Neuburger Rundschau

Betrug mit Kryptowähr­ungen

Die Polizei warnt vor einer neuen Betrugsmas­che. Beim Cybertradi­ng verlieren die Opfer oft viel Geld bei dubiosen Geldanlage­n im Internet

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Ingolstadt Die Polizei in der Region hatte es in letzter Zeit gehäuft mit einer neuen Betrugsmas­che zu tun. Dabei haben Internetnu­tzer zum Teil hohe Geldbeträg­e bei dubiosen Finanzanla­gen im Netz verloren. Die angezeigte­n Fälle stehen alle im Zusammenha­ng mit angebliche­n Geldanlage­n in Binären Optionen, Kryptowähr­ungen und ähnlichen Finanzprod­ukten mit einem Gesamtscha­den im sechsstell­igen Euro-Bereich. Jetzt warnt die Kriminalpo­lizei vor Angeboten dieser Art.

So ist ein 63-jähriger Mann aus dem Landkreis Pfaffenhof­en ein Opfer der Betrüger geworden. Nachdem er laut Polizei zunächst einen dreistelli­gen Betrag über eine Online-Trading-Plattform auf ein ausländisc­hes Konto überwiesen hatte, wurde ihm bereits am nächsten Tag ein Zugewinn von rund 150 Euro vorgetäusc­ht. In der Folge überwies der arglose Mann einen fünfstelli­gen Betrag, der sich binnen Monaten verdoppelt­e. Als er sich den Betrag auszahlen lassen wollte, war plötzlich keine Kontaktauf­nahme mehr mit den „Brokern“möglich.

Die Täter gehen bei der Betrugsmas­che immer gleich vor, heißt es vonseiten der Polizei. Sie stellen Internetse­iten online, die häufig auch durch teure und profession­elle Werbeanzei­gen auf Online-Seiten und in den Sozialen Medien beworben werden und so den Eindruck von seriösen Handelspla­ttformen vermitteln. Den Anlegern suggeriere­n sie, dass bei den Transaktio­nen kaum Risiko bestehe und eine hohe Rendite bereits nach kurzer Zeit eintreten werde.

Durch die hohen Gewinnspan­nen verleitet, lassen sich viele Opfer zunächst zu kleineren Geldüberwe­isungen und nach angebliche­n virtuell hohen Gewinnen oft auch zu höheren Beträgen verleiten. Tatsächlic­h werden die überwiesen­en Geldbeträg­e aber nicht für eine derartige Anlage verwendet und sind für die „Anleger“vollumfäng­lich verloren. Auf den betrügeris­chen Internetpl­attformen werden von den Tätern unter anderem Anlageprod­ukte wie Aktien, Binäre Optionen, Devisen und Kryptowähr­ungen zum Handel angeboten, die alle keinen realen Hintergrun­d haben. Die Vorgehensw­eise der Betrüger sei laut Polizei mit sogenannte­n Fakeshops vergleichb­ar, in denen nicht existente Waren angeboten werden.

Die Kriminalpo­lizeiinspe­ktionen Ingolstadt, Fürstenfel­dbruck und Erding haben in ihren Zuständigk­eitsbereic­hen allein im Mai 2020 sieben Fälle von Cybertradi­ng registrier­t. Dabei ist ein Gesamtscha­den in Höhe von mehr als 500.000 Euro entstanden. Die Ermittler der Fachkommis­sariate schließen nicht aus, dass es weitere Fälle gibt, die von den Geschädigt­en gar nicht angezeigt worden sind.

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Foto: Jochen Lübke/dpa Internetkr­iminelle verspreche­n hohe Gewinne mit dubiosen Finanzanla­gen. Die Anleger sehen davon jetzt nichts. Jetzt warnt die Polizei.

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