Luxus-Melone im Angebot
Warum die Densuke-Frucht gerade „nur“1800 Euro kostet
Sapporo Sie hat eine dunkle Schale, schmeckt süßer als gewöhnliche Melonen und ist nach der YubariMelone die zweitteuerste Frucht der Welt: die Densuke-Wassermelone. Dieses spezielle Obst wird ausschließlich in Japan geerntet und wächst auch dort nur auf Hokkaido, der nördlichsten Insel des Landes. Jedes Jahr werden nur 10 000 Stück gezüchtet, weshalb die Spezialität so begehrt ist. Normalerweise wechseln die Melonen bei den traditionellen Auktionen zum Saisonauftakt für horrende Summen den Besitzer.
Doch in diesem Jahr war alles anders: Denn eine der Densuke-Melonen wurde zum „Schnäppchenpreis“
von 220 000 Yen versteigert. Damit ist sie zwar immer noch etwa 800 Mal teurer als eine handelsübliche Melone, aber die umgerechnet 1800 Euro sind weniger als ein Drittel des Rekordpreises des vergangenen Jahres.
Schuld ist – wie soll es in diesen Tagen anders sein – die Corona-Krise. Auch zwei der noch teureren Yubari-Melonen gingen zuletzt für „nur“1000 Euro über die Verkaufstheke. Die Pandemie hält reiche Kunden fern, Kaufhäuser haben geschlossen und das Geld sitzt nicht mehr so locker wie noch im vergangenen Jahr. Umgerechnet bis zu 18 000 Euro pro Stück haben wohlhabende Käufer in der Vergangenheit schon für die Früchte bezahlt. Die Auktionen werden mit gewaltigem Aufwand vorbereitet und medial begleitet. Nirgendwo sonst bekommen Obst und Gemüse eine derartige Aufmerksamkeit wie in Japan. Ähnliche Marketing-Tricks werden dort zum Beispiel auch beim Thunfisch angewendet. Die Käufer der besonderen Melonen sind übrigens meist Restaurants.