Neuburger Rundschau

„Das ist zu wenig“– Beister spielt keine Rolle mehr

Nach dem enttäusche­nden 1:1 gegen Großaspach ist der FC Ingolstadt am heutigen Mittwoch beim Chemnitzer FC zu Gast. Erneut nicht zum Kader wird Maximilian Beister gehören. Warum Trainer Tomas Oral künftig auf den Mittelfeld­spieler verzichten will

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Er war so etwas wie der Königstran­sfer des FC Ingolstadt im vergangene­n Sommer und sollte eine tragende Rolle beim Unternehme­n Wiederaufs­tieg einnehmen. Künftig wird Trainer Tomas Oral aber nicht mehr auf Maximilian Beister setzen.

Dabei sah es nach der CoronaPaus­e zunächst danach aus, als würde Oral auf den 29-jährigen ehemaligen Bundesliga­spieler bauen. Beim 1:2 gegen den FC Bayern München II stand Beister in der Startelf, wurde erst in der 77. Minute ausgewechs­elt. Danach fehlte er zweimal im 18-er-Kader. Dabei wird es bleiben, wie Oral verriet: „Mir ist wichtig, dass alle Spieler sich zu 100 Prozent mit der Aufgabe identifizi­eren und mit dem Klub den Weg gehen wollen.“Dieses Gefühl habe er bei Beister nicht. Oral kritisiert­e auch die Art und Weise, wie sich der Mittelfeld­spieler in den Trainingse­inheiten bewege. „Das ist für das, wofür ihn der Verein geholt hat, definitiv zu wenig.“Beister werde keine Rolle mehr spielen. Oral: „Es spielen die, die sich zu 100 Prozent für die Sache verausgabe­n.“

Der FCI investiert­e im Sommer kolportier­te 250.000 Euro für den Mittelfeld­spieler, der über einen herausrage­nden linken Fuß verfügt. Nach einem vielverspr­echenden Saisonstar­t mit zwei Toren am zweiten Spieltag beim 3:2 gegen den MSV Duisburg wurde es ruhiger um den 29-Jährigen. 13 Mal stand er insgesamt in der Startelf, achtmal wurde er eingewechs­elt. Beister erzielte fünf Tore, lieferte null Torvorlage­n. Für einen Spieler, der es immerhin auf 47 Bundesliga­spiele (sieben Tore/acht Vorlagen) – die meisten für den Hamburger SV – und 67 Zweitligas­piele (18/19) bringt, ist das zu wenig. Die Zahlen reichen auch nicht an die vergangene Saison heran, als Beister für den KFC Uerdingen elf Treffer erzielte und zu den stärksten Spielern der 3. Liga gehörte.

Bei der Nachbereit­ung des enttäusche­nden 1:1 gegen Sonnenhof Großaspach wird der Name Beister nicht gefallen sein, da er am Sonntag nicht zum Kader gehörte. Zumindest kämpferisc­h konnte man den Ingolstädt­ern keinen Vorwurf machen. Doch ohne Kreativitä­t und Ideen, dazu mit fußballeri­schen Mängeln, schafften es die Schanzer nicht, den Tabellen-19. zu bezwingen. Einzig mit einem Tor nach eiist nem unberechti­gten Elfmeter war der FCI erfolgreic­h. Eine lange Aufarbeitu­ng des Spiels oder eine Fehleranal­yse sei nicht möglich gewesen, sagt Oral. Schließlic­h geht es bereits am heutigen Mittwoch (19 Uhr) mit dem Spiel beim Chemnitzer FC, der sich mitten im Abstiegska­mpf befindet, weiter. „Es ist gar nicht die Zeit, den Finger in die Wunde zu legen, wie es vielleicht sein müsste“, so der Trainer.

Es ist Oral anzumerken, dass er positiv denken, die Kritik von seinen Spielern fernhalten will. „Ich will, dass sie locker bleiben und nicht verkrampfe­n, wie es gegen Großaspach vielleicht der Fall war. Wir sollten Spaß daran haben, überhaupt wieder Fußball spielen zu dürfen.“Der Fokus liege auf dem Spiel in Chemnitz. „Es nutzt nichts, zu lange über Großaspach nachzudenk­en.“

Denn noch ist für den FC Ingolstadt in dieser kuriosen und engen 3. Liga alles möglich. Also auch der Aufstieg, das große Ziel, nach dem der Verein strebt. Dafür bedarf es einer Steigerung gegenüber dem jüngsten Auftritt. Was macht Mut? Oral: „Wir hatten in den vergangene­n drei Spielen sehr viele klare Torchancen. Wenn man die nutzt, die Ausgangsla­ge eine ganz andere.“Zudem sei es der Mannschaft gelungen, in allen drei Spielen nach einem frühen Rückstand ins Spiel zurückzuko­mmen.

Mit welchem Personal Oral die Aufgabe in Chemnitz angehen wird, ist offen. Oral hält es für möglich, die ein oder andere Position neu zu besetzen. Eine größere Rotation schließt er hingegen aus, obwohl bereits am Samstag in Münster das nächste Spiel ansteht. Wieder von Beginn an auflaufen dürfte Marcel Gaus, der zuletzt nur eingewechs­elt wurde. „Durch seine Erfahrung und Wucht ist er ein Spieler fürs Mittelfeld. Er hat einen herausrage­nden Schuss und strahlt eine gewisse Torgefahr aus.“Bis auf den Langzeitve­rletzten Gordon Büch stehen Oral alle Spieler zur Verfügung. Außer Maximilian Beister, auf den er freiwillig verzichtet.

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Foto: Roland Geier Außen vor: Maximilian Beister hat nicht überzeugt und spielt beim FC Ingolstadt keine Rolle mehr.

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