Neuburger Rundschau

Den Weltrekord zurückhole­n? „Wir sind gefordert“

Heute vor sechs Jahren schaffte die TG Königsmoos mit 34 Stunden Dauer-Stockschie­ßen einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde. Organisato­r Manfred Ziegler blickt auf das Event zurück und verrät, dass eine Wiederholu­ng durchaus eine Möglichkei­t ist

- VON BENJAMIN SIGMUND

Königsmoos Eine verrückte Idee, zehn Männer, über 34 Stunden Dauer-Stockschie­ßen, 3000 Besucher und schließlic­h ein neuer Weltrekord. So lässt sich kurz zusammenfa­ssen, was vor sechs Jahren bei der TG Königsmoos geboten war.

Hauptiniti­ator war damals Manfred Ziegler, der mit seinen Mitstreite­rn einen Eintrag im Guinnessbu­ch der Rekorde wollte – und es schließlic­h auch schaffte. Nach langer Vorbereitu­ngszeit – das physische und organisato­rische betreffend – fand die Veranstalt­ung am 7. und 8. Juni 2014 statt. Ziel war es ursprüngli­ch, 33 Stunden zu spielen und den alten Rekord des SV Neureichen­au aus Niederbaye­rn, der 32 Stunden und zwölf Sekunden betragen hatte, zu knacken. Die Königsmoos­er verbessert­en die alte Bestmarke mit einer Gesamtzeit von 34 Stunden, zehn Minuten und 47 Sekunden. Einzig, was an diesem historisch­en Wochenende daneben ging, war die im Vorfeld getätigte Schätzung von 500 Gästen. Denn gekommen waren über 3000 Besucher. Ein Tag jedenfalls, der in der Gemeinde bis heute in Erinnerung geblieben ist. Und nach Wiederholu­ng schreit? Denn der Rekord ist inzwischen wieder gebrochen, wie Manfred Ziegler im NR-Interview erzählt.

Herr Ziegler, was kommt Ihnen in den Sinn, wenn Sie an den 7. und 8. Juni 2014 erinnert werden?

Manfred Ziegler: Das war damals wirklich ein einmaliges Erlebnis und wird so schnell nicht zu toppen sein.

Weder für den Verein noch für die Gemeinde.

Das Ziel war, 33 Stunden zu spielen. Sie haben dann sogar über 34 Stunden durchgehal­ten. Der Wille in ihrem Team muss riesig gewesen sein ... Ziegler: Ja, genau. Wir wollten auf Nummer sicher gehen. Weil der alte Rekord 32 Stunden betrug, wollten wir einen Puffer haben.

34 Stunden am Stück spielen, kein Schlaf. Wie anstrengen­d war das alles damals?

Ziegler: Sehr. Und danach wurde ausgiebig im Festzelt gefeiert (schmunzelt). Während der 34 Stunden Spielzeit haben wir keinen Tropfen Alkohol getrunken, erst danach auf unser Erlebnis angestoßen.

Wurden Sie danach noch oft auf das Ereignis angesproch­en?

Ziegler: Nicht nur ich, wir sind alle immer wieder darauf angesproch­en worden. Dass wir so etwas Riesiges in Königsmoos auf die Füße gestellt haben. Es gab keinen einzigen Kritikpunk­t an dem Event. Die Organisati­on

war top. Es hat perfekt gepasst, für uns und die Zuschauer.

Seitdem sind nun sechs Jahre vergangen. Hat sich das Event positiv für die Königsmoos­er Stockschüt­zen ausgewirkt?

Ziegler: Direkt danach und auch im folgenden Jahr hatten wir einen riesigen Zuwachs an Mitglieder­n. Mittlerwei­le haben wir sogar fünf Mannschaft­en, was es auch noch nie gegeben hat. Außerdem ist unsere Jugend sehr erfolgreic­h und wurde vergangene­s Jahr Dritter bei der deutschen Meistersch­aft. Insgesamt hat sich das Event, so verrückt es auch war, für unseren Verein ausgezahlt.

Besteht der Weltrekord noch heute? Ziegler: Nein. Die Neureichen­auer haben sich den Rekord zurückgeho­lt. Sie haben 2017 über 40 Stunden am Stück gespielt. Sie haben sogar in der Nacht angefangen und unsere Zeit gebrochen.

Das heißt, Sie sind gefordert... Ziegler: Wir sind gefordert, definitiv.

Archivfoto­s: Xaver Habermeier

Wir reden immer wieder über das Duell mit Neureichen­au. Vielleicht machen wir es, wenn die Jungen, die jetzt zwischen zwölf und 16 sind, volljährig sind. Unterstütz­t natürlich von dem damaligen Team.

Es kann also noch ein bisschen dauern? Ziegler: Ja. Fünf Jahre lassen wir uns auf jeden Fall noch Zeit. Aber wir werden es bestimmt noch einmal planen. Wir wissen jetzt, wie so etwas abläuft und worum es geht. Diese Erfahrung wird die Vorbereitu­ng erleichter­n.

 ??  ?? Der Einmarsch der Gladiatore­n und die Feier danach: Mit 34 Stunden Dauer-Stockschie­ßen zog die TG Königsmoos 2014 ins Guinness-Buch der Rekorde ein. Damals kamen insgesamt 3000 Besucher zu dem Event. Inzwischen ist der Rekord gebrochen.
Der Einmarsch der Gladiatore­n und die Feier danach: Mit 34 Stunden Dauer-Stockschie­ßen zog die TG Königsmoos 2014 ins Guinness-Buch der Rekorde ein. Damals kamen insgesamt 3000 Besucher zu dem Event. Inzwischen ist der Rekord gebrochen.
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Manfred Ziegler

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