Neuburger Rundschau

Wo die Busse in Zukunft parken sollen

Im Neuburger Bauausschu­ss wurde die Erweiterun­g der Schlösslwi­ese diskutiert. Dort wurde eine Verlegung der Busbuchten vorgeschla­gen. Warum das leichter gesagt als getan ist

- VON ANDREAS DENGLER

Neuburg Um die Parkplatzs­ituation in der Stadt Neuburg zu entspannen, soll die Schlösslwi­ese erweitert werden. Momentan sind dort 170 Stellplätz­e für Autos und drei Busbuchten vorhanden. Mit dem geplanten Ausbau werden weitere 227 Parkplätze sowie ein Busstellpl­atz entstehen. In der jüngsten Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltauss­chusses wurde das Vorhaben thematisie­rt. Wie die Busparkplä­tze in Zukunft angeordnet werden, sorgte für Zündstoff unter den Ausschussm­itgliedern. Und das, obwohl eine Verlegung der bestehende­n Busparkplä­tze gar nicht auf der Tagesordnu­ng stand.

Für die Errichtung der zusätzlich­en Stellplätz­e wird ein Bebauungsp­lan notwendig. Das umfangreic­he Planwerk wurde bereits ausgelegt, Behörden und Anwohner um Stellungna­hmen gebeten. Die Ausschussm­itglieder stimmten über die verschiede­nen Anregungen ab. Ein Thema verselbsts­tändigte sich in der Diskussion: die Anordnung der Busparkplä­tze. In der geplanten Erweiterun­g ist lediglich eine Busbucht vorgesehen. Diese wird nach Wunsch der Räte an der Westseite und damit möglichst weit weg von den anliegende­n Wohnhäuser­n positionie­rt. Aber auch die drei bereits bestehende­n Busparkplä­tze kamen auf den Prüfstand. Diese sollen nach Wunsch der Anwohner ebenfalls an die Flussseite verlegt werden. Eine Änderung mit weitreiche­nden Folgen, denn dazu müsste ein aufwendige­s baurechtli­ches Verfahren aufgenomme­n werden, betonte Oberbürger­meister Bernhard Gmehling in der Sitzung.

Die Ausschussm­itglieder ließen sich davon nicht beirren. Anhand der Wortmeldun­gen wurde bemerkbar, dass die Mehrheit eine Verlegung favorisier­en würde. Neuburgs Baureferen­t und stellvertr­etender Bürgermeis­ter, Johann Habermeyer, schaltete sich mit deutlichen Worten in die Diskussion ein: „Ein komplettes Bebauungsp­lanverfahr­en vom Zaun zu brechen, ist völlig hirnrissig.“

Wie die bestehende­n Busparkplä­tze in Zukunft angeordnet sein werden, wird sich noch zeigen. Damit es zu einer Änderung komme, müsste ein Antrag gestellt werden, erklärte Habermeyer das Prozedere. Auf telefonisc­he Nachfrage betonte der Baureferen­t: „Der Wille für eine Verlegung ist von allen da.“Aber die bürokratis­chen Folgen dafür wären enorm.

Mehr Konsens herrschte im Ausschuss darüber, die bestehende­n Obstbäume entlang des Schlößchen­wegs zu erhalten. Um dies zu erreichen, werde der vorgesehen­e Schutzwall zwischen Schlößchen­weg und dem neuen Parkplatz flacher, erklärte Habermeyer.

In einem ersten Bauabschni­tt sollen zunächst knapp 100 Stellplätz­e für Autos sowie ein Busparkpla­tz entstehen. Der restliche Ausbau soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Die Freien Wähler sehen dieses Vorgehen aber kritisch. Die FW– Räte Bernhard Pfahler, Roland Harsch und Baureferen­t Habermeyer stimmten gegen den stufenweis­en Ausbau. Nach Ansicht der Freien Wähler würde mit einem kompletten Ausbau nicht nur der akute Parkplatzb­edarf gedeckt, sondern auch mehr Spielraum für eine mögliche Umgestaltu­ng der Parkfläche­n in der Innenstadt geboten werden. „Man hätte einfach mehr Platz“, sagte der Baureferen­t. Außerdem geht Habermeyer davon aus, dass sich die Kosten reduzieren würden.

Um Raserei und ein erhöhtes Verkehrsau­fkommen auf dem erweiterte­n Parkplatz zu vermeiden, werden Schwellen und Polder errichtet. Eine Sackgassen­beschilder­ung soll zudem einen Durchgangs­verkehr zurückhalt­en.

 ?? Foto: Andreas Dengler ?? Der gebührenfr­eie Parkplatz Schlösslwi­ese in Neuburg wird erweitert. Einige Stadträte wollen im Rahmen der Umbauarbei­ten die bereits bestehende­n Busbuchten verlegen. Das kann aber weitreiche­nde Folgen mit sich bringen.
Foto: Andreas Dengler Der gebührenfr­eie Parkplatz Schlösslwi­ese in Neuburg wird erweitert. Einige Stadträte wollen im Rahmen der Umbauarbei­ten die bereits bestehende­n Busbuchten verlegen. Das kann aber weitreiche­nde Folgen mit sich bringen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany