Neuburger Rundschau

Mit Stil und Krach

Die Einstürzen­den Neubauten sind zurück

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Blixa Bargeld und seine Einstürzen­den Neubauten zählen eigentlich zu den Relikten aus der Vergangenh­eit. Doch urplötzlic­h, nach über zwölf Jahren, kommen Blixa und seine Gesellen mit ihrem neuen Album „Alles in Allem“um die Ecke. Schon an den etwas kryptische­n Titeln des Albums kann man erkennen, dass es sich um die Neubauten handeln muss: „Am Landwehrka­nal“, „Zivilisato­risches Missgeschi­ck“oder „Taschen“. Und es geht natürlich um die Heimat Berlin, siehe „Wedding“oder „Tempelhof.“Seit der Gründung der Band 1980 ist bis heute eines immer gleich geblieben: Entweder man liebt die Band oder man hasst sie. Dabei geht beides. Die Abstrakthe­it ist zwar in den Songs geblieben, dennoch ist viel Melancholi­e in der Stimme von Blixa, wenn er verträumt vom Landwehrka­nal singt. Wunderschö­n, auch wenn es einen der Titel nicht glauben lässt, ist „Möbliertes Lied“. „Ich hab unser Lied frisch renoviert“, singt Blixa, und dazu „die verbraucht­en Metaphern im Giftmüll entsorgt“. Das hat Stil. Hassen könnte man die Neubauten allerdings für „Zivilisato­risches Missgeschi­ck“. Die Geräuschku­lisse ist schier unerträgli­ch. Alles, was Krach macht, wird draufgepac­kt. Wer diesen Song ganz anhört, muss mit einem Hörsturz rechnen. Dennoch, das Comeback der Einstürzen­den Neubauten kann man im Großen und Ganzen als gelungen bezeichnen. ★★★✩✩

(Potomak/Indigo)

Feuilleton kompakt

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Einstürzen­de Neubauten: Alles in Allem

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