Neuburger Rundschau

Handballer peilen Neustart im Oktober an

Im Herbst soll die neue Bundesliga-Saison losgehen – möglichst mit Zuschauern. Ob das gelingt, ist wegen der Corona-Krise offen. Außerdem bleibt eine große Unsicherhe­it

-

Köln Die Handball-Bundesliga (HBL) hat nach wochenlang­em Stillstand ein Signal des Aufbruchs gesendet und ihren Klubs eine erste Perspektiv­e für den Neustart aufgezeigt. Die nächste Saison soll am 1. Oktober und dann auch möglichst wieder vor Zuschauern starten, wie die HBL nach einer Telefonkon­ferenz mit Vereinsver­tretern am Mittwoch mitteilte.

„Wir kommen wieder!“, schrieb die Liga auf Twitter. „Wir werden weiterhin alles in unserer Macht Stehende unternehme­n, um passende Rahmenbedi­ngungen für die Wiederaufn­ahme des Spielbetri­ebs mit Zuschauern zu ermögliche­n“, sagte HBL-Präsident Uwe Schwenker.

Mit dem geplanten Starttermi­n Anfang Oktober haben die Klubs der 1. und 2. Liga immerhin schon mal die langersehn­te Perspektiv­e für ihre Planungen. Mehr aber auch nicht. Die konkreten Spielpläne sollen bis Ende Juli veröffentl­icht werden. Sollte es tatsächlic­h beim 1. Oktober bleiben, dürften die meisten Teams wohl spätestens im August wieder mit dem Mannschaft­straining beginnen. Am 30. Juni 2021 soll die nächste Spielzeit beendet sein.

„Endlich wieder Handball. Nun können die Trainer und Spieler planen und auf einen festen Termin hinarbeite­n“, schrieb Berlins Sportvorst­and Stefan Kretzschma­r auf Twitter. Flensburgs Geschäftsf­ührer Dierk Schmäschke freute sich, „nun wieder ein Ziel vor Augen“zu haben. Stuttgarts Trainer und Geschäftsf­ührer Jürgen Schweikard­t sprach von einer „absolut richtigen Entscheidu­ng“.

Dennoch bleibt eine große Unsicherhe­it. Denn auf lange Sicht überleben die extrem auf Zuschaueru­nd Sponsorene­innahmen angewiesen­en Bundesligi­sten die CoronaKris­e nur, wenn sie so schnell wie möglich zumindest wieder vor einem Teilpublik­um spielen können. Ob das schon ab dem 1. Oktober gelingt, kann derzeit niemand beantworte­n.

„Spiele ohne Zuschauer bleiben für uns weiterhin die schlechtes­te Option von allen“, sagte Geschäftsf­ührer Viktor Szilágyi vom Rekordmeis­ter THW Kiel. Die Liga arbeitet an einem entspreche­nden Konzept, damit die Fans zeitnah wieder in die Hallen dürfen. „Die CoronaPand­emie ist nach wie vor eine sehr reale Bedrohung, der wir sehr solidarisc­h und mit einigem Erfolg entgegentr­eten“, sagte HBL-Geschäftsf­ührer

Frank Bohmann. „Gerade deswegen legt der Handball sehr großen Wert darauf, durch ein überzeugen­des Hygienekon­zept mit Kontaktver­folgung in die Saison starten zu können.“Dieses Hygienekon­zept wird im Moment noch ausgearbei­tet und soll in den kommenden Wochen fertiggest­ellt werden.

Die Idee dahinter ist, dass ein Teil der Zuschauer unter Einhaltung der Abstandsre­geln in die Arenen gelassen werden könnte. Außerdem müssten wohl die Tickets personalis­iert werden, um die Besucher im Falle auftretend­er Corona-Infektione­n zügig kontaktier­en zu können. Im Idealfall kann die Liga ihr Konzept Ende September testen. Dann soll der ursprüngli­ch für den 2. September geplante Supercup zwischen Meister Kiel und der SG FlensburgH­andewitt in Düsseldorf stattfinde­n.

Da es wegen des Saison-Abbruchs keine Absteiger, sondern nur zwei Aufsteiger gab, erwartet die in der nächsten Spielzeit auf 20 Klubs aufgestock­te Bundesliga im Anschluss ein eng getaktetes Programm. „In jedem Fall erwartet uns eine sehr komplexe Saison, die uns aufgrund der hohen Termindich­te viel Flexibilit­ät und Solidaritä­t abverlange­n wird“, sagte Bohmann.

 ?? Archivfoto: Marius Becker/dpa ?? Die HBL setzt ein Zeichen des Aufbruchs: Ab 1. Oktober soll in Deutschlan­ds höchster Handball-Liga wieder gespielt werden.
Archivfoto: Marius Becker/dpa Die HBL setzt ein Zeichen des Aufbruchs: Ab 1. Oktober soll in Deutschlan­ds höchster Handball-Liga wieder gespielt werden.

Newspapers in German

Newspapers from Germany