Ein Wal bringt Schutzmasken für die Region
Airbus spendete bereits zehn Millionen Masken für Europa, jetzt auch eine halbe Million für den Freistaat und die Region 10 mit Neuburg-Schrobenhausen. Doch das ist nicht die einzige Hilfe des Unternehmens in der Corona-Krise
Manching/Neuburg-Schrobenhausen Normalerweise lebt ein Beluga, auch Weißwal genannt, in arktischen und subarktischen Gewässern. Doch auch im Luftraum über der Region sieht man die Gattung der Belugas ab und zu. Denn auch Airbus betreibt Belugas - eine ganz besondere Form von Transportflugzeug. Aus dem Airbus A300 abgeleitet, wurde der Beluga als Großraumtransporter für den Transport von Flugzeugteilen zwischen den Airbus-Produktionsstandorten entwickelt. Am Dienstag Mittag landete ein Beluga in Manching. Der hatte aber, neben den sperrigen Gerüsten für Flügelflächen im Bauch, auch noch Container voll mit Schutzmasken an Bord. Die spendet Airbus dem Freistaat und unterstützt damit vor allem auch die Region rund um Ingolstadt.
Während Flugkapitän Rolf Hannak die Entladung beaufsichtigte, erzählte er von seiner Tour aus Toulouse über Hamburg nach Manching. In Hamburg gestartet, hatte der Airbus Beluga um kurz vor 12 Uhr bei Nieselregen in Manching aufgesetzt. Zum Entladen hatte sich die regionale Politprominenz auf dem Manchinger Flugplatz eingefunden. MdB Reinhard Brandl begrüßte die Spende von Airbus an den Freistaat und auch an die anderen Bundesländer, in denen das Unternehmen Standorte betreibt. „Die sind sehr willkommen, denn wer weiß, ob nicht eine zweite Welle kommt.“Brandl ist sich sicher, die geringen Ansteckungszahlen in der Region liegen an dem schnellen Reagieren und der beherzten Umsetzung durch die Bevölkerung.
Wie schnell ein Unternehmen reagieren kann und muss, bestätigte auch Airbus Werkleiter Georg Munnes. Bei Airbus habe man schnell handeln müssen und die Belegschaft in zwei Schichten eingeteilt, die sich nicht mehr treffe. Die Kantine sei zuerst geschlossen und dann umgestaltet worden. Aber auch die Organisation der Maskenspende lief in Windeseile ab. „Wir freuen uns, dass wir auch lokal helfen können.“Airbus nutzt seine Ressourcen als weltweit agierendes Unternehmen, um vom Corona-Virus Betroffene zu unterstützen.
Und das nicht nur durch den Transport von inzwischen Millio
von Schutzmasken oder anderen benötigten Materialien und Geräten. Airbus entwickle auch, so Munnes weiter, nachhaltige Lösungen, um Regierungen weltweit zu helfen. Das Unternehmen produziere auch wichtige medizinische Geräte, wie zum Beispiel 3-D-gedruckte Visierrahmen, die dem Gesundheitspersonal für den individuellen Schutz zur Verfügung gestellt werden. Vom Airbus-Standort in Spanien wurden bereits Hunderte solcher Visiere verteilt. Und auch die deutschen Standorte haben die Produktion aufgenommen.
„Airbus hat mehr als zehn Millionen Masken nach Europa eingeflogen“, resümierte Munnes. Die Masken für Manching kamen mit einem A350-Testflug aus China nach Toulouse in Frankreich. Von dort ging es weiter über Hamburg nach Manching.
Die Masken werden nun in Manching erst einmal zwischengelagert. Der Freistaat kann dann je nach Notwendigkeit verteilen. Zum entladen der Fracht waren die Landräte aus der Region 10, Peter von der Grün aus Neuburg-Schrobenhausen, Albert Gürtner aus dem Landnen kreis Pfaffenhofen und Alex Anetsberger aus dem Landkreis Eichstätt sowie der neue Oberbürgermeister von Ingolstadt, Christian Scharpf, und Manchings Bürgermeister Herbert Nerb auf das Flugfeld von Airbus gekommen. Sie alle begrüßten die Spende. Peter von der Grün wird die Masken, die der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zugeteilt bekommt, in die Obhut des Vereins Menschen helfen - Leben retten e.V. geben, der dann die Verteilung übernehmen soll. Die Pandemie sei zwar am Abklingen, so von der Grün, aber wer wisse schon, ob nicht eine zweite Welle wieder für Engpässe sorge. „Besser, wir haben die Masken, als dass wir sie brauchen.“
Derweil öffnete der Beluga seine riesige Ladeklappe über dem Cockpit, um Flugzeugteile für Toulouse aufzunehmen, die im Bauch dieses Wals der Lüfte Platz fanden. Schließlich bietet das Frachtflugzeug einen der größten Frachträume aller heutigen Flugzeuge. Für die Masken reichte ein Teil des normalen Frachtraums, der unter einer regelrechten fliegenden Frachthalle liegt.