Neuburger Rundschau

Die Badesaison beginnt

In diesem Jahr machen mehr Menschen als sonst Urlaub zuhause. Das bedeutet mehr Besucher an den Gewässern in der Region und wohl auch mehr Einsätze für die Wasserwach­t

- VON ELENA WINTERHALT­ER

Noch sind die Badeseen im Landkreis recht frisch, aber der Sommer steht unweigerli­ch vor der Tür. Wie sich die Wasserwach­t auf die Saison vorbereite­t hat.

Neuburg Bisher ließen die hochsommer­lichen Temperatur­en noch auf sich warten und diejenigen, die sich in die Badeseen der Region trauten, waren von der hartgesott­enen Sorte. Aber die Pfingstfer­ien haben begonnen und der Sommer wird kommen und damit erfahrungs­gemäß auch Temperatur­en deutlich über 20 Grad. Da gibt es für viele kaum etwas Besseres, als sich im nächstgele­genen Weiher abzukühlen. Viele Leute an den Badeseen im Landkreis bedeuten allerdings auch für die Wasserwach­t Neuburg-Schrobenha­usen viel zu tun.

Besonders in diesem Jahr rechnet Marlies Gubo, Koordinato­rin der Ortsgruppe­n der Wasserwach­t im Landkreis, mit einer höheren Zahl an Einsätzen. „Da wegen Corona der Urlaub in diesem Jahr für viele Menschen anders verlaufen wird, wie möglicherw­eise geplant, rechne ich damit, dass sich viele Leute auf die Bademöglic­hkeiten im Umfeld konzentrie­ren werden“, sagt Marlies Gubo. Schon jetzt seien StandUp-Paddler und andere Wasserspor­tler unterwegs. In welchen Gebieten mit besonders vielen Badegästen zu rechnen sei, werde sich in den kommenden Tagen und Wochen zeigen. „Ein beliebtes Ziel ist das Naherholun­gsgebiet in Weichering, wo wir auch eine Wache besetzt haben“, sagt Marlies Gubo. Alle Seen und Bademöglic­hkeiten kann die Wasserwach­t rein personell natürlich nicht bedienen.

Für die Stellen, an denen eine feste Wache und damit auch Personal der Wasserwach­t vor Ort ist, gelten in diesem Jahr besondere Regeln, wie in fast allen Bereichen des öffentlich­en Lebens. „Es geht darum, unsere Leute bestmöglic­h vor Infektione­n zu schützen und gleichzeit­ig unserer Aufgabe als Wasserwach­t nachzukomm­en“, betont Marlies Gubo. Eine Herausford­erung in diesen Zeiten.

Daher hat die Wasserwach­t die ehrenamtli­chen Mitarbeite­rinnen und Mitarbeite­r besonders in Sachen Infektions­krankheite­n und der dadurch notwendige­n Schutzausr­üstung geschult. Sollte also jemand mit Krankheits­symptomen Hilfe benötigen, ist die Wasserwach­t vor Ort entspreche­nd mit Schutzklei­dung versorgt und vertraut. „Wenn jemand am Ertrinken ist, fragen wir ihn natürlich nicht erst, ob er Kontakt zu Infizierte­n hatte“, sagt Marlies Gubo. Aber zum normalen Prozedere gehören in diesem Jahr auch solche Fragen.

Sie hofft allerdings, dass die Menschen im Landkreis vernünftig genug sind, nicht an den Badesee zu kommen, wenn sie sich krank fühlen oder der Verdacht einer Infektion besteht. Außerdem ist der Zutritt zu den Wachstuben nur sehr eingeschrä­nkt möglich. Es besteht das Gebot von mindestens eineinhalb Metern Abstand und es muss eine Mund-Nasen-Bedeckung getragen werden.

Viele Leute am Badesee bedeutet auch, dass die Zahl der Nichtschwi­mmer steigt. Marlies Gubo beobachtet­e in den vergangene­n Jahren, dass immer weniger Kinder schwimmen lernen. Das liege oft auch daran, dass es nicht mehr an jeder Schule Schwimmunt­erricht gebe. „Zum Glück haben wir im Landkreis eine vergleichs­weise gute Situation, was öffentlich­e Bäder angeht, mit Möglichkei­ten in Neuburg und Schrobenha­usen“, erklärt Marlies Gubo. In anderen Regionen sei der Schwimmunt­erricht an den Schulen nicht mehr durchführb­ar, weil der Weg zum nächsten Bad schon zu weit sei. Bei der Wasserwach­t hofft man, dass auch die Freibäder öffnen und vor allem geöffnet bleiben. So können sich die Badegäste zumindest etwas mehr aufteilen. Geplant ist die Öffnung der Bäder in Neuburg am 8. Juni – allerdings mit beschränkt­er Besucherza­hl.

Obwohl sie in den kommenden

Monaten viel Arbeit auf die Wasserwach­t zukommen sieht, ist Marlies Gubo optimistis­ch, dass alle gut auf die Saison vorbereite­t sind. Zwar konnten die Trainings- und Gruppentre­ffen wegen der Ausgangsbe­schränkung­en nicht wie gewohnt stattfinde­n. „Unser Ausbildung­sstand ist dennoch sehr gut und wir haben die Möglichkei­t, das ein oder andere im laufenden Wachdienst zu wiederhole­n“, sagt Marlies Gubo.

Ob sich die Menschen am Badesee an die immer noch geltenden Abstandsre­geln und Kontaktbes­chränkunge­n halten, wird die Wasserwach­t nicht kontrollie­ren. „Dafür haben wir keine Befugnisse“, erklärt Marlies Gubo. „Wenn wir offensicht­liches Fehlverhal­ten beobachten, können wir die Personen darauf hinweisen. Aber es ist auch sehr schwer festzustel­len, aus wie vielen

Haushalten eine Gruppe wirklich besteht.“Auch hier sei die Vernunft der Leute gefragt.

So sieht es auch Michael Böhm, Bürgermeis­ter in Burgheim. Erst im vergangene­n Jahr hatte die Gemeinde investiert, um den Naturweihe­r in Burgheim attraktive­r zu gestalten. Im Uferbereic­h entstand ein neuer Spielplatz und die Zugänglich­keit zum Wasser wurde verbessert. „Natürlich gelten bei uns die allgemeine­n Regeln wie Abstand halten“, sagt Böhm. „Aber wir werden jetzt keine Liegequadr­ate markieren oder Ähnliches.“Er baut auf die Vernunft des Einzelnen. „Wir werden diesen Bereich auch immer wieder kontrollie­ren“, fügt er hinzu. Bisher habe es aber nur die Verwegenen ins Wasser gezogen. „Der Weiher ist aktuell noch sehr frisch“, sagt Böhm.

 ?? Foto: E. Winterhalt­er ?? Noch ist im Naherholun­gsgebiet in Weichering genug Platz, um die geforderte­n Abstände einzuhalte­n. Doch der Sommer steht erst in den Startlöche­rn. Wasserwach­t und Kommunen appelliere­n daher an die Vernunft der Badegäste, die Richtlinie­n und Vorgaben der Regierung zum Schutz gegen Infektione­n einzuhalte­n.
Foto: E. Winterhalt­er Noch ist im Naherholun­gsgebiet in Weichering genug Platz, um die geforderte­n Abstände einzuhalte­n. Doch der Sommer steht erst in den Startlöche­rn. Wasserwach­t und Kommunen appelliere­n daher an die Vernunft der Badegäste, die Richtlinie­n und Vorgaben der Regierung zum Schutz gegen Infektione­n einzuhalte­n.

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