„Corona hat uns leider ausgebremst“
Stockschütze Roland Wittkopf wollte mit der TG Königsmoos zum vierten Mal hintereinander aufsteigen. Warum der Karlshulder das Volksfest vermisst, sich als etwas verrückt bezeichnet und Stockschießen kein „Altherrensport“ist
Karlshuld Roland Wittkopf hat mit dem Stockschießen vor einigen Jahren eine neue Leidenschaft für sich entdeckt. Seitdem spielt er für die Herren der TG Königsmoos, mit der er drei Aufstiege am Stück feierte. In unserer Serie NR-Sportskanone stellen wir den 39-jährigen Karlshulder auf etwas andere Art und Weise vor.
Strand oder Berge
Wittkopf: „Am Strand ist es viel entspannter. Ein Urlaub am Meer ist auch für die Kinder schöner. Sehr gut gefallen hat mir etwa unser Urlaub in Ägypten vor zwei Jahren. Ich bin einfach mehr der Lige-Typ und kein Wanderer, den es in die Berge zieht.“
Pizza oder Pasta
Wittkopf: „Definitiv Pizza. Nudeln mag ich überhaupt nicht. Wir machen Pizza gerne selber. Für die Kinder mit Salami, für die älteren verschiedene Varianten mit Peperoni. Es mag etwas ungewöhnlich klingen, aber ich mag Pizza mit Eiern am liebsten.“
Bier oder Wein
Wittkopf: „Bier liegt vorne, ein Weintrinker bin ich nicht. Das passt auch nach dem Stockschießen viel besser. Während des Wettkampfs trinke ich allerdings nur Wasser, da ich sehr ehrgeizig bin und man mit Alkohol an Treffsicherheit verliert. Nach dem Stockschießen ist Bier dann immer super.“
Auto oder Fahrrad
Wittkopf: „Das ist wetterabhängig. Im Sommer bin ich privat öfter mit dem Fahrrad unterwegs, im Winter mit dem Auto. Wobei ich wegen meines Jobs das ganze Jahr auf das Auto angewiesen bin, weil ich als Baggerfahrer oft auf Baustellen in München tätig bin.“
Buch oder Fernsehen
Wittkopf: „Fernsehen. Ich komme nach der Arbeit erst spät abends heim. Dann heißt es Füße hochlegen und relaxen.“
Helene Fischer oder AC/DC
Wittkopf: „AC/DC, ganz klar. Rockmusik gefällt mir besser. Meine Lieblingsband sind die Böhse Onkelz. Helene Fischer höre ich vielleicht mal auf dem Volksfest.“
Ordnungsfanatiker oder Chaot
Wittkopf: „Von beidem etwas. In der Arbeit bin ich ein Ordnungsfanatiker, daheim der Chaot. Das sagt zumindest meine Frau. (lacht)“
Schloßfest oder Volksfest
Wittkopf:
„Bei mir liegt das Volksfest vorne. Schade, dass unseres in Karlshuld heuer ausgefallen ist. Es ist eine traditionsreiche Veranstaltung, die für mich schon als Kind etwas Besonderes war und es bis heute geblieben ist. Ich habe kurz zuvor Geburtstag, auf dem Volksfest wird dann gefeiert.“
Eis oder Asphalt
Wittkopf: „Asphalt. Bei der TG Königsmoos haben wir eine tolle Bahn, die wir auch im Winter nutzen können. Um auf Eis zu spielen, müssten wir nach Ingolstadt ins Stadion fahren, wo zudem die Öffnungszeiten nicht ideal sind. Außerdem braucht man andere Platten, um auf Eis zu spielen. Das ist dann auch eine finanzielle Frage. Daher konzentriere ich mich voll auf das Stockschießen auf Asphalt.“
Kraft oder Ausdauer
Wittkopf: „Bevor ich mit dem Sport angefangen habe, habe ich gesagt, Stockschießen ist ein Altherrensport (lacht). Mittlerweile denke ich das nicht mehr. Fitness ist von Vorteil, wenn der Sport mit einem gewissen Ehrgeiz betrieben wird. Daher ist ein Mittelmaß zwischen Kraft und Ausdauer erforderlich. Zum einen Kraft, um den Stock überhaupt rauszubekommen. Gerade, wenn der Belag bei hohen Temperaturen heiß ist. Auch Ausdauer ist nötig. Wenn etwa bei einer Meisterschaft bei 30 Grad 13 oder 14 Spiele an einem Tag zu absolvieren sind, geht es an die Substanz. Da hilft die nötige Fitness, gerade um im Kopf wach zu bleiben.“
Einzel oder Mannschaft
Wittkopf: „Beides ist schön. Beim Einzel kann man keinem anderen die Schuld geben, wenn es nicht klappt, sondern ist für sich selbst verantwortlich. Da in Deutschland noch keine Wettkämpfe stattfinden, bin ich mit meinem Mannschaftskollegen Manfred Ziegler vergangenes Wochenende sogar nach Österreich gefahren, um an einem DuoTurnier teilzunehmen. Wir sind sehr ehrgeizig und etwas verrückt. Ich bin heiß auf Wettkämpfe und will spielen. Auch der Mannschaftssport hat etwas. Ich bin seit vier Jahren dabei, seitdem sind wir dreimal aufgestiegen. Miteinander etwas zu erreichen, ist wunderbar. Wir sind bei der TG Königsmoos ein guter Haufen und wären in dieser Saison wohl erneut aufgestiegen. Corona hat uns leider ausgebremst. (schmunzelt)“
Zuschauer oder 34 Stunden
Wittkopf: „34 Stunden, oder eher 40. Als die TG Königsmoos vor fünf Jahren den Weltrekord im DauerStockschießen aufgestellt hat und einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde bekommen hat, war ich als Zuschauer dabei. Es war ein Riesenevent, das mein Interesse am Stockschießen geweckt hat. Kurze Zeit später habe ich es dann ausprobiert und bin dabei geblieben. Inzwischen ist der Rekord wieder gebrochen. Manfred Ziegler, der die Veranstaltung damals organisiert hat, hat ja im Interview mit der Neuburger Rundschau gesagt, den Rekord frühestens in fünf Jahren wieder anzugreifen. Dann, wenn der Nachwuchs alt genug ist. Ich bin sehr ehrgeizig, würde den Weltrekordversuch gerne sofort machen. Wir müssten um die 40 Stunden am Stück spielen. Wenn die Möglichkeit besteht, würde ich gerne mitspielen. Ich bin, wie gesagt, sehr ehrgeizig.“