Wo die Busse in Zukunft parken sollen
Im Neuburger Bauausschuss wurde die Erweiterung der Schlösslwiese diskutiert. Dort wurde eine Verlegung der Busbuchten vorgeschlagen. Warum das leichter gesagt als getan ist
Neuburg Um die Parkplatzsituation in der Stadt Neuburg zu entspannen, soll die Schlösslwiese erweitert werden. Momentan sind dort 170 Stellplätze für Autos und drei Busbuchten vorhanden. Mit dem geplanten Ausbau werden weitere 227 Parkplätze sowie ein Busstellplatz entstehen. In der jüngsten Sitzung des Bau-, Planungs- und Umweltausschusses wurde das Vorhaben thematisiert. Wie die Busparkplätze in Zukunft angeordnet werden, sorgte für Zündstoff unter den Ausschussmitgliedern. Und das, obwohl eine Verlegung der bestehenden Busparkplätze gar nicht auf der Tagesordnung stand.
Für die Errichtung der zusätzlichen Stellplätze wird ein Bebauungsplan notwendig. Das umfangreiche Planwerk wurde bereits ausgelegt, Behörden und Anwohner um Stellungnahmen gebeten. Die Ausschussmitglieder stimmten über die verschiedenen Anregungen ab. Ein Thema verselbstständigte sich in der Diskussion: die Anordnung der Busparkplätze. In der geplanten Erweiterung ist lediglich eine Busbucht vorgesehen. Diese wird nach Wunsch der Räte an der Westseite und damit möglichst weit weg von den anliegenden Wohnhäusern positioniert. Aber auch die drei bereits bestehenden Busparkplätze kamen auf den Prüfstand. Diese sollen nach Wunsch der Anwohner ebenfalls an die Flussseite verlegt werden. Eine Änderung mit weitreichenden Folgen, denn dazu müsste ein aufwendiges baurechtliches Verfahren aufgenommen werden, betonte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling in der Sitzung.
Die Ausschussmitglieder ließen sich davon nicht beirren. Anhand der Wortmeldungen wurde bemerkbar, dass die Mehrheit eine Verlegung favorisieren würde. Neuburgs Baureferent und stellvertretender Bürgermeister, Johann Habermeyer, schaltete sich mit deutlichen Worten in die Diskussion ein: „Ein komplettes Bebauungsplanverfahren vom Zaun zu brechen, ist völlig hirnrissig.“
Wie die bestehenden Busparkplätze in Zukunft angeordnet sein werden, wird sich noch zeigen. Damit es zu einer Änderung komme, müsste ein Antrag gestellt werden, erklärte Habermeyer das Prozedere. Auf telefonische Nachfrage betonte der Baureferent: „Der Wille für eine Verlegung ist von allen da.“Aber die bürokratischen Folgen dafür wären enorm.
Mehr Konsens herrschte im Ausschuss darüber, die bestehenden Obstbäume entlang des Schlößchenwegs zu erhalten. Um dies zu erreichen, werde der vorgesehene Schutzwall zwischen Schlößchenweg und dem neuen Parkplatz flacher, erklärte Habermeyer.
In einem ersten Bauabschnitt sollen zunächst knapp 100 Stellplätze für Autos sowie ein Busparkplatz entstehen. Der restliche Ausbau soll zu einem späteren Zeitpunkt folgen. Die Freien Wähler sehen dieses Vorgehen aber kritisch. Die FW– Räte Bernhard Pfahler, Roland Harsch und Baureferent Habermeyer stimmten gegen den stufenweisen Ausbau. Nach Ansicht der Freien Wähler würde mit einem kompletten Ausbau nicht nur der akute Parkplatzbedarf gedeckt, sondern auch mehr Spielraum für eine mögliche Umgestaltung der Parkflächen in der Innenstadt geboten werden. „Man hätte einfach mehr Platz“, sagte der Baureferent. Außerdem geht Habermeyer davon aus, dass sich die Kosten reduzieren würden.
Um Raserei und ein erhöhtes Verkehrsaufkommen auf dem erweiterten Parkplatz zu vermeiden, werden Schwellen und Polder errichtet. Eine Sackgassenbeschilderung soll zudem einen Durchgangsverkehr zurückhalten.