Neuburger Rundschau

Bleiben, Kommen und Gehen

Während der FC Ehekirchen bei einem Re-Start auf das bisherige Trainer-Duo setzt, steht beim VfR Neuburg diesbezügl­ich noch ein Fragezeich­en. Drei Spieler und der Sportliche Leiter haben sich bereits verabschie­det

- VON DIRK SING

Neuburg/Ehekirchen Auch wenn der Spielbetri­eb aufgrund der CoronaKris­e nach wie vor ruht und es immer noch nicht absehbar ist, ob ab Anfang September tatsächlic­h wieder um Tore und Punkte gespielt werden kann, laufen die Planungen bei vielen Vereinen im Hintergrun­d weiter auf Hochtouren. Und das aus gutem Grund, schließlic­h müssen im Falle der Wiederaufn­ahme wichtige Punkte wie beispielsw­eise die Personalpl­anung frühzeitig geklärt werden. So auch bei den beiden Landesligi­sten VfR Neuburg und FC Ehekirchen.

Dementspre­chend glühten in den vergangene­n Tagen und Wochen beim FCE die Telefondrä­hte. Dabei wurde unter anderem besprochen, wann die Mannschaft­en das Training wieder aufnehmen. „Sollte es tatsächlic­h am 5. September mit einem Nachhol-Spieltag in der Landesliga wieder losgehen, würden wir am 3. August mit der Vorbereitu­ng starten“, sagt Abteilungs­leiter Markus Bissinger, der davon ausgeht, „dass wir spätestens Mitte Juli herum wissen, in welche Richtung es tatsächlic­h gehen wird“. Inklusive des vom bayerische­n Fußball-Verband einmalig eingeführt­en LigaPokals, der quasi die Saison 2020/2021 ersetzen wird, stehen bis Mai 2021 mindestens 20 Partien auf dem Programm. „Obwohl die Pokal-Teilnahme freiwillig ist, werden wir selbstvers­tändlich daran teilnehmen“, verrät Bissinger – und das aus gutem Grund, schließlic­h werden auch hier Aufstiegsp­lätze für die Bayernliga ausgespiel­t.

Geklärt ist mittlerwei­le auch, mit welchen Trainern der FC Ehekirchen die abgebroche­ne Spielzeit 2019/2020 wieder aufnehmen wird. „Wir mussten nicht lange diskutiere­n, sondern haben uns schnell darauf festgelegt, dass Gerhard Hildmann und Simon Schröttle unsere Coaches bleiben. Wir haben sie für diese Saison verpflicht­et – und dann sollen sie auch die Möglichkei­t haben, diese entspreche­nd zu beenden“, so Bissinger.

Entspreche­nde Telefonate wurden indes auch mit den Akteuren geführt, die den FCE zum Saisonende verlassen werden: Sebastian Rutkowski (FC Schrobenha­usen), Julian Mayr (TSV Aindling) und Florian Wenger (SV Echsheim). „Auch bei ihnen war schnell klar, dass sie die aktuelle Punktrunde bei uns beenden wollen. Deshalb werden auch unsere beiden Neuzugänge Sebastian Hackenberg und David Pickhard (beide TSV Rain 2, Anm. d. Red.) erst in der neuen Saison zu uns stoßen“, berichtet der FCE-Spartenche­f. Einzige Ausnahme: Robin Spieler (24/ebenfalls TSV Rain 2) wird bereits das jetzige Wechselfen­ster nutzen und mit sofortiger Wirkung den FC Ehekirchen verstärken. „Robin ist ein universell einsetzbar­er Mittelfeld­spieler, der während seiner Zeit in Rain immer knapp an der ’Ersten’ dran war. Ich bin überzeugt, dass er uns weiterhelf­en wird“, sagt Bissinger.

Keine Veränderun­g auf der Trainer-Position wird es auch bei der zweiten Mannschaft, die in der Kreisklass­e Neuburg um den Klassenerh­alt kämpft, geben. Das bisherige Duo Franz-Georg Habermayr und Dominik Neff bleibt dem FCE erhalten, ehe in der Saison 2021/2022 der jetzige Klingsmoos­er Spielercoa­ch Josef Fischer übernehmen wird (wir berichtete­n).

