Für eine „vernünftige Lösung“
Fußball: Vereine der Regionalliga votieren für Weiterführung
Rain Die Regionalliga-Saison 2019/20 wird wohl zu Ende gespielt. Die Mehrheit der Klubs aus der Regionalliga Bayern sprach sich gegen einen Abbruch der aktuell wegen der Covid-19-Pandemie ausgesetzten Saison aus. In einer vom Bayerischen Fußball-Verband (BFV) in Übereinstimmung mit den LigaSprechern initiierten Abstimmung votierten in einer Videokonferenz am Mittwochabend vier Klubs für einen Abbruch, fünf Regionalligisten enthielten sich der Stimme, neun Vereine sprachen sich für eine Fortsetzung aus. Gegen einen Abbruch der Saison und damit für die Fortsetzung der Spielzeit votierten der 1. FC Nürnberg II, der VfB Eichstätt, der TSV Buchbach, der TSV Aubstadt, der SV Heimstetten, der TSV 1860 Rosenheim, der FC Memmingen, der VfR Garching und auch der TSV Rain.
Aktuell stehen die Tillystädter auf dem zwölften Platz der Regionalliga Bayern, hätten bei einem Saisonabbruch den sicheren Klassenerhalt geschafft. Alex Schroder, Geschäftsführer der Fußball-UG des TSV Rain, war bei der Abstimmung dabei und erklärt, warum er sich für eine Weiterführung der Liga aussprach: „In den zuvor geführten Unterhaltungen waren die meisten Klubvertreter für einen Abbruch. Aber es stellte sich heraus, dass die Voraussetzungen des Verbandes dafür – die der BFV zu Recht vorgegeben hat – nicht umsetzbar sind. Es müsste in der neuen Saison über 40 Spiele geben. Die Auf- und Abstiegsfrage wäre problematisch. Eine Liga mit über 20 Teams – das wäre fast nicht machbar für Amateurvereine. Und was ist, wenn es eine neue Pandemiewelle gibt und wieder abgebrochen werden muss? Mit einem Saisonabbruch hätte man also gleich zwei Spielzeiten kaputtgemacht, diese und die nächste.“
Mit der Entscheidung der Vereine, im September weiterzuspielen, habe man die Chance, die Saison mit elf, zwölf Partien noch zu Ende zu bringen. Die Spielzeit geht dann allerdings bis zum 12. Mai nächsten Jahres, wie Schroder sagt. Ein langer Zeitraum für so wenige Partien.
Eine Möglichkeit, die Zeit bis zum Mai zu füllen, wäre eine Qualifikationsrunde wie das Play-offModell beim Eishockey. Dies fand laut Schroder unter den Vereinsvertretern allerdings nicht so großen Anklang. Mehr Interesse weckte die Möglichkeit eines Ligapokals, bei dem in Gruppen gespielt würde. Der Ligapokal-Sieger erhält dann das DFB-Pokal-Ticket für 2021/22, die drei weiteren Halbfinalisten kommen in die Hauptrunde des Totopokals 2021/22. Komplett durchgeplant sei dies aber noch nicht.
Wahrscheinlich sei laut Schroder aber, dass Türkgücü München – derzeit Tabellenerster mit neun Punkten Abstand auf Schweinfurt – in die 3. Bundesliga aufsteigen werde, die im September in eine neue Spielzeit startet. Die Problematik bezüglich eines fehlenden drittligatauglichen Stadions der Münchner habe sich wohl geklärt. Daneben werde es keinen weiteren Aufsteiger geben, und es werden nur zwei Abstiegsplätze ausgespielt.
Für den Rainer Funktionär seien die Beratungen unter den Regionalligavereinen insgesamt sehr positiv verlaufen, wie er betont: „Ich habe viel dazugelernt in der gebildeten Gruppe aus verschiedenen Ligateams. Da haben sich Freundschaften zu verschiedenen Verantwortlichen gebildet, die so schnell nicht abreißen werden. Alle arbeiten zusammen, dass eine vernünftige Lösung herauskommt.“
Beim TSV Rain stehen jetzt noch Gespräche mit den Spielern an wegen ihrer Verträge. Schroder zufolge bleibe wohl fast die gesamte Rainer Mannschaft zusammen. Nur Marco Zupur und Kevin Maschke würden den Verein eventuell verlassen.