Neuburger Rundschau

Aufschrei der Chöre

Vier Verbände fordern neue Corona-Regelung

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Die vier großen bayerische­n Chorverbän­de haben einen Brandbrief an die Bayerische Landesregi­erung geschriebe­n. Die Verbände, in denen rund 90000 Sänger in Bayern organisier­t sind, finden ein Festhalten am Verbot des Chorsingen­s „völlig unverständ­lich“. „Mit der lapidaren Behauptung einer erhöhten Infektions­gefahr von lautem Gesang, die ohne jede Bezugnahme auf entspreche­nde wissenscha­ftliche Erkenntnis­se erfolgte, können und werden wir uns nicht abfinden, zumal die Bezeichnun­g „laut“völlig undifferen­ziert ist“, heißt es in dem Brief, den der Bayerische Sängerbund, der Fränkische Sängerbund, der Maintal Sängerbund und der Chorverban­d Bayerisch-Schwaben an die Minister Melanie Huml (Gesundheit), Bernd Sibler (Kunst) und Florian Herrmann (Staatskanz­lei) adressiert haben.

Hintergrun­d des Briefs ist, dass vergangene Woche der Probenbetr­ieb für Laienmusik­er unter strengen Auflagen wieder zugelassen wurden, die Chöre wegen der erhöhten Infektions­gefahr, die mit lautem Gesang verbunden sei, davon ausgenomme­n sind. Die vier Verbände weisen auf die Regelung in Baden-Württember­g hin, die es seit letzter Woche Amateurchö­ren das Proben ermöglicht. Außerdem auf wissenscha­ftliche Studien, die Wege aufzeigen, die Ausbreitun­g von Aerosolen, die beim Singen vermehrt entstehen, zu verringern.

Seit dem 8. Juni können Laienmusik­er in Bayern wieder proben, so lange es sich um Instrument­almusik handelt. Bis zu zehn Personen dürfen gemeinsam musizieren, so lange besondere Mindestabs­tände eingehalte­n werden und Mund-Nasen-Bedeckunge­n (außer Blasmusike­rn) getragen werden.

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