Mist im Glas
Warum der Circus Krone jetzt Löwenkot verkauft
Für ein Gläschen Unrat sind fünf Euro ein stolzer Preis, zugegeben. Doch der Löwenkot, den der Münchner Circus Krone neuerdings in Schraubgläsern vertreibt, ist angeblich viel mehr als nur die Hinterlassenschaft einer Großkatze. Jedenfalls findet Löwenstuhl weltweit begeisterte Anhänger. Kein Witz, denn seine abwehrende Wirkung auf andere Tiere ist angeblich unübertroffen.
So soll etwa die israelische Armee das Wundermittel einsetzen. Grenzsoldaten waren nachts häufig von Sirenen aus dem Schlaf gerissen worden, nur um dann festzustellen, dass
Wildschweine den Alarm ausgelöst hatten. Inzwischen können sie ruhiger schlafen – weil sich kein Tier am Löwenkot vorbeitraut. Und die Japaner vertreiben mit derselben Methode Wildtiere von Bahngleisen, um Unfälle zu vermeiden.
Nun kann ein bayerischer Zirkus beim besten Willen nicht den globalen Bedarf decken. Aber Kleinvieh macht auch Mist. Oder anders gesagt: Jeder Löwe kann sein Häuflein beitragen. Im Münchner Kronebau denkt man vor allem an Kleingärtner, die
Katzen aus ihren Gemüsebeeten vertreiben wollen. Oder an geplagte Autobesitzer, denen der Marder zu schaffen macht. Und für einen guten Zweck ist das alles auch noch. Der Erlös geht an den LaceyFund, den Tierschutzverein des Zirkus-Chefs Martin Lacey. Verschickt wird der Mist allerdings nicht. Wer eines der Einmachgläser erwerben möchte, muss dem Hof des Zirkus bei Weßling an der A96 einen Besuch abstatten.