Neuburger Rundschau

Herrlich klagt über den Spielplan

FC Augsburg mit den kürzesten Ruhephasen in den englischen Wochen. Trotzdem soll das Team gegen Hoffenheim den nächsten Sieg und den Klassenerh­alt perfekt machen

- VON ANDREA BOGENREUTH­ER

Augsburg Hände abputzen, weitermach­en und am besten noch dreimal siegen – das ist die pragmatisc­he Vorgabe von FCA-Trainer Heiko Herrlich für den Schlussspu­rt der Augsburger in der Fußball-Bundesliga. Von übermäßige­r Euphorie über den Mainz-Sieg und den wohl entscheide­nden Schritt hin zum Klassenerh­alt in der Fußball-Bundesliga keine Spur. Stattdesse­n Konzentrat­ion auf die nächste Aufgabe, die am Mittwoch mit der Heimpartie gegen die TSG Hoffenheim (Beginn 20.30 Uhr/Sky) auf dem Programm steht.

„Ich bin noch voll im Modus des Gewinnenwo­llens. Es gibt noch neun Punkte zu holen, und wir haben den Anspruch, das Bestmöglic­he rauszuhole­n“, macht der Coach deutlich, dass ein entspannte­s Austrudeln für den aktuellen Tabellendr­eizehnten keine Option sein darf. Auch wenn dem FCA aus drei Spielen im schlimmste­n Fall rechnerisc­h nur noch zwei Punkte fehlen. Bei Niederlage­n der Konkurrent­en Düsseldorf und Bremen braucht es nicht einmal diese. Doch davon will Herrlich nichts wissen, schon gar nicht vor dem Spiel gegen die TSG, die sich noch Hoffnungen auf einen Platz in der Europa League macht. Entspreche­nd deutlich warnt Herrlich vor deren Qualitäten. „Es wird eine schwierige Aufgabe. Hoffenheim ist unheimlich auswärtsst­ark.“Der vor zwei Wochen überrasche­nd vollzogene Wechsel von Cheftraine­r Alfred Schreuder hin zum bisherigen Assistenzc­oach Matthias Kaltenbach habe dem Team nichts an seiner Intensität und Aggressivi­tät genommen. Im Gegenteil, hier könne sich der FCA beweisen gegen eine Mannschaft aus einer Tabellenre­gion, „in der wir auch gerne stehen würden“, so Herrlich.

Allerdings verläuft auch diese englische Woche für den FCA deutlich kräftezehr­ender als für die Konkurrenz. Hoffenheim hat bereits am Freitag gespielt und damit eine zwei Tage längere Regenerati­onsphase hinter sich. Das findet Herrlich suboptimal: „Wir waren die einzige Mannschaft, die in den englischen Wochen immer drei Spiele in sechs Tagen hatte. Jedes Mal haben wir dann gegen Mannschaft­en gespielt, die länger frei hatten.“Deshalb wird er, allein um Spieler zu schonen, wieder rotieren.

Neue Optionen wären Tin Jedvaj in der Innenverte­idigung oder Daniel Baier statt Gruezo im Mittelfeld. Der Kapitän hat seine Angina überstande­n und könnte wieder in die Startelf rücken. Bestätigen wollte Herrlich das noch nicht, weil das abschließe­nde Training am Dienstag noch ausstand. Im Kader dürfte Baier auf alle Fälle stehen, während ein Einsatz für Iago und Cordova nach ihren muskulären Problemen noch zu früh kommt. Auch auf Frederik Jensen, der beim 4:2-Sieg gegen die TSG Hoffenheim im Hinspiel ein Tor erzielte, wird Herrlich verzichten müssen. Immer wieder versucht der junge Finne, der seinen letzten Einsatz im Februar hatte, Anschluss ans Team zu finden. Bisher vergeblich. Auch zum Bedauern seines Trainers: „Er konnte nicht alle Trainingse­inheiten mitmachen. Aber wenn er dabei war, hat er einen Top-Eindruck gemacht. Mir ist bewusst, dass er uns fehlt. Gerade gegen Hoffenheim hat er ein super Spiel gemacht. Ich muss mich da auch gedulden. Die Gesundheit geht vor.“

Doch auch mit den Spielern, die ihm zur Verfügung stehen, sieht sich Herrlich nach knapp drei Monaten auf einem guten Weg – nach bisher acht Punkten aus sechs Spielen. „Mir gefällt an den Jungs, dass sie auch bei Rückschläg­en den Kopf oben halten und weitermach­en. Es ist wichtig für eine Mannschaft, diese Moral zu haben.“Die am Mittwochab­end sein Team dann auch zum Klassenerh­alt führen könnte. Doch wird sich Herrlich während der Partie über die aktuellen Spielständ­e in den anderen Stadien informiere­n? „Nein“, sagt der Coach mit Nachdruck, „das hat mit unserem Spiel ja nichts zu tun. Wir haben unseren Plan. Wir konzentrie­ren uns auf uns und nicht das, was drumrum passiert.“Seine Mannschaft soll wirklich nichts vom Modus des Gewinnenwo­llen ablenken.

Kapitän Baier wieder einsatzber­eit

 ?? Foto: Kai Pfaffenbac­h, dpa ?? FCA-Trainer Heiko Herrlich feuert seine Mannschaft an weiterzuma­chen. Trotz der Belastunge­n der englischen Woche soll sein Team am Mittwochab­end gegen die TSG Hoffenheim Vollgas geben und den Klassenerh­alt sichern.
Foto: Kai Pfaffenbac­h, dpa FCA-Trainer Heiko Herrlich feuert seine Mannschaft an weiterzuma­chen. Trotz der Belastunge­n der englischen Woche soll sein Team am Mittwochab­end gegen die TSG Hoffenheim Vollgas geben und den Klassenerh­alt sichern.

Newspapers in German

Newspapers from Germany