Entscheidungen brauchen nicht Zeit, sondern Mut
Bürgermeister Günter Gamisch verabschiedete zehn Gemeinderäte und Ortssprecher. Was diese in ihrem Ehrenamt geleistet haben und was sie den „Neuen“mit auf den Weg gaben
Ehekirchen Nachdem vor drei Wochen in der konstituierenden Sitzung die neuen Gemeinderäte Ehekirchens vereidigt wurden, war es am Dienstagabend an der Zeit, die aus dem Amt scheidenden Räte zu verabschieden. Manche von ihnen haben viele Jahre ihres Lebens diesem Ehrenamt gewidmet.
Am längsten dabei war Ralf Wittmann. Stolze 24 Jahre, von 1996 bis 2020, war er Gemeinderat, davon mehrere Jahre Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses, Mitglied im Schulverband und im Friedhofsausschuss, im Kindergarten-Bauausschuss und im Energieausschuss. 2015 wurde er mit der kommunalen Dankurkunde für besondere Dienste um die kommunale Selbstverwaltung ausgezeichnet. Wie es nach ihm dann auch die anderen taten, trug er sich ins Goldene Buch der Gemeinde ein. Er erhielt eine Dankesurkunde und ein kleines Geschenk, seine Ehefrau einen Blumenstrauß als „Dank für die vielen Entbehrungen“, wie Bürgermeister Günter Gamisch sagte. Wittmann bedankte sich für die stets faire Zusammenarbeit und wünschte den neuen Räten viel Glück. 18 Jahre als Gemeinderat tätig war Josef Karmann. Er war Mitglied im Rechnungsprüfungssowie im Bau- und Umweltausschuss, außerdem im Zweckverband zur Wasserversorgung der Burgheimer Gruppe. Wie Gamisch verkündete, sei die Kommunale Dankurkunde für Karmann bereits beantragt. Dieser verabschiedete sich mit den Worten „Ich war nicht immer ein angenehmer Zeitgenosse, aber Politik ist eine streitbare Sache. Bleibt’s gesund!“
Auf immerhin zwölf Jahre brachte es Georg Kugler. Wie Karmann war er Mitglied im Zweckverband zur Wasserversorgung. Genauso lange im Amt war Sofia Käfer, die am Dienstag aber nicht persönlich anwesend war. Sie war Mitglied im Finanz- und im Rechnungsprüfungsausschuss sowie im Schulverband. Anton Daferner war zunächst sechs Jahre Ortssprecher für Schainbach und anschließend sechs Jahre Gemeinderat. Er war im Finanzausschuss und Umweltreferent.
Franz Männling war sechs Jahre Gemeinderat. Als solcher saß er im Energieausschuss und war Vorsitzender des Rechnungsprüfungsausschusses. Er erinnerte sich an eine nette Anekdote aus seiner Anfangszeit 2014: Von seinem ersten Sitzungsgeld habe er für den Sitzungssaal die größte Uhr gekauft, die er finden konnte. Quasi als Ermahnung, dass man die Sitzungen kürzer halten solle. „Und der Günter hat sich gebessert“, sagte Männling und lachte. Was er da noch nicht wusste: Allein der öffentliche Teil der Sitzung am Dienstag dauerte am Ende fast dreieinhalb Stunden. Zum Abschied hatte Männling für den Gemeinderat von seinem letzten Sitzungsgeld eine edle Mappe gekauft mit dem Spruch „Um Entscheidungen zu treffen, braucht man nicht Zeit, sondern Mut“darauf. Sie soll künftig den roten Plastikordner für die Anwesenheitsliste ersetzen.
Ebenfalls sechs Jahre Gemeinderat war Paul Strixner, der auch Mitglied im Zweckverband zur Wasserversorgung war und seit 2002 Kreisrat ist. Auch bei Johannes Wintermayr waren es sechs Jahre, in denen er zudem im Energieausschuss mitwirkte und als Jugendreferent tätig war. Stefan Hertl, der wie Sofia Käfer nicht da war, war sechs Jahre lang Ortssprecher für Fern- und Nähermittenhausen. Die entschuldigte Alexandra Karmann schied nach nur zwei Jahren aus dem Gemeinderat und dem Energieausschuss aus, sie war im März 2018 für die verstorbene Ursula Schimmel nachgerückt.
Bürgermeister Gamisch bedankte sich bei allen für ihren Einsatz und ihr Engagement – und bei den Partnern für das Verständnis. „Die Gedanken und Meinungen waren oft unterschiedlich, aber am Ende kam immer eine gute Lösung heraus.“