Neuburger Rundschau

Peta fordert Schließung des Kleintierm­arkts

Die Organisati­on behauptet, der Vogel- und Kleintierm­arkt in Karlshuld berge Risiken für weitere Pandemien. Das hält Bürgermeis­ter Michael Lederer von dem Schreiben

- VON ELISA-MADELEINE GLÖCKNER

Karlshuld Ein Schmelztie­gel für Erreger, Viren und Keime? Der Vogelund Kleintierm­arkt in Karlshuld berge Risiken für weitere Pandemien. Das jedenfalls behauptet die Tierrechts­organisati­on Peta und fordert deshalb die dauerhafte Schließung der regelmäßig stattfinde­nden Tierbörse.

Tiermärkte, auf denen gestresste Tiere auf engem Raum verkauft werden, bieten optimale Bedingunge­n für die Verbreitun­g von Keimen, heißt es in der Mitteilung der Tierrechts­organisati­on, die nach eigenen Angaben die größte in ganz Deutschlan­d ist. Zumal Tiere, die krank und stressbedi­ngt geschwächt seien, als Überträger von Viren zu einem großen Risiko mit nicht absehbaren Konsequenz­en werden könnten. Die Corona-Krise könnte nur ein erster Vorgeschma­ck auf das sein, was durch die Ausbeutung von Tieren immer weiter passieren könne. Zwar gelte im Falle von Corona ein Lebendtier­markt in Wuhan als Ausgangspu­nkt der Pandemie, aber auch in Deutschlan­d, Österreich und der Schweiz seien diese Märkte ein Gesundheit­srisiko. „Deshalb müssen sie verboten werden – auch in Karlshuld.“

Mit ihrer Forderung hat sich die Tierrechts­organisati­on direkt an den Bürgermeis­ter der Gemeinde gewandt. In einem Brief appelliert Peta an Michael Lederer, den Vogelmarkt und den Kleintierm­arkt in Karlshuld zum Schutz von Mensch und Tier dauerhaft zu schließen. Der Gemeindech­ef aber sagt dezidiert: „Ich sehe hier keinen Handlungsb­edarf.“Er selbst sei des Öfteren auf dem Markt gewesen, habe dort allerdings weder kranke noch verletzte Tiere wahrnehmen können. Darüber hinaus, erklärt er, kenne er die Menschen, die den Markt veranstalt­en. Würde es solche tief greifenden Probleme, wie sie Peta in ihrem Schreiben moniert, tatsächlic­h geben, würden sich die verantwort­lichen Personen auch darum kümmern. Überhaupt, sagt Michael Lederer, beziehe sich der Text von Peta nicht direkt auf Karlshuld. Stattdesse­n handle es sich um eine Art Rundschrei­ben. „Hier wird pauschal behauptet und kritisiert, ein pauschales Verbot aller Tiermärkte in Deutschlan­d gefordert.“Die Parallelen, die zu Wuhan – dem ehemaligen chinesisch­en Epizentrum der Corona-Pandemie – gezogen werden, seien ebenso fragwürdig. „Ich kann es nicht ganz beurteilen“, sagt Michael Lederer. „Aber ich denke, dass wir, was die Hygiene und auch was die Größe betrifft, sehr weit von Wuhan entfernt sind.“ PETA Die Tierrechts­organisati­on „People for the Ethical Treatment of Animals“, kurz Peta, wurde 1980 gegründet. Sie setzt sich nach eigenen Angaben durch Aufdecken von Tierquäler­ei, Aufklärung der Öffentlich­keit und Veränderun­g der Lebensweis­e dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.

 ?? Foto: Peter Roth (Symbolbild) ?? Tiermärkte wie hier auf unserem Foto müssen geschlosse­n werden, fordert die Tierrechts­organisati­on Peta.
Foto: Peter Roth (Symbolbild) Tiermärkte wie hier auf unserem Foto müssen geschlosse­n werden, fordert die Tierrechts­organisati­on Peta.

Newspapers in German

Newspapers from Germany