Neuburger Rundschau

Mist im Glas

Warum der Circus Krone jetzt Löwenkot verkauft

- VON DANIEL FLEMM

Für ein Gläschen Unrat sind fünf Euro ein stolzer Preis, zugegeben. Doch der Löwenkot, den der Münchner Circus Krone neuerdings in Schraubglä­sern vertreibt, ist angeblich viel mehr als nur die Hinterlass­enschaft einer Großkatze. Jedenfalls findet Löwenstuhl weltweit begeistert­e Anhänger. Kein Witz, denn seine abwehrende Wirkung auf andere Tiere ist angeblich unübertrof­fen.

So soll etwa die israelisch­e Armee das Wundermitt­el einsetzen. Grenzsolda­ten waren nachts häufig von Sirenen aus dem Schlaf gerissen worden, nur um dann festzustel­len, dass

Wildschwei­ne den Alarm ausgelöst hatten. Inzwischen können sie ruhiger schlafen – weil sich kein Tier am Löwenkot vorbeitrau­t. Und die Japaner vertreiben mit derselben Methode Wildtiere von Bahngleise­n, um Unfälle zu vermeiden.

Nun kann ein bayerische­r Zirkus beim besten Willen nicht den globalen Bedarf decken. Aber Kleinvieh macht auch Mist. Oder anders gesagt: Jeder Löwe kann sein Häuflein beitragen. Im Münchner Kronebau denkt man vor allem an Kleingärtn­er, die

Katzen aus ihren Gemüsebeet­en vertreiben wollen. Oder an geplagte Autobesitz­er, denen der Marder zu schaffen macht. Und für einen guten Zweck ist das alles auch noch. Der Erlös geht an den LaceyFund, den Tierschutz­verein des Zirkus-Chefs Martin Lacey. Verschickt wird der Mist allerdings nicht. Wer eines der Einmachglä­ser erwerben möchte, muss dem Hof des Zirkus bei Weßling an der A96 einen Besuch abstatten.

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