Neuburger Rundschau

Wolframs Traumtor lässt FCI jubeln

Der FC Ingolstadt gewinnt bei der SpVgg Unterhachi­ng mit 2:1 und klettert auf den 4. Platz. Wie die Schanzer nach einem Eigentor und einem verschosse­nen Elfmeter zurückkomm­en und einen Rückstand drehen

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Unterhachi­ng/Ingolstadt Der FC Ingolstadt hat dank eines Traumtors von Maximilian Wolfram im Aufstiegsk­ampf einen wichtigen 2:1-Sieg bei der SpVgg Unterhachi­ng gefeiert. Nach dem verdienten Erfolg im bayerische­n Derby belegen die Schanzer nun den 4. Platz in der 3. Liga. Kapitän Stefan Kutschke stellte nach dem Sieg die „Mentalität“der Mannschaft heraus. Der FCI ließ sich von einem Eigentor und einem verschosse­nen Elfmeter nicht aus der Bahn werfen und drehte einen 0:1-Rückstand.

Beim FCI kehrten wie erwartet die zuletzt gesperrten Robin Krauße und Kutschke in die Startforma­tion zurück. Für sie wichen Fatih Kaya (Bank) und Maximilan Beister (nicht im Kader). Eine dritte Änderung musste Oral vornehmen, da Marcel Gaus gelb-rot-gesperrt fehlte. Dafür lief Peter Kurzweg als Linksverte­idiger auf.

Hachings Präsident Manfred Schwabl schob die Favoritenr­olle vor der Partie den Ingolstädt­ern zu, obwohl sein Team als Zweiter ins Spiel ging und auf den Neunten traf. Der FCI habe den stärksten Kader der Liga, sagte er. Ja sogar einen mit Zweitligan­iveau. Und sei noch immer der Favorit auf den Aufstieg. Sätze, die die Schanzer seit Saisonbegi­nn regelmäßig zu hören bekommen. Doch auf dem Platz war nicht immer etwas davon zu sehen. Gerade in den vergangene­n sechs Spielen, in denen der FCI sieglos blieb.

Dass der Ingolstädt­er Kader durchaus Qualität besitzt, zeigte er in Unterhachi­ng. Oral ließ seine Mannschaft in der ersten Halbzeit ein hohes Pressing spielen, was die eigentlich spielerisc­h ambitionie­rten Hachinger zu vielen Notbällen zwang. Der FCI setzte meist auf lange Bälle in Richtung Kutschke, wusste aber immer wieder auch fußballeri­sch zu überzeugen. Dass es mit einem 1:1-Unentschie­den und mit einer Gästeführu­ng in die Pause gehen sollte, lag an zwei Ingolstädt­er Geschenken. Zum einen wird Frederic Ananou sich noch länger fragen, was in der 13. Minute durch seinen Kopf gegangen ist. Ein weit geschlagen­er Freistoß von Alexander Winkler war lange Zeit in

Luft und flog über mehrere Spieler hinweg. Am zweiten Pfosten landete der Ball auf dem Kopf des überrascht­en Ananou, der ihn in bester Stürmerman­ier in die eigenen Maschen wuchtete. Das zweite Geschenk ging auf das Konto von Kutschke. Der Kapitän – gewöhnnich­t lich vom Elfmeterpu­nkt eine Bank und in dieser Saison in allen vier Versuchen erfolgreic­h – schoss seinen Strafstoß einen halben Meter über den Querbalken (31.). Dennis Eckert Ayensa war zuvor im Sechzehner gefoult worden. Gut für den FCI war, dass es zu diesem Zeitder punkt bereits 1:1 stand. Denn auch die Hachinger hatten sich in Geberlaune gezeigt und den Schanzern einen Treffer aufgelegt. Dominik Stahl köpfte von der Mittellini­e ungenau zurück in den Lauf von Eckert Ayensa. Der Stürmer nutzte seine Geschwindi­gkeitsvort­eile gegenüber Winkler und schob trocken mit links zum Ausgleich ein (19.). Weitere Möglichkei­ten in Hälfte eins boten sich Ingolstadt­s Krauße (35.) und Hachings Stahl, dessen Schuss knapp am Winkel vorbeiging (45.).

Mit einem fußballeri­schen Sahnestück ging es nach der Pause weiter. Maximilian Wolfram stellte seine technische­n Möglichkei­ten unter Beweis und schlenzte einen Freistoß aus 25 Metern zum 1:2 in die Maschen (54.). Mit der Führung im Rücken wuchs das Selbstvert­rauen des FCI. Die Schanzer agierten clever, ließen hinten wenig anbrennen und sorgten im Spiel nach vorne für Nadelstich­e. Erst in der Schlusspha­se ließen sie sich hinten reindränge­n, brachten den wichtigen Erfolg aber über die Zeit.

Wie kurios diese Drittligas­aison ist, zeigte der gestrige Abend. Als der FC Ingolstadt zwischenze­itlich zurücklag, war er in der Blitztabel­le auf Rang elf abgerutsch­t. Nach dem Sieg sind die Schanzer zumindest bis heute Abend Vierter. Und Waldhof Mannheim als Zweiter und der Dritte Haching sind nur zwei Punkte entfernt.

SpVgg Unterhachi­ng Mantl – Schwabl, Winkler, Greger, Grauschopf – Heinrich (59. Marseiler), Stahl, Hufnagel (84. F. Dietz), Bigalke (70. Fe. Müller) – Schröter (59. Stroh-Engel), Hain.

FC Ingolstadt 04 Buntic – Ananou, Paulsen, T. Schröck, Kurzweg – Krauße (87. Kaya), Thalhammer (68. Keller) – Bilbija, Wolfram (89. Kotzke) – Kutschke, Ayensa (68. Elva). Schiedsric­hter Tobias Reichel (Stuttgart) Tore 1:0 Ananou (14./Eigentor), 1:1 D. Eckert (20.), 1:2 Wolfram (55.).

 ?? Foto: Stefan Bösl/kbumm ?? Umkämpft: Björn Paulsen und Frederic Ananou versuchen, Hachings Lucas Hufnagel zu stoppen. Am Ende setzten sich die Schanzer im bayerische­n Derby mit 2:1 durch.
Foto: Stefan Bösl/kbumm Umkämpft: Björn Paulsen und Frederic Ananou versuchen, Hachings Lucas Hufnagel zu stoppen. Am Ende setzten sich die Schanzer im bayerische­n Derby mit 2:1 durch.

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