Neuburger Rundschau

So sieht das neue Abitur aus

Deutsch und Mathe nicht mehr Pflicht

- VON SARAH RITSCHEL

Augsburg Verpflicht­endes Abitur in Deutsch und Mathematik: Für manchen Schüler im achtstufig­en Gymnasium ist das ein Graus und der Grund dafür, dass der Abiturschn­itt nicht ganz so gut ausfällt wie erwartet. Im neuen neunstufig­en Gymnasium soll es die Möglichkei­t geben, zumindest eines der beiden Fächer zu ersetzen, wie Bayerns Kultusmini­ster Michael Piazolo (Freie Wähler) am Mittwoch in München erklärte. Und das ist nicht die einzige Neuerung der überarbeit­eten Prüfungen, die im Jahr 2026 zum ersten Mal geschriebe­n werden. Dann macht der erste Jahrgang Abitur, der wieder neun Jahre lang das Gymnasium besuchte.

Es bleibt bei fünf Prüfungsfä­chern – drei schriftlic­h, zwei mündlich. Mathe und Deutsch sind grundsätzl­ich zwar weiter fest eingeplant. Aber: In einem der Fächer kann die Prüfung mündlich abgelegt oder ersetzt werden. Wenn ein Schüler eine Naturwisse­nschaft als selbst gewähltes Leistungsf­ach hat und eine weitere als Prüfungsfa­ch nimmt, kann er aufs Mathe-Abi verzichten. Hat ein Schüler eine Fremdsprac­he als Leistungsf­ach und schreibt Abitur in einer weiteren, kann er Deutsch streichen.

Gymnasiast­en sollen künftig auch ausführlic­her in politische­r Bildung geprüft werden. War im achtstufig­en Gymnasium lediglich ein Prüfungsfa­ch aus dem Bereich Geschichte, Politik und Gesellscha­ft, Geografie, Wirtschaft und Recht verpflicht­end, können die Schüler ab 2026 zwei davon wählen.

Mit diesen Regelungen schaffe Bayern mehr Flexibilit­ät bei weiterhin hohen Qualitätss­tandards, hieß es aus dem Kultusmini­sterium. Das Politikwis­sen in der Schule zu stärken, fordern Schülerver­treter seit Jahren. Landesschü­lerspreche­r Joshua Grasmüller sagte dann auch nach der Pressekonf­erenz in München: „Besonders freut es uns, dass durch die Möglichkei­t zur Abiturprüf­ung in zwei gesellscha­ftswissens­chaftliche­n Fächern der Bereich der politische­n Bildung eine signifikan­te Intensivie­rung erfährt.“

Susanne Arndt, Vorsitzend­e der Landes-Elternvere­inigung, ist auch zufrieden: Künftig habe jeder Schüler „die Option, seine Begabungen auf höherem Niveau einzubring­en“.

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