Stadt erhöht die Parkgebühren
Ab 2021 soll die Stunde 1,50 Euro kosten. Die „Semmeltaste“bleibt. Das Parkdeck am Neuburger Hallenbad wird indes bald fertig und mit Schranken ausgestattet
Neuburg Das neue Parkhaus am Hallenbad ist bald fertig, ab September kann darin geparkt werden. Aber nicht gratis: Die Stadtwerke als Betreiber werden eine Gebühr von einem Euro pro Stunde Parkzeit erheben. Auf diese Sätze einigten sich die Stadträte in der nichtöffentlichen Sitzung des Werkausschusses.
Das Parkdeck mit seinen 240 Stellplätzen bringt auch eine allgemeine Gebührenänderung mit sich. Das Parken in den drei städtischen Tiefgaragen sowie auf den oberirdischen Plätzen soll ab 1. Januar 2021 um 50 Prozent verteuert werden. Die Stunde kostet dann 1,50 statt bisher einen Euro. Die ersten 30 Minuten (Semmeltaste) bleiben weiterhin frei. Stadtgraben und Schlösslwiese bleiben ebenfalls weiter kostenfrei.
Diese Regelung muss der Stadtrat noch absegnen. Überhaupt wolle man das ganze Gebührenmodell einem einjährigen Probelauf unterziehen, so Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, „danach kann es noch Korrekturen geben“. Die Anhebung der Innenstadt-Gebühren (per Parkscheinautomat) hält er für vertretbar, weil die Semmeltaste bestehen bleibe und das neue Parkhaus am Englischen Garten nicht teurer sein solle.
Am Parkdeck mit seinen acht Halbebenen trifft der Autofahrer auf Schranken. Er muss ein Billett ziehen, mit dem er später seine
am Automaten bezahlt ein Modus wie in jeder GroßstadtTiefgarage. In Neuburg sind die Schranken allerdings neu, bisher holt man sich seinen Parkzettel ausschließlich aus Parkscheinautomaten. Die Umrüstung auf Schranken soll allerdings mittelfristig kommen.
Wer ab September auf das Parkdeck fährt, bezahlt pro Stunde einen Euro Gebühr. Badegäste im Hallenbad bezahlen einen Euro, egal, wie lange sie bleiben. Am Sonntag kostet das Parken pauschal zwei Euro. Eine Semmeltaste gibt es für das
Parkdeck nicht. Eltern, die Kinder zur Schule oder ins Hallenbad bringen, haben 15 Freiminuten. Lehrer und Erzieherinnen der benachbarten Einrichtungen erhalten einen sehr günstigen Parktarif. Ansonsten kostet die Tag-und-Nacht-Benutzung jährlich 600 Euro. Die Zahl der Dauerparker soll 60 Prozent nicht überschreiten.
Diese Festlegungen sind mit Beschluss des Werkausschusses vom Dienstag bereits gültig und müssen nicht mehr im Stadtrat behandelt werden. Die Beratung und EntParkzeit scheidung über die Gebühren(-erhöhung) war öffentlich angesetzt und ist auf Wunsch von Werkreferent Roland Harsch nichtöffentlich besprochen worden.
Im öffentlichen Teil gab es nur die guten Nachrichten. Demnach liege der Bau des Parkdecks gut im Zeitund Kostenplan, versicherte Andreas Bichler, stellvertretender Werkleiter. Der Aufzug sei fertig, seit Mittwoch montieren Handwerker die Türen. Im Juli werde die Ausfahrt fertig, dazu müsse die Gabionen-Lärmschutzwand entlang der
Grünauer Straße kurz unterbrochen werden. Das Projekt koste 2,95 Millionen Euro, weitere 40.000 Euro legt die Stadt für externe Behinderten-Parkplätze und zwei ElektroLadesäulen dazu. „Die Firma Goldbeck hat schnell gearbeitet“, lautet die Anerkennung von Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Der Rohbau ist in vier Monaten gestanden, der politische Vorlauf hatte mehr als vier Jahre gedauert.
Auch im benachbarten Hallenbad sollen die Handwerker bald mehr zu tun bekommen. Die Stadt will die bewilligten 1,6 Millionen Euro Bundeszuschuss nach und nach abrufen. Der Werkausschuss einigte sich darauf, dass eine „Leitungsgruppe“mit Vertretern von Stadtwerken, Kämmerei und Hochbauamt die Planung übernehmen solle - nicht nur aus Kostengründen.
Dass die Stadtwerke zum Staatszuschuss noch Eigenmittel drauflegen müssen, liegt auf der Hand. Ein früheres Sanierungskonzept für das Parkbad war von 3,5 Millionen Euro ausgegangen. Grünen-Stadtrat Gerhard Schoder verlangt rasches Handeln beim Parkbad: „Wir können es uns nicht leisten, lange zu warten.“Für Werkreferent Roland Harsch (FW) sind von den Stadtwerken für das Bad eingesetzte Gelder „verlorene Eigenmittel“.
Oberbürgermeister Bernhard Gmehling antwortete: „Dann müssen Sie die Alternative hinnehmen, das Bad in fünf oder zehn Jahren zu schließen.“