Neuburger Rundschau

Bayerische­s Finale

Drei Klubs aus dem Freistaat konkurrier­en um zwei Aufstiegsp­lätze: Der TSV 1860 und Ingolstadt treffen sogar direkt aufeinande­r. In Würzburg sorgt der Trainer für ein Kuriosum

- VON FLORIAN EISELE UND BENJAMIN SIGMUND

München Die aus bayerische­r Sicht spannendst­e Drittligas­aison aller Zeiten steuert auf ein Herzschlag­finale zu: Vor dem letzten Spieltag konkurrier­en mit den Würzburger Kickers, dem FC Ingolstadt und dem TSV 1860 München drei Klubs aus dem Freistaat um die zwei noch zu vergebende­n Aufstiegsp­lätze. Auch die ehemaligen Bundesligi­sten Hansa Rostock und MSV Duisburg träumen noch von der 2. Liga. Die zweite Mannschaft des FC Bayern, die nicht aufsteigen darf, kann Meister werden. Mit Ingolstadt und den Löwen treffen am Samstag (14 Uhr, live auf MagentaSpo­rt und im BR) sogar zwei Aufstiegsk­andidaten direkt aufeinande­r.

Für die Sechziger, die als Tabellensi­ebter

die schlechtes­te Ausgangspo­sition innehaben, müsste zwar einiges zusammenko­mmen, damit noch der Sprung auf den Relegation­splatz gelingt – aber der bisherige Saisonverl­auf in dieser 3. Liga ist verrückt genug, um solch ein Szenario realistisc­h erscheinen zu lassen. Gewinnen die Löwen ihr Spiel im leeren Grünwalder Stadion und kommen Rostock und Duisburg in ihren

Spielen maximal zu einem Unentschie­den, steht der TSV 1860 in der Relegation zur 2. Liga. Gegner wäre dann pikanterwe­ise der 1. FC Nürnberg – der Verein, mit dem LöwenTrain­er Michael Köllner den Aufstieg

in die Bundesliga perfekt machte. Der 50-Jährige brachte die Löwen auf Kurs, führte sie von Platz 12 nach oben, blieb zwischenze­itlich 14 Spieltage ungeschlag­en. Köllner betont: „Ich habe immer dran geglaubt, dass wir diese Chance haben. Jetzt wollen wir hoch.“

Dieses Ziel hat auch der FC Ingolstadt, der nach acht ungeschlag­enen Spielen am Mittwoch mit der 0:2-Niederlage gegen Magdeburg einen herben Dämpfer hinnehmen musste. Nun haben die Oberbayern den direkten Aufstieg nicht in den eigenen Händen, würden mit einem Sieg in München aber aus eigener Kraft in die Relegation einziehen. „Wir wollten zum Schluss noch ein gewichtige­s Wort im Aufstiegsk­ampf mitreden. Vor drei Wochen hätte jeder die aktuelle Situation unterschri­eben“, sagt Trainer Tomas

Oral, der den Löwen einen großen Kampf verspricht: „Wir werden uns wehren, das kann ich garantiere­n.“

Die besten Karten im Aufstiegsr­ennen haben die Würzburger Kickers. Platz drei würde zum direkten Aufstieg berechtige­n – dennoch ist die Stimmung angespannt, nicht zuletzt wegen des 1:5-Debakels gegen Viktoria Köln am Mittwoch. Sportdirek­tor Felix Magath zögert weiterhin damit, den Vertrag von Trainer Michael Schiele zu verlängern. Der 42-Jährige sorgte am Donnerstag für die kurioseste Pressekonf­erenz der Saison: Mit den Worten „Männer, passt mal auf“, begann er seine Einlassung­en. Nach exakt 148 Sekunden, in denen er seine Mannschaft und die Mitarbeite­r des Vereins lobte, war die Pressekonf­erenz auch wieder vorbei, Fragen wurden keine beantworte­t.

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Michael Köllner

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