Ein wenig Unterricht kann nie schaden
Ist ja verständlich, dass nicht genügend Zeit bleibt, wirklich alle Körperteile zu trainieren. Wer perfekt den Ball über die Schnur, den Puck ins Tor oder die Kugel ins Netz schießen kann, muss fleißig üben. Sehr fleißig. Da bleibt wenig Zeit für die Arbeit mit dem Oberstübchen. Dabei müsste ja nur an den Grundlagen gefeilt werden. Beispiel Nummer eins: Nowak Djokovic. Bisher glänzte der Serbe als Filzballmeister oder Imitator der Stöhn-Weltmeisterin Maria Scharapowa. In seiner serbischen Heimat offenbarte der Tennisprofi eine wenig ruhmreiche Facette seiner Persönlichkeit. Die von ihm ins Leben gerufene Adria Tour in Belgrad lieferte Bilder aus unserem alten Leben. Die Showkampfserie wurde mit ausgelassener Party und La Ola begleitet. Coronavirus, Abstand, Masken, war da was? Mögen die Bestimmungen in Serbien andere sein als bei uns, von den Belgrad-Bildern gehen fatale Signale aus. Präpariert die Pisten und Bars in Ischgl – wir kommen!
In früheren Interviews betonte Djokovic die Vorbildfunktion von Spitzensportlern und dass sie viel bewegen können. Oder zerstören.
Beispiel Nummer zwei lieferte in diesen Tagen der Eishockey-Profi Mark Zengerle. Während viele Sportler aktiv ein Zeichen gegen Polizeigewalt und Rassismus setzten, schlug sich der neue Stürmer der Eisbären Berlin auf die Seite von Donald Trump. Zengerle dankte in den sozialen Netzwerken in mehreren Nachrichten dem amerikanischen Präsidenten für sein entschlossenes Handeln. Das gefiel Stephane Richer von den Eisbären Berlin nur mäßig. Der Anhang des Klubs aus dem Berliner Osten gilt als links. Richer erklärte seinem Neuzugang in einem sehr intensiven Gespräch, dass in Europa ganz anders gedacht und gelebt wird als in den USA. Als Konsequenz kündigte der Eisbären-Sportdirektor vor der kommenden DEL-Saison – wann immer sie beginnen möge – mehrere Geschichtsstunden mit den Spielern an. Die Geschichte des Klubs, der Hauptstadt und der Bundesrepublik steht im Lehrplan der Eisbären-Profis. Richers Unterricht sollte Schule machen, nicht nur im Eishockey.
TV heute
» FUSSBALL Eurosport, 14 Bundesliga Frauen VfL Wolfsburg – SC Freiburg Sport1, 22.15 Uhr
2. Liga (Zsf.), 32. Spieltag
ARD, 22.45 Uhr
Bundesliga (Zsf.), 32. Spieltag
» BASKETBALL BBL, Finalturnier Sport1, 20.15 Uhr Viertelfinale: FC Bayern München – Ludwigsburg