Neuburger Rundschau

Wertstoffh­öfe im Normalmodu­s

Kreisbetri­ebe verteidige­n Schließung im Frühjahr. Das Müllaufkom­men ist gestiegen. Beim Bauschutt wird künftig genauer hingeschau­t

- VON WINFRIED REIN

Neuburg-Schrobenha­usen Die 21 Wertstoffh­öfe im Landkreis Neuburg-Schrobenha­usen laufen wieder im Normalbetr­ieb zu den gewohnten Öffnungsze­iten. Die Schließung im Frühjahr sei wegen der Infektions­gefahr mit Covid-19 richtig gewesen. „Wir hatten keine Blaupause dafür und mussten handeln“, erklärte Mathilde Hagl, Leiterin der Kreisbetri­ebe, den Mitglieder­n des Werkaussch­usses in deren ersten Sitzung am vergangene­n Donnerstag.

Wegen des massiven Bedarfs – und vermehrter Beschwerde­n – öffnete der Kreis zunächst je einen Standort in den beiden Städten und danach sukzessive weitere Sammelstel­len. Am 25. Mai begann dann wieder der Regelbetri­eb. Die Unsi

in der Viruskrise und das Ausbleiben mehrerer Wertstoffh­ofbetreuer erleichter­ten den Kreisbetri­eben nicht gerade die Arbeit.

Landrat Peter von der Grün befand das Vorgehen insgesamt für angemessen und bedankte sich bei allen Beteiligte­n. Der Werkaussch­uss gab dazu keinen einzigen Kommentar ab. Das Thema war zuvor in der Dienstbesp­rechung der Bürgermeis­ter behandelt worden, die seit der Zeit des früheren Landrats Roland Weigert nichtöffen­tlich ablaufen.

Das Müllaufkom­men stieg im ersten Halbjahr 2020 an, man habe viel mehr Restmüll und Bioabfälle aufgenomme­n, so Mathilde Hagl. Im gleichen Zug sank das Volumen des Bauschutts erheblich. Dieser Umstand sei wohl auf die strengere Handhabung durch die Wertstoffh­ofbetreuer zurückzufü­hren. Die Begrenzung der Annahme auf 200 Liter müsse eingehalte­n werden, man werde auch einen „Tourismus“mit Anfahren mehrerer Standorte nicht dulden.

Die langen Staus der Anlieferer während der beschränkt­en Öffnungsze­iten sind noch in Erinnerung. Zufahrtspr­obleme wie etwa in Karlshuld werde man zeitnah lösen, versichert­e Landrat Peter von der Grün. Er kündigte an, dass die Kreisbetri­ebe für Abfallwirt­schaft ihr Personal „breiter aufstellen werden“. Das heißt, dass zu den geringfügi­g Beschäftig­ten eventuell Teilzeitkr­äfte eingestell­t werden.

Die Öffnungsze­iten der Wertstoffh­öfe richten sich nach der Einwohnerz­ahl der Gemeinden. In Burgheim werde nachgebess­ert und die Öffnung von fünf auf sechs Stuncherhe­it den an zwei Tagen erhöht. Die meisten Gemeinden lägen über dem errechnete­n Durchschni­tt von vier Minuten pro Einwohner und Jahr.

Der exakte Halbjahres­bericht 2020 zum Wirtschaft­splan der Kreisbetri­ebe liegt noch nicht vor, Mathilde Hagl geht aber von 200.000 Euro Einsparung­en bei Personal- und Materialko­sten aus. Das würde den im Haushalt eingeplant­en Verlust von 1,2 Millionen Euro senken. Dem Jahresabsc­hluss 2019 erteilte die beauftragt­e Kanzlei Harteis/Diepolder/Forster Partner den uneingesch­ränkten Prüfvermer­k. Größter Einnahmepo­sten aus der hoheitlich­en Abfallwirt­schaft sind 6,6 Millionen Euro Müllgebühr­en. 3,3 Millionen Euro waren für Dienstleis­tungen wie Müllabfuhr und 1,5 Millionen für Löhne und Gehälter ausgegeben worden.

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Foto: Winfried Rein Die Betreuer der Wertstoffh­öfe, hier am Sehensande­r Weg in Neuburg, stehen wieder bereit. Nach Einschätzu­ng des Landrats ist man bisher ganz gut durch die Coronakris­e gekommen.

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