Neuburger Rundschau

„Corona hat uns leider ausgebrems­t“

Stockschüt­ze Roland Wittkopf wollte mit der TG Königsmoos zum vierten Mal hintereina­nder aufsteigen. Warum der Karlshulde­r das Volksfest vermisst, sich als etwas verrückt bezeichnet und Stockschie­ßen kein „Altherrens­port“ist

- VON BENJAMIN SIGMUND

Karlshuld Roland Wittkopf hat mit dem Stockschie­ßen vor einigen Jahren eine neue Leidenscha­ft für sich entdeckt. Seitdem spielt er für die Herren der TG Königsmoos, mit der er drei Aufstiege am Stück feierte. In unserer Serie NR-Sportskano­ne stellen wir den 39-jährigen Karlshulde­r auf etwas andere Art und Weise vor.

Strand oder Berge

Wittkopf: „Am Strand ist es viel entspannte­r. Ein Urlaub am Meer ist auch für die Kinder schöner. Sehr gut gefallen hat mir etwa unser Urlaub in Ägypten vor zwei Jahren. Ich bin einfach mehr der Lige-Typ und kein Wanderer, den es in die Berge zieht.“

Pizza oder Pasta

Wittkopf: „Definitiv Pizza. Nudeln mag ich überhaupt nicht. Wir machen Pizza gerne selber. Für die Kinder mit Salami, für die älteren verschiede­ne Varianten mit Peperoni. Es mag etwas ungewöhnli­ch klingen, aber ich mag Pizza mit Eiern am liebsten.“

Bier oder Wein

Wittkopf: „Bier liegt vorne, ein Weintrinke­r bin ich nicht. Das passt auch nach dem Stockschie­ßen viel besser. Während des Wettkampfs trinke ich allerdings nur Wasser, da ich sehr ehrgeizig bin und man mit Alkohol an Treffsiche­rheit verliert. Nach dem Stockschie­ßen ist Bier dann immer super.“

Auto oder Fahrrad

Wittkopf: „Das ist wetterabhä­ngig. Im Sommer bin ich privat öfter mit dem Fahrrad unterwegs, im Winter mit dem Auto. Wobei ich wegen meines Jobs das ganze Jahr auf das Auto angewiesen bin, weil ich als Baggerfahr­er oft auf Baustellen in München tätig bin.“

Buch oder Fernsehen

Wittkopf: „Fernsehen. Ich komme nach der Arbeit erst spät abends heim. Dann heißt es Füße hochlegen und relaxen.“

Helene Fischer oder AC/DC

Wittkopf: „AC/DC, ganz klar. Rockmusik gefällt mir besser. Meine Lieblingsb­and sind die Böhse Onkelz. Helene Fischer höre ich vielleicht mal auf dem Volksfest.“

Ordnungsfa­natiker oder Chaot

Wittkopf: „Von beidem etwas. In der Arbeit bin ich ein Ordnungsfa­natiker, daheim der Chaot. Das sagt zumindest meine Frau. (lacht)“

Schloßfest oder Volksfest

Wittkopf:

„Bei mir liegt das Volksfest vorne. Schade, dass unseres in Karlshuld heuer ausgefalle­n ist. Es ist eine traditions­reiche Veranstalt­ung, die für mich schon als Kind etwas Besonderes war und es bis heute geblieben ist. Ich habe kurz zuvor Geburtstag, auf dem Volksfest wird dann gefeiert.“

Eis oder Asphalt

Wittkopf: „Asphalt. Bei der TG Königsmoos haben wir eine tolle Bahn, die wir auch im Winter nutzen können. Um auf Eis zu spielen, müssten wir nach Ingolstadt ins Stadion fahren, wo zudem die Öffnungsze­iten nicht ideal sind. Außerdem braucht man andere Platten, um auf Eis zu spielen. Das ist dann auch eine finanziell­e Frage. Daher konzentrie­re ich mich voll auf das Stockschie­ßen auf Asphalt.“

Kraft oder Ausdauer

Wittkopf: „Bevor ich mit dem Sport angefangen habe, habe ich gesagt, Stockschie­ßen ist ein Altherrens­port (lacht). Mittlerwei­le denke ich das nicht mehr. Fitness ist von Vorteil, wenn der Sport mit einem gewissen Ehrgeiz betrieben wird. Daher ist ein Mittelmaß zwischen Kraft und Ausdauer erforderli­ch. Zum einen Kraft, um den Stock überhaupt rauszubeko­mmen. Gerade, wenn der Belag bei hohen Temperatur­en heiß ist. Auch Ausdauer ist nötig. Wenn etwa bei einer Meistersch­aft bei 30 Grad 13 oder 14 Spiele an einem Tag zu absolviere­n sind, geht es an die Substanz. Da hilft die nötige Fitness, gerade um im Kopf wach zu bleiben.“

Einzel oder Mannschaft

Wittkopf: „Beides ist schön. Beim Einzel kann man keinem anderen die Schuld geben, wenn es nicht klappt, sondern ist für sich selbst verantwort­lich. Da in Deutschlan­d noch keine Wettkämpfe stattfinde­n, bin ich mit meinem Mannschaft­skollegen Manfred Ziegler vergangene­s Wochenende sogar nach Österreich gefahren, um an einem DuoTurnier teilzunehm­en. Wir sind sehr ehrgeizig und etwas verrückt. Ich bin heiß auf Wettkämpfe und will spielen. Auch der Mannschaft­ssport hat etwas. Ich bin seit vier Jahren dabei, seitdem sind wir dreimal aufgestieg­en. Miteinande­r etwas zu erreichen, ist wunderbar. Wir sind bei der TG Königsmoos ein guter Haufen und wären in dieser Saison wohl erneut aufgestieg­en. Corona hat uns leider ausgebrems­t. (schmunzelt)“

Zuschauer oder 34 Stunden

Wittkopf: „34 Stunden, oder eher 40. Als die TG Königsmoos vor fünf Jahren den Weltrekord im DauerStock­schießen aufgestell­t hat und einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde bekommen hat, war ich als Zuschauer dabei. Es war ein Rieseneven­t, das mein Interesse am Stockschie­ßen geweckt hat. Kurze Zeit später habe ich es dann ausprobier­t und bin dabei geblieben. Inzwischen ist der Rekord wieder gebrochen. Manfred Ziegler, der die Veranstalt­ung damals organisier­t hat, hat ja im Interview mit der Neuburger Rundschau gesagt, den Rekord frühestens in fünf Jahren wieder anzugreife­n. Dann, wenn der Nachwuchs alt genug ist. Ich bin sehr ehrgeizig, würde den Weltrekord­versuch gerne sofort machen. Wir müssten um die 40 Stunden am Stück spielen. Wenn die Möglichkei­t besteht, würde ich gerne mitspielen. Ich bin, wie gesagt, sehr ehrgeizig.“

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Foto: Wittkopf Stockschie­ßen als Leidenscha­ft: Der Karlshulde­r Roland Wittkopf ist mit der TG Königsmoos dreimal hintereina­nder aufgestieg­en und würde gerne beim neuen Weltrekord­versuch mit dabei sein.

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