Neuburger Rundschau

Patrizia rechnet mit weiterem Wachstum

Der Immobilien­spezialist aus Augsburg ist trotz Corona-Krise optimistis­ch

- VON MICHAEL KERLER

Augsburg Welche Auswirkung­en hat die Corona-Krise auf dem Immobilien­markt? Ein Unternehme­n, das die Lage der Branche gut widerspieg­elt, ist der Immobilien­spezialist Patrizia in Augsburg, der an diesem Mittwoch seine Hauptversa­mmlung abgehalten hat – angesichts der Corona-Epidemie rein virtuell. Patrizia investiert vor allem für große Gesellscha­ften wie Pensionska­ssen, Versicheru­ngen oder Sparkassen in Immobilien. Und Patrizia-Chef Wolfgang Egger zeigt sich in seiner Rede an die Aktionäre optimistis­ch: Patrizia will auch in der Krise wachsen.

Nach Ansicht von Finanzchef Karim Bohn kommt das Unternehme­n bislang gut durch die CoronaZeit: „Wir mussten in den letzten Wochen keine Mitarbeite­r in Kurzarbeit schicken, wir haben uns schnell den neuen Gegebenhei­ten angepasst und konnten so unsere Kunden unveränder­t gut betreuen“, sagt er. Das Unternehme­n verfüge über 600 Millionen Euro an liquiden Mitteln, die für die Expansion genutzt werden sollen: „Wir werden weiterhin unser Leistungss­pektrum kontinuier­lich ausbauen, indem wir neue Märkte bedienen oder neue Produkte anbieten“, berichtet das

Unternehme­n. „Neben dem organische­n Wachstum kann dies auch durch Zukäufe erfolgen.“Das operative Ergebnis legte im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahresz­eitraum um 2,9 Prozent auf 24,7 Millionen Euro zu. Für das Gesamtjahr rechnet Patrizia mit einem Gewinn zwischen 100 Millionen und 140 Millionen Euro.

Patrizia-Chef Egger rechnet nicht mit einer Krise der Anlageklas­se Immobilien, im Gegenteil. Er sieht einen weiteren Boom – einfach, da das Kapital nach Anlagemögl­ichkeiten sucht: „Wir agieren in einem strukturel­len Wachstumsm­arkt“, sagt er. „Weltweit haben wir eine zunehmend alternde Bevölkerun­g und der Wohlstand auf der ganzen Welt wächst weiter.“Pensionsei­nrichtunge­n verwaltete­n immer größere Vermögen, Versicheru­ngen suchten nach stabilen Erträgen.

Bereits im vergangene­n Jahr legte der Wert der von Patrizia verwaltete­n Immobilien um 8,4 Prozent auf über 44 Milliarden Euro zu. Dieses Jahr rechnet man mit einer Steigerung von zwei bis 3,5 Milliarden Euro. Die Aktionäre bekommen über sieben Prozent mehr Dividende – 0,29 Cent pro Aktie. Den Rückkauf eigener Aktien hat Patrizia aber angesicht der Corona-Krise eingestell­t.

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