte meine Lieblingsf­ernsehseri­en und ich liebte es sehr, mit meinen Freunden draußen zu spielen und mir tausend Abenteuer auszudenke­n. Heute gehe ich mit meinen Hunden ans Meer oder besuche meine Esel oder spaziere über meine Farm oder male in meiner Werkstatt oder schreibe oder stricke oder lese oder treffe Freunde oder, oder ... Ihr seht schon, eigentlich hab ich nie genug Zeit für all das, was ich gern mache!

Was hilft Ihnen dabei, die Fantasie anzuregen?

Cornelia Funke: Ich mach die Augen und Ohren und das Herz ganz weit auf und lass die Welt herein. Und nicht nur die Menschenwe­lt. Alles um uns herum erzählt ständig tausende von Geschichte­n. Man muss nur lernen, hinzuhören und zu sehen. Lasst die Geschichte­n zu euch kommen! Schreibt jede noch so kleine Idee in ein Notizbuch, sammelt sie wie Schätze – oder Puzzleteil­e, die eines Tages ein Bild ergeben.

Was würden Sie Kindern raten, die eine Geschichte schreiben wollen?

Cornelia Funke: Besorgt euch ein Notizbuch – eins, das nicht zu klein ist. Bemalt es oder beklebt es mit einem Foto, das euch Geschichte­n erzählt. Und dann fangt an zu sammeln: Ideen, Gedanken, Zeichnunge­n, Dinge, die ihr ausschneid­et. Und vor allem: FRAGEN! Fragen an eure Geschichte. Wann spielt sie? Wo? Ist es kalt, warm? Hell, dunkel? Wer ist die erste Figur, die auftaucht? Wie sieht sie aus? Was hat sie vor? Hat sie ein Geheimnis? Hat sie Angst oder ist sie glücklich?

Und was sollen die Kinder dann tun?

Cornelia Funke: Wenn ihr das erste Kapitel oder die erste Seite mit der Hand geschriebe­n habt, nehmt den Computer und schreibt sie ab – und während ihr das tut, ändert und ergänzt und streicht ihr. Als würdet ihr etwas auf Hochglanz polieren!

Sie haben gerade den ersten Band von „Reckless“überarbeit­et. Wie schwierig ist es, eine Geschichte zu verändern?

Cornelia Funke: Ich liebe es, Geschichte­n besser und besser zu machen. Sie verbergen immer ein paar Geheimniss­e vor uns oder locken uns in die Irre und man kann immer noch etwas Neues über sie herausfind­en. Ich schreibe all meine Geschichte­n mindestens sechsmal um.

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Foto: dpa Cornelia Funke kennt keine Langeweile. Schon als Kind hatte sie immer etwas zu tun. Hier verrät sie, was das war, und gibt auch Tipps.
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Foto: Christian Charisius/dpa Die an den Zaun gehängten Spenden sind für Menschen gedacht, die keine Wohnung haben.
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Von Lilly, 12 Jahre.
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Von Lukas, 4, aus Edenhausen.
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Von Natalie, 7, aus Edenhausen.
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Von Rosanna.
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