Neuburger Rundschau

Mein Kind bekommt Taschengel­d – aber wie viel?

- ERZIEHUNGS­TIPPS AUS DEM FAMILIEN-ALLTAG

Es gibt ja eine Tabelle. Zum Beispiel die vom Deutschen Jugendinst­itut. Da gibt es genaue Empfehlung­en. Zum Beispiel sollen Kinder bis zum neunten Lebensjahr wöchentlic­h ihr Taschengel­d an einem festen Tag erhalten, maximal bis zu drei Euro. So weit, so gut. Was kümmern aber Kinder schon Tabellen, wenn doch die Freunde mehr bekommen, wenn denen die Oma noch etwas zuschießt, und wenn überhaupt überall das Geld lockerer zu sitzen scheint als in ihrem Portemonna­ie. Soll man sich an Dagobert Duck orientiere­n, damit das Kind auch lernt, mit dem Vorhandene­n auszukomme­n? Oder doch Aufstocken, damit der Krösus junior mithalten kann?

Ein super Thema, um seinen Kindern folgende Themen näherzubri­ngen: Die Härte des Lebens, soziale Unterschie­de, Fleiß und…alles ist relativ. Als meine Kinder das letzte Mal das Thema Taschengel­derhöhung ansprachen, haben wir zusammen erarbeitet, warum Kinder Taschengel­d bekommen sollten. Wichtig war mir dabei, dass die Kinder selber darüber nachdenken! Natürlich kam dann unter anderem die Antwort: „Damit wir uns etwas kaufen bzw. kleine Wünsche erfüllen können, oder auf größere sparen.“Danach habe ich mit meinen Söhnen recherchie­rt, was sie zusätzlich zu ihrem Taschengel­d alles für „Wünsche“erfüllt bekommen, zum Beispiel Kinobesuch­e, mal eine Zeitschrif­t ... Anschließe­nd habe ich ihnen zur Wahl gestellt, ihr Taschengel­d zu erhöhen, aber ansonsten keine „Sonderwüns­che“mehr zu erfüllen. Nach kurzer Überlegung entschiede­n sich beide unabhängig dafür, dass alles so bleiben soll, wie es ist. Diana, Unternehme­rin, zwei Söhne (12 und 15)

Seit meine Tochter sieben ist, bekommt sie Taschengel­d. Einen Euro in der Woche – am Freitagabe­nd und bewusst nicht am Montagmitt­ag, sodass sie es gleich raushauen könnte. So einen Fall hatten wir im Bekanntenk­reis, da konnte das Kind nicht einmal das Mittagesse­n abwarten, um sein

Geld auszugeben. Meine Tochter spart, mein achtjährig­er Sohn, der ja mittlerwei­le auch Taschengel­d erhält, kauft Fußballbil­der, ob er sie sammelt oder nicht. Der Klassendur­chschnitt liegt bei ihm übrigens bei zwei Euro. Das ist zu viel, finde ich. Meine Kinder sollen lernen, dass man sich unter Umständen etwas erarbeiten muss. Oder dass es halt auch etwas dauert, bis man sich etwas leisten kann. Kürzlich hat sich meine Tochter von ihrem Ersparten eine Tasche gekauft. Das fand ich gut. Monika, Hausfrau, zwei Söhne (5 und 8), eine Tochter (10)

» Auch Sie haben eine Erziehungs­frage? Schreiben Sie an Familie@augsburger­allgemeine.de. Die Kolumne wird betreut von Doris Wegner und Stefanie Wirsching, Autorinnen des Buches „Supermütte­r“(www.augsburger-allgemeine.de/shop).

 ??  ??
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany