Kein Wort zu viel
Man kennt sie ja vom Smartphone, die non-verbale Kommunikation, die das Sprechen überflüssig macht und mit erhobenem Daumen oder einem traurigen Gesicht ausdrückt, was uns bewegt. Worte müsste man in einen Satz packen, und Sätze bauen ist manchmal anstrengend.
So war das wohl auch letztens am Wertstoffhof. Ich kam mit einem Auto an, vollgepackt mit Grünzeug und nebenbei auch noch ein paar Taschen mit leeren Flaschen und etwas Elektroschrott. Ich wuchte also den ersten Grünzeugbehälter aus dem Auto, erklimme die Leiter zum Container und kippe das Ganze in den Container. Der Mann am Eingang des Wertstoffhofes wacht. Dummerweise kippt meine zweite Grünzeugtonne aus dem Auto und die Hälfte des Inhalts landet auf dem Boden. Da nähert sich geschwind der Bewacher und stellt wortlos eine große Schaufel mit Besen ans Auto. Ich kehre also auf, was geht, kippe das Ganze zurück in meinen Behälter und ersteige weiter die Treppe.
Nun sind die Flaschen dran. Beim Öffnen der Autotür kippt die erste Tasche, der Scherbenhaufen bringt kein Glück. Es nähert sich der Mann von vorhin, wieder wortlos, allerdings mit einer kleineren Schaufel und einem Besen und begibt sich zurück zum Eingang. Fluchen hilft nichts, also frisch gekehrt und alles in den Flaschencontainer. Ich bringe Besen und Schaufel nicht zurück, er holt alles wieder ab und stellt sich wieder an den Eingang. Mit der Entsorgung von Eisen und Elektroschrott hab’ ich mehr Glück, es kippt und splittert nichts, hurra! Das Auto ist leer, und der Wächter spricht: „Sie brauchen keine Schaufel mehr, oder?“Viele Worte, ein ganzer Satz! Ich bin beeindruckt und antworte: „Nein, für heute nicht.“
In eigener Sache