Neuburger Rundschau

Fronleichn­am in Corona-Zeit

- VON PFARRER VARKEY redaktion@neuburger-rundschau.de

Seit vielen hundert Jahren wird das Fronleichn­amsfest gefeiert. Der Name Fronleichn­am bedeutet „Leib des Herrn“und Gläubige ehren mit dem Hochfest „den Leib und das Blut Christi“. Wir, die wir an Jesus glauben, sind hinausgesa­ndt in die Welt zu verkünden, was Jesus gesagt hat: „Ich bin bei euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“Deswegen tragen wir Jesus in der Form des heiligen Brotes durch die Straßen, um der Öffentlich­keit die Gegenwart Christi zu bezeugen. Leider entfallen in diesem Jahr die Prozession­en wegen der Corona-Pandemie.

Wie kann man diese Wahrheit, Jesus in der Form eines Brotes, einfach verstehen? Beim letzten Abendmahl nahm Jesus das Brot in seine Hände und sagte „Dies ist mein Leib“und das Brot wurde in den Leib Jesu verwandelt. Ebenso nahm er den Kelch und sagte „Dies ist mein Blut“und der Wein wurde zum Blut Christi verwandelt. Wie kann das geschehen? Jesus hat viele Wunder bewirkt. Er sagte zu dem stürmische­n See: „Sei still.“Der See wurde still. Er sagte zu den Blinden: „Du wirst sehen.“Der Blinde konnte wieder sehen. Er sagte zu dem toten Lazarus an seinem Grab: „Komm heraus.“Er verließ das Grab. Alles, was Jesus gesagt hat, sagte er mit voller Autorität. Alles, was Jesus gesagt hat, geschah. Und jetzt, wenn Jesus das Brot in seine Hände nimmt und sagt: „Dies ist mein Leib“, dann verwandelt er Brot in seinen Leib.

Eine Journalist­in, die mich bei meinem Studium unterstütz­te, erlebte Folgendes: Im Jahr 1995 besuchte Papst Johannes Paul II. Nordamerik­a. Er war in Baltimore, im US-Bundesstaa­t Maryland. Spontan änderte er das vorgesehen­e Programm und besuchte auf eigenen Wunsch das dortige Priesterse­minar. Sicherheit­spersonen gingen zum Priesterse­minar und forderten alle, die da waren auf, das Gebäude zu verlassen. Sicherheit­skräfte durchsucht­en das ganze Gebäude, um für die Sicherheit des Papstes zu garantiere­n. Das Gebäude war menschenle­er. Der letzte Kontrollga­ng wurde mit besonders trainierte­n Suchhunden, die lebendige Menschen zum Beispiel nach einem Erdbeben oder einer Bombardier­ung aufspüren können, durchgefüh­rt. Abschließe­nd durchsucht­en sie die Kapelle des Priesterse­minars. Dort rannten die Hunde zum Tabernakel (worin die geweihten Hostien aufbewahrt werden) und bellten sehr stark. Sie wollten den Polizisten sagen, dass jemand lebendig verborgen ist im Tabernakel. Wer bleibt lebendig in dem Tabernakel? Jesus, in der Form eines Brotes. Der Eucharisti­sche Jesus segne Sie alle an diesem Festtag.

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