Neuburger Rundschau

FCA-Dauerkarte­n kosten vorerst nichts

Die nicht gekündigte­n Abos gelten auch für die kommende Saison. Abgebucht wird der Kaufpreis aber erst, wenn wieder im vollen Stadion gespielt werden kann. Derzeit wird über eine Teilbefüll­ung diskutiert

- VON ROBERT GÖTZ

Augsburg Die Frist, innerhalb der man beim FC Augsburg seine Dauerkarte kündigen konnte, lief am Donnerstag ab. Genau fünf Werktage nach dem Klassenerh­alt. Doch die meisten Fans des Bundesligi­sten halten ihrem Klub auch in den ungewissen Corona-Zeiten die Treue. Von den rund 18000 Dauerkarte­nInhabern sollen rund 1000 gekündigt haben.

Über genaue Zahlen will Michael Ströll, der Geschäftsf­ührer Finanzen, nicht sprechen. Er sagt dazu nur: „Die Kündigunge­n halten sich in Grenzen.“Man könne sich auf die FCA-Fans verlassen. Deshalb versucht der Bundesligi­st auch den noch nicht absehbaren Verlauf der kommenden Saison so gut wie möglich für seine treuesten Fans zu regeln. Zwar soll die Bundesliga nach den Plänen der Deutschen Fußball

Liga (DFL) am 18. September starten, doch ist bisher noch nicht klar, ob mit oder ohne Fans.

Darauf hat der FCA reagiert. Da sich die nicht gekündigte­n Dauerkarte­n automatisc­h verlängern, haben die auch für die kommende Saison Bestand. Doch der Kaufpreis, der im sechsten Jahr in Folge konstant bleibt, wird vorerst nicht abgebucht. Zahlen muss der Fan seine Karte erst, wenn feststeht, dass wieder ein normaler Spielbetri­eb durchgefüh­rt werden kann. Dann werden auch nur die zu diesem Zeitpunkt noch ausstehend­en Heimspiele abgebucht. „Wir möchten dies im Sinne unserer Dauerkarte­nbesitzer so fanfreundl­ich und flexibel wie möglich regeln und gleichzeit­ig unseren treusten Stadionbes­uchern auch Vorteile bei einer möglichen Vergabe von Tickets bei reduzierte­r Zuschauerk­apazität bieten“, kündigt Ströll an.

Derzeit verspreche­n die Pläne am meisten Erfolg, die davon ausgehen, dass die Bundesliga-Stadien nur teilweise gefüllt werden. Sollte es so kommen, dann erhalten die FCADauerka­rteninhabe­r ein Vorkaufsre­cht für das zur Verfügung stehende Kontingent an Tageskarte­n. Ein eigenes Konzept, wie die WWKArena dann befüllt werden könnte, hat der FCA noch nicht. „Nein, wir haben noch keinen Plan“, sagt

Ströll. „Wir halten uns bewußt zurück, da es einfach noch keine genauen Informatio­nen gibt.“

Andere Vereine wie RB Leipzig preschen hingegen schon vor. Das Leipziger Konzept, das bereits mit dem örtlichen Gesundheit­samt abgestimmt ist, geht davon aus, dass die Stadien zur Hälfte gefüllt werden können. Zwischen jedem Fan soll ein Platz freibleibe­n, es besteht Maskenpfli­cht. Gäste-Fans müssen draußen bleiben. Zur Verringeru­ng des Infektions­risikos soll die Anreise zum Stadion nicht mit dem öffentlich­en Nahverkehr erfolgen.

Michael Ströll hält von diesen Alleingäng­en nicht so viel, auch wenn DFL-Chef Christian Seifert in diesen Tagen von individuel­len Lösungen gesprochen hat. Er glaubt an ein landesweit­es Hygienekon­zept: „Wir gehen davon aus, dass dies auf Bundeseben­e geregelt wird. Dann warten wir auf Informatio­nen aus der

DFL und dann wollen wir in den Dialog mit den Fans treten, denn ihre Meinung ist uns bei der Umsetzung vor Ort sehr wichtig.“

Doch hänge alles von der Entwicklun­g der Infektions­zahlen ab. „Das Corona-Virus steht klar im Vordergrun­d. Natürlich hoffen wir, dass wir schnellstm­öglich zur Normalität zurückkehr­en können. Denn wir in Augsburg wissen nur zu genau, wie wichtig unsere Fans im Stadion für uns sind“, sagt Ströll.

Die waren in der Corona-Krise bei den fünf Heimspiele­n (Wolfsburg, Paderborn, Köln, Hoffenheim, Leipzig) ausgesperr­t. Die Dauerkarte­n-Inhaber können sich die Spiele jetzt auch erstatten lassen. Die notwendige­n Informatio­nen verschickt der FCA in den nächsten Tagen per Mail oder per Brief. Man kann die Rückerstat­tung aber auch den Aktionen rund um #augsburghä­ltzusammen­2020 spenden.

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Foto: Wagner Bleibt die WWK-Arena in der kommenden Saison vorerst leer?

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