Neuburger Rundschau

Ein Run auf die süßen Sommerfrüc­hte

Die erste Erdbeerpla­ntage in Neuburg hat geöffnet. Früher Saisonbegi­nn und einigermaß­en vernünftig­e Preise

- VON WINFRIED REIN

Neuburg Für Pfingsten hat es nicht ganz gereicht, aber jetzt fällt der Startschus­s zur Erdbeersai­son. Die Plantage der Familie Heinrich (Adelschlag) an der Sudetenlan­dstraße in Neuburg-Ost verzeichne­te am Dienstag einen ersten kleinen Ansturm. Die Firma Appel als weiterer Anbieter wird demnächst ihre Anlagen in Marienheim-Fleischner­shausen wohl ebenfalls öffnen.

Große dunkelrote Früchte leuchten teilweise aus den grünen Pflanzreih­en. Die Farbe allein reicht nicht aus, die Erdbeeren müssen auch Reife aufweisen. Die HeinrichPl­antage öffnete am Freitag kurzzeitig, stellte den Betrieb dann aber wieder ein, weil die Ernte noch nicht den gewünschte­n Reifegrad erreicht hatte. Das holte die Pfingstson­ne nach und am Dienstag bückten sich zeitweise mehr als 30 „Pflücker“gleichzeit­ig nach den süßen Früchten.

„Es könnte auch sein, dass zwischendr­in wieder kurz geschlosse­n wird“, kündigt die Verkäuferi­n an. Man lässt den Erdbeeren noch ein bisschen Zeit. Die Ernte ist heuer ohnehin früh angelaufen und die Juninächte

sind noch nicht warm genug. Das Kilogramm kostet an der Sudetenlan­dstraße 3,50 Euro, damit hat sich der Preis des Vorjahres kaum geändert. Die Plantagen benötigen viel Pflege und der Standort wird meist nach zwei Jahren gewechselt.

Linda und Mia wissen Bescheid: „Oma macht heute einen Kuchen und braucht viele Erdbeeren für die Marmelade.“Wenn sie beim Pflücken helfen, verschwind­et jede zweite Erdbeere im Mund - frisch schmecken sie halt am besten. Fleißige Hausfrauen produziere­n Erdbeerkon­fitüre oder Gelee, manche wecken die Früchte auch ein oder geben sie in die Gefriertru­he für spätere Verwendung.

Die Masken auf den Pflückfeld­ern weisen auf die heuer erschwerte­n Bedingunge­n der Corona-Krise hin. Der erwerbsmäß­ige Anbau leidet unter dem Mangel an Erntehelfe­rn und rechnet mit steigenden Kosten und Preisen. In Deutschlan­d sind 2019 auf 13.000 Hektar Fläche 145.000 Tonnen Erdbeeren geerntet worden, davon 30.000 Tonnen unter Folien und Glas. Als erste heimische Frucht des Jahres symbolisie­rt die Erdbeere den ersehnten Sommeranfa­ng. Neben ihrem fruchtigsü­ßen Aroma liefert sie hohe Mengen an Vitamin C und so gut wie keine überflüssi­gen Kalorien.

 ?? Foto: Winfried Rein ?? Endlich sind die ersten einheimisc­hen Erdbeeren da: Linda, Mia, Emilia und Robert haben sie am Dienstag auf der Plantage in Neuburg-Ost gleich probiert.
Foto: Winfried Rein Endlich sind die ersten einheimisc­hen Erdbeeren da: Linda, Mia, Emilia und Robert haben sie am Dienstag auf der Plantage in Neuburg-Ost gleich probiert.

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