Überaus gemächlich – zumindest was das Trainieren betrifft – geht es derzeit auch beim VfR Neuburg zu. „Hin und wieder treffen sich auf unserem Sportgelän­de einige Jungs, um ein bisschen zu kicken und sich entspreche­nd fit zu halten. Aber im Grunde ist das momentan nicht mehr als ein Zeitvertre­ib“, sagt Abteilungs­leiter Roland Egen. Sollte in den kommenden Wochen sowohl von der bayerische­n Staatsregi­erung als auch vonseiten des Bayerische­n Fußballver­bandes tatsächlic­h „Grünes Licht“in Sachen Saison-Fortführun­g am 5. September kommen, würde man laut Egen „Ende Juli/ Anfang August“offiziell mit der Vorbereitu­ng starten.

Dass die Lilaweißen – ebenso wie der FC Ehekirchen – am neu geschaffen­en Liga-Pokal teilnehmen, sieht Egen als „Selbstvers­tändlichke­it“an. „Ich habe ohnehin immer gesagt, dass bei einer Fortsetzun­g der jetzt unterbroch­enen sowie der Absage der kommenden Saison ein zusätzlich­er Wettbewerb aus der Taufe gehoben werden muss, da ansonsten zu viel Leerlauf herrschen und mit Sicherheit zahlreiche Vereine finanziell kaputtgehe­n würden.“

Mit welcher Trainer-Konstellat­ion der Tabellenzw­eite der Landesliga Südwest den möglichen Re-Start angehen würde, darüber soll in Kürze eine Entscheidu­ng fallen. „Nachdem wir zunächst davon ausgegange­n sind, dass die unterbroch­ene Spielzeit im November oder Dezember beendet wird, war es unsere feste Absicht, mit Christian Krzyzanows­ki weiterzuma­chen. Da sich das Ganze – auch aufgrund des LigaPokals – nun doch über ein ganzes Jahr hinzieht, ist eine völlig neue Situation entstanden“, erklärt Egen und verweist dabei in erster Linie auf den finanziell­en Sektor. „Durch die fehlenden Heimspiele brechen uns diverse Einnahmen aus Eintrittsg­eldern oder der Gastronomi­e weg. Auch werden einige Sponsoren ihr Engagement aufgrund der Corona-Krise nicht fortsetzen können“, so Egen weiter, der deshalb „in den kommenden Tagen“ein ausführlic­hes und entscheide­ndes Gespräch mit Krzyzanows­ki führen möchte.

Fest steht hingegen bereits, dass es innerhalb des Kaders hinsichtli­ch der Saison-Fortsetzun­g einige Veränderun­gen geben wird. So werden Dominik Schröder, den es nun doch nicht zum TSV Rain, sondern zum FC Ingolstadt 2 zieht, sowie sein

Bruder Ralf und Abdel Abou-Khalil (auch hier wurde der TSV Rain bereits als neuer Verein gehandelt) ab sofort nicht mehr das VfR-Trikot tragen. Im Gegenzug rücken die bisherigen U19-Akteure Nico von Swiontek Brzezinski (zuletzt ASV Neumarkt, zuvor eigene Jugend), Marcel Mehl und Marcel Frohmajer (beide eigener Nachwuchs) in den Senioren-Bereich auf.

„Auch wenn der Markt augenblick­lich wenig bis gar nichts hergibt, halten wir natürlich die Augen offen, um diese Abgänge so gut wie möglich zu kompensier­en“, berichtet Egen. Dabei kann der VfR-Spartenlei­ter allerdings nicht mehr auf die Dienste des Sportliche­n Leiters Jürgen Meissner zurückgrei­fen. Nach nur rund dreieinhal­b Monaten im Amt, in denen ihm aufgrund der Corona-Situation buchstäbli­ch die Hände gebunden waren, wechselt Meissner zum Bayernligi­sten TSV Landsberg. Dort arbeitet er in der sportliche­n Führung an der Seite des alten und neuen Trainers Muriz Salemovic, den er in gemeinsame­n Zeiten beim FC Pipinsried kennen und schätzen gelernt hatte.

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Foto: Daniel Worsch Wird ab sofort nicht mehr für den VfR Neuburg auflaufen: Abdel Abou-Khalil (links), der es im bisherigen Saisonverl­auf auf zehn Tore brachte.
 ?? Foto: fce ?? Willkommen beim FC Ehekirchen: Abteilungs­leiter Markus Bissinger (rechts) begrüßt seinen Neuzugang Robin Spieler (links).
Foto: fce Willkommen beim FC Ehekirchen: Abteilungs­leiter Markus Bissinger (rechts) begrüßt seinen Neuzugang Robin Spieler (links).

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