Eine Mitte für die Partnerschaft
Die Gemeinde Karlshuld schafft einen „Schwetzinger Platz“in Neuschwetzingen. Ein Buswartehäuschen in edelster Ausführung gehört dazu
Karlshuld Karlshuld hat jetzt einen „Schwetzinger Platz“. Er gilt als Referenz an die Freundschaft mit der baden-württembergischen Partnerstadt Schwetzingen und dient gleichzeitig einem praktischen Zweck. Die „Edelweiß“-Schützen Neuschwetzingen können die Fläche als Hausherren nutzen und für die Buspassagiere ist ein neues Wartehäuschen entstanden.
Wenn man die Verbindung mit der Partnerstadt sehe, „dann ist es wirklich ein besonderes Bushäuschen“, urteilte Bürgermeister Michael Lederer bei der Hebauffeier am Samstag. Es handelt sich sozusagen um eine veredelte Wartestelle mit Ziegelmauer, Bogenfenster, elektrischer Beleuchtung, Dachstuhl, Kupfer-Walmdach und einem Wetterhahn.
Die Firma Polzer hob die Konstruktion mit einem Autokran passgenau auf den Unterbau, Handwerker erledigten den Rest. Wie meistens in Karlshuld investierten Vereine und private Unterstützer jede Menge Eigenleistungen in das Gemeinschaftsprojekt. Bürgermeister Michael Lederer sparte nicht mit Anerkennung und bedankte sich bei allen Beteiligten.
Ins Wartehäuschen kommt eine Bank, die von den Partnern aus Schwetzingen gestiftet worden ist. 22.000-Einwohner-Stadt im Kreis Karlsruhe lege schon Wert auf die Verbindung mit KarlshuldNeuschwetzingen im Donaumoos, versichert Andreas Lin. Er ist Redakteur bei der „Schwetzinger Zeitung“(eine Lokalausgabe des „Mannheimer Morgens“) und ist zum Hebauf für Platz und EdelHäuschen in einer vierstündigen Autofahrt angereist.
Möglicherweise gebe es bald auch einen Karlshulder Namen in Schwetzingen, meint der Journalist, der schon einige badisch-oberbayerische Feiern mitgemacht hat und gerne ins Moos kommt.
Bei den Partnerstädten bietet Schwetzingen eine beachtliche Palette: 1969 wurde die erste Partnerschaftsurkunde mit Lunéville (Frankreich) unterzeichnet, es folgDie te 1992 Pápa (Ungarn), 2005 Spoleto (Italien) und 2012 Fredericksburg (USA). Mit der pfälzischen Gemeinde Wachenheim an der Weinstraße verbindet Schwetzingen seit 1953 eine Weinpatenschaft. Anlässlich des 65-jährigen Bestehens wurde sie in eine Städtepartnerschaft umgewandelt. Als jüngste Verbindung besiegelte Schwetzingen 2018 seine Freundschaft mit Schrobenhausen und Karlshuld.
Geplante Besuche und Gegenbesuche in diesem ersten Halbjahr sind ausgefallen. „Wird aber nachgeholt“, weiß der langjährige Bürgermeister Karl Seitle. Er sehe es mit Freude, „dass die Verbindung nach einer gewissen Durststrecke wieder so lebendig geworden ist.“Schwetzingen und KarlshuldNeuschwetzingen verbindet nicht nur der Name. Schwetzinger Siedler kamen vor 200 Jahren ins Donaumoos und nahmen die harte Arbeