Klavier-Challenge – Teil II
Es sind nun ein paar Wochen vergangen, seitdem ich mich nach zehn Jahren Klavierunterricht und zwei Jahren Pause wieder an mein Lieblingsinstrument gewagt hatte: das Klavier. Das Kitzeln in meinen Fingern, welches mich dazu verleitete, es doch noch einmal zu versuchen, wurde seitdem nur noch stärker.
In einem Schrank in unserem Flur fand ich viele alte Klavierbücher. Sie rufen Erinnerungen an stundenlanges Üben an meine mal emotionalen, mal wütenden Interpretationen von Beethoven bis ABBA hervor. Inzwischen übe ich nicht mehr nur an dem Ziel, zwei Chopin-Walzer am Ende dieser Challenge spielen zu können, welches ich schon fast erreicht habe. Nein, ich habe stattdessen schon eine ganze Hitliste zusammengestellt.
Unter den alten Notenbüchern finde ich auch ein blaues, dünnes Büchlein. „Ballade pour Adeline“ist darauf zu lesen. Es ist das erste Stück, an das ich mich erinnern kann. Mein Vater hatte es immer gespielt, als ich noch ein kleines Kind war. Es war das Stück, bei dem ich ihm über die Schulter schaute und voller Faszination seine über die Tasten rasenden Finger beobachtete.
Die Noten sind nicht allzu schwer im Vergleich zu den Walzern. Schnell habe ich den Dreh raus. Zwar noch mit kleineren Fehlern. Aber die schönen Kindheitserinnerungen sind sofort zurück. Und meine Begeisterung für das Klavierspielen wächst weiter an.