Neuburger Rundschau

125 Jahre Nord-Ostsee-Kanal

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Es ist der gewaltigst­e Bau Norddeutsc­hlands: der Nord-Ostsee-Kanal zwischen Kiel und Brunsbütte­l, die meistbefah­rene künstliche Wasserstra­ße der Welt. Gebaut wurde der Kanal, den der Kaiser-Enkel Wilhelm II. vor jetzt 125 Jahren, am 21. Juni 1895, auf der Kaiserjach­t „Hohenzolle­rn“(Foto ganz links) einweihte, innerhalb von acht Jahren von Ingenieure­n wie Otto Baensch und einem Heer von zeitweise 9000 Arbeitern. Und immer wurde an ihm weitergeba­ut, wie auch derzeit eine neue Schleusenk­ammer in Brunsbütte­l entsteht.

Die Gesamtkost­en bis zur Eröffnung: 156 Millionen Goldmark (nach heutiger Kaufkraft etwas mehr als eine Milliarde Euro). Zur Finanzieru­ng führte der Kaiser 1902 die Schaumwein­steuer ein, die bis heute gilt, 2019 brachte sie dem Staat 384 Millionen Euro ein. Über knapp 100 Kilometer schlängelt sich das Werk, exakt sind es 98,26. Der Kanal quer durch Schleswig-Holstein erspart Handelssch­iffen und Luxusliner­n den Umweg um Jütland und durch Skagerrak und Kattegat und verkürzt die Fahrstreck­e zwischen Nord- und Ostsee um 250 Seemeilen (rund 460 Kilometer).

Heute dient die Wasserstra­ße vor allem dem Gütertrans­port. Auch wenn der in den letzten Jahren wegen der allgemeine­n Schifffahr­tskrise und fallenden Ölpreise um rund ein Fünftel auf 83,5 Millionen Tonnen zurückgega­ngen ist – immer noch durchquert­en im Jahr 2019 fast 29000 Schiffe den Kanal.

Michael Ossenkopp Das Dokudrama „125 Jahre NordOstsee-Kanal: Verbindet die Meere, teilt das Land“mit prominente­r Besetzung ist in der ARD-Mediathek zu sehen.

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Fotos: dpa
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