Zitate zum Spiel des Jahrhunderts: „Erwachsene Männer schluchzten hemmungslos wie kleine Kinder“
Ferruccio Valcareggi, Trainer der Italiener: „Ich bin zu alt für solche Aufregungen. Dieser Sieg ist umso wertvoller, weil er gegen eine so ungeheure Mannschaft errungen wurde. Das Glück war auf unserer Seite.“
Ulfert Schröder, deutscher Journalist und Augenzeuge: „Wer will behaupten, die deutsche Mannschaft hätte dieses Spiel verloren? Spiele dieser Art kann man nicht verlieren. Denn in diesen Spielen gibt es keinen Unterlegenen. Es gibt nur den Glücklichen, der ein Tor mehr geschossen hat.“
Helmut Schön, Bundestrainer: „Das Spiel war eines Endspiels würdig. Ich habe unendlich viel erlebt im Fußball, aber diese Partie war an Spannung nicht zu steigern. Den Italienern gratuliere ich.“
Schulz: „Die Torflut in der Verlängerung resultierte aus der zunehmenden Müdigkeit aller Spieler. Wie ich in der Szene vor dem 3:4 haben wir alle die Situationen nur noch mit Verzögerung wahrgenommen. Fast wie in Zeitlupe.“
„Evening Standard“, englische Zeitung: „Franz Beckenbauer, den rechten Arm an die Brust gebunden, verließ das Feld wie ein verwundeter, besiegter, aber stolzer preußischer Offizier. Einer der größten Spieler dieser Weltmeisterschaft wurde bei jedem Schritt umjubelt.“
Berti Vogts über die Unterstützung der mexikanischen Zuschauer während des Spiels und danach: „Es war unglaublich, wie die uns bejubelt haben. Ich habe geheult und konnte nicht mehr aus dem Busfenster schauen.“
Karl-Heinz Schnellinger über sein einziges Länderspieltor: „Das Tor hat mir der liebe Gott geschenkt. Sonst würde mich doch heute keiner mehr kennen.“
Jürgen Grabowski über die ersten Momente nach dem Spiel in der deutschen Kabine: „Erwachsene Männer, Millionäre, Superstars saßen da und schluchzten hemmungslos wie kleine Kinder.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung: „110 000 Menschen standen nach dem Schlusspfiff im schönsten Opernhaus des Fußballs auf zu anhaltendem Applaus für diese phantastischen Leute.“
Hartmut Scherzer, deutscher JournaWilli list und Augenzeuge: „Alle taktischen Systeme wurden ad absurdum geführt, jeder rannte am Rande totaler physischer Erschöpfung planlos dem Ball hinterher. Alle stürmten, alle verteidigten, keiner achtete auf die Anweisungen der Trainer, so laut sie auch schrien und so wild sie gestikulierten. Die Fußballwelt erlebte ein Schauspiel mit einer herrlichen Planlosigkeit auf beiden Seiten, mit Toren, die das Stadion in ein Tollhaus verwandelten.“
Johannes Löhr, Stürmer im deutschen Team: „Wie sehr mich das alles mitgenommen hat, sieht man daran, dass ich in der Verlängerung immer zur Leuchttafel blicken musste. Ich konnte mir nie merken, wie es gestanden hat.“