Mehr Mut zu Wildwuchs
Das Volksbegehren Artenvielfalt hat etwas bewegt: Es hat ein Bewusstsein für das riesige Problem Insektensterben geschaffen und Menschen zum Diskutieren und Umdenken angeregt. Dass Bienen, Schmetterlinge und Co. in ernster Gefahr sind, weiß nun wohl wirklich jedes Schulkind. Gut so. Es wird auch bereits gehandelt: Dass Blühwiesen nun ein Trend sind, ist auch auf das Volksbegehren zurückzuführen. Immer mehr Kommunen säen statt mähen – dadurch sparen sie Geld und tun etwas für die Artenvielfalt. Auch mehr Landwirte sind aktiv und lassen Feldstücke unbewirtschaftet, damit Insekten dort einen Lebensraum finden. Guter Anfang, aber das reicht noch nicht.
Wichtig ist, dass auch jeder Balkonund Gartenbesitzer mitmacht, damit Insekten wieder mehr Nahrung finden. Das ist schon im Kleinen möglich, indem man beispielsweise Küchenkräuter wie Thymian oder Salbei anpflanzt, oder im Garten einfach mal eine Brennnesselecke stehen lässt und auf Unkrautvernichter sowie Mähroboter verzichtet. Leider bieten nun auch schon Discounter diese Maschinen billiger an, die jedes Blümchen kappen, ehe ein Insekt auf der Blüte landen kann. Rasen muss doch kein grüner Teppich sein. Mehr Mut zu Unordnung und Wildwuchs auf Balkon und im Garten! Und zwar dauerhaft! Der Einsatz für die Artenvielfalt darf keine Eintags- beziehungsweise Jahresfliege sein.
Notizen aus der Region