Patrizia rechnet mit weiterem Wachstum
Der Immobilienspezialist aus Augsburg ist trotz Corona-Krise optimistisch
Augsburg Welche Auswirkungen hat die Corona-Krise auf dem Immobilienmarkt? Ein Unternehmen, das die Lage der Branche gut widerspiegelt, ist der Immobilienspezialist Patrizia in Augsburg, der an diesem Mittwoch seine Hauptversammlung abgehalten hat – angesichts der Corona-Epidemie rein virtuell. Patrizia investiert vor allem für große Gesellschaften wie Pensionskassen, Versicherungen oder Sparkassen in Immobilien. Und Patrizia-Chef Wolfgang Egger zeigt sich in seiner Rede an die Aktionäre optimistisch: Patrizia will auch in der Krise wachsen.
Nach Ansicht von Finanzchef Karim Bohn kommt das Unternehmen bislang gut durch die CoronaZeit: „Wir mussten in den letzten Wochen keine Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken, wir haben uns schnell den neuen Gegebenheiten angepasst und konnten so unsere Kunden unverändert gut betreuen“, sagt er. Das Unternehmen verfüge über 600 Millionen Euro an liquiden Mitteln, die für die Expansion genutzt werden sollen: „Wir werden weiterhin unser Leistungsspektrum kontinuierlich ausbauen, indem wir neue Märkte bedienen oder neue Produkte anbieten“, berichtet das
Unternehmen. „Neben dem organischen Wachstum kann dies auch durch Zukäufe erfolgen.“Das operative Ergebnis legte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent auf 24,7 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr rechnet Patrizia mit einem Gewinn zwischen 100 Millionen und 140 Millionen Euro.
Patrizia-Chef Egger rechnet nicht mit einer Krise der Anlageklasse Immobilien, im Gegenteil. Er sieht einen weiteren Boom – einfach, da das Kapital nach Anlagemöglichkeiten sucht: „Wir agieren in einem strukturellen Wachstumsmarkt“, sagt er. „Weltweit haben wir eine zunehmend alternde Bevölkerung und der Wohlstand auf der ganzen Welt wächst weiter.“Pensionseinrichtungen verwalteten immer größere Vermögen, Versicherungen suchten nach stabilen Erträgen.
Bereits im vergangenen Jahr legte der Wert der von Patrizia verwalteten Immobilien um 8,4 Prozent auf über 44 Milliarden Euro zu. Dieses Jahr rechnet man mit einer Steigerung von zwei bis 3,5 Milliarden Euro. Die Aktionäre bekommen über sieben Prozent mehr Dividende – 0,29 Cent pro Aktie. Den Rückkauf eigener Aktien hat Patrizia aber angesicht der Corona-Krise eingestellt.