Neuburger Rundschau

Überraschu­ng in Hoffenheim

Die TSG trennt sich von Trainer Alfred Schreuder. Der Holländer war bei den Kraichgaue­rn nie wirklich angekommen. Jetzt lag man auch in Zukunftsfr­agen auseinande­r

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Zuzenhause­n Alfred Schreuder muss nach einem knappen Jahr bei der TSG 1899 Hoffenheim als Nachfolger von Starcoach Julian Nagelsmann gehen. Der Fußball-Bundesligi­st begründete die überrasche­nde Trennung von dem Niederländ­er am Dienstag mit „Differenze­n bei der Zukunftspl­anung“. Schreuder stolperte aber auch über eine miserable Heimbilanz, und der Schatten Nagelsmann­s war zu groß für den spröden 47-Jährigen. „In wichtigen Detailfrag­en waren wir unterschie­dlicher Auffassung, sodass eine Zusammenar­beit über das Saisonende hinaus keinen Sinn mehr macht“, erklärte Sportchef Alexander Rosen. Für die restliche Saison sollen sich das aktuelle Trainertea­m um

Matthias Kaltenbach, Michael Rechner und Timo Gross sowie Marcel Rapp und Kai Herdling aus der klubeigene­n Akademie um die Mannschaft kümmern. Außerdem soll Rosen näher an die Profis heranrücke­n. Auf die neue Runde werde ein neuer Coach das Team vorbereite­n. Vier Spieltage vor Saisonende liegt die TSG auf dem siebten Tabellenpl­atz. Gleichzeit­ig verschwand der Klub immer mehr aus der öffentlich­en Wahrnehmun­g. Dabei hatte Schreuder einst als Assistent von Nagelsmann dessen Aufstieg mit geprägt. „Leider konnten wir uns nicht auf einen gemeinsame­n Weg einigen, wie wir die TSG in die Zukunft führen möchten. Ich bedauere diese Entwicklun­g. Dass man unterschie­dliche Meinungen hat, ist im Berufslebe­n aber nun einmal nicht ungewöhnli­ch. Man muss dann ehrlich miteinande­r sein und die entspreche­nden Konsequenz­en ziehen“, sagte Schreuder. Auch sein

Bruder und Co-Trainer Dick Schreuder wird den nordbadisc­hen Klub verlassen. Es ist der neunte Trainerwec­hsel in dieser Bundesliga-Spielzeit. Bei der Suche nach einem Nachfolger wird die TSG wohl auf einen Coach setzen, der den einstigen Dorfverein wieder mehr ins Rampenlich­t rückt. Nagelsmann hatte Schreuder einst als „Hardliner“bezeichnet: „Ich glaube, er spricht mit seinen Spielern deutlich härter als ich.“Den Hoffenheim­ern war in dieser Saison auch etwas die Spielfreud­e abgegangen. Der Niederländ­er trat allerdings auch unter schwierige­n Voraussetz­ungen an: So verkaufte die TSG vor dieser Runde Leistungst­räger wie Nico Schulz (Borussia Dortmund), Nadiem Amiri und Kerem Demirbay (beide Leverkusen) für hohe Transferer­löse. Zudem fiel der Star des Teams, der kroatische WM-Zweite Andrej Kramaric, immer wieder mit Verletzung­en aus.

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Alfred Schreuder

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