Neuburger Rundschau

Lügen im Internet entlarven

Es ist leicht, seine Meinung und sein Wissen online zu verbreiten. Doch es werden auch Behauptung­en verteilt, die nicht stimmen. Wie du solche Fake-News durchschau­en kannst

- -Team VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Ein Freund hat eine seltsame Nachricht aufs Smartphone geschickt. Darin steht, man müsse die Info unbedingt an ganz viele Leute weiterleit­en. Sonst drohe einem Unheil. Kann so etwas stimmen?

Nö. Solche Nachrichte­n nennt man Kettenbrie­fe. Diese Nachrichte­n denken sich irgendwelc­he Leute aus. Sie testen damit, ob andere das glauben und weiterverb­reiten. Solchen und ähnlichen Quatsch findet man häufig im Internet. Mal sieht es auf einem Foto so aus, als würde ein Hai auf einer Autobahn schwimmen. Mal wird in einem Video behauptet, die Erde sei eine Scheibe. Mal ist es leicht und mal schwierige­r, eine Informatio­n als falsch zu entlarven.

Sie wollen Aufmerksam­keit oder andere schlecht machen

Wieso verbreiten Menschen mit Absicht Lügen im Internet? Das weiß Juliane von Reppert-Bismarck. Sie erklärt in Schulklass­en, wie man mit Falschnach­richten umgeht. Denn über Apps wie WhatsApp, Instagram, TikTok und Snapchat landen manchmal seltsame Meldungen auf dem Handy.

„Manche Leute übertreibe­n oder lügen im Netz, um damit mehr Aufmerksam­keit zu bekommen“, erklärt die Fachfrau. So locken sie Leute auf ihre Webseiten. Sie erfragen persönlich­e Daten oder bieten etwas zum Verkauf, um Geld zu verdienen. „Andere behaupten falsche Dinge, um eine Person, Gruppe oder eine Sache absichtlic­h schlechtzu­machen.“

Egal warum Lügen verbreitet werden: Es ist immer ärgerlich, wenn man auf sie hereinfäll­t. „Darum ist es wichtig, immer zu prüfen, ob eine Informatio­n stimmt oder nicht“, sagt Juliane von Reppert-Bismarck.

Das geht so: „Zunächst sollte man sich die Quelle einer Nachricht anschauen“, erklärt die Expertin: „Wer hat das geschriebe­n? Wird gesagt, woher die Info kommt? Was ist das für eine Internetse­ite?“Auch wichtig: „Kann man die Nachricht auch auf anderen Seiten finden?“Denn etwa Reporter von Nachrichte­nsendungen und Zeitungen sind verpflicht­et, wahrheitsg­etreu zu berichten. Darum kann man Infos aus diesen Medien normalerwe­ise trauen, gerade wenn man sie auf mehreren Seiten findet.

Ein anderer Hinweis kann das Datum sein. Manchmal werden Texte, Bilder oder Videos als neu bezeichnet, obwohl die Jahre alt sind. Meist hilft es auch, mehr als nur die Überschrif­t zu lesen. So versteht man dann etwa mehr über den Hintergrun­d einer Geschichte.

„Eigentlich ist es gar nicht so schwer herauszufi­nden, ob eine Nachricht stimmt oder nicht“, sagt die Fachfrau. „Wenn man seinen Kopf benutzt, ist das meist kein Problem.“Man muss sich nur fragen, ob man vielleicht gerade veräppelt wird. Deshalb rät die Expertin: Immer aufmerksam bleiben, wenn man im Internet etwas liest! Das gilt besonders, wenn man die Meldung weiterschi­cken will.

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Elisabetta, 9, aus Wolfertsch­wenden hat einen Corona-Abstandshu­t aus Pappmasche­e gebastelt, der auch am Strand als Sonnenhut verwendet werden kann.
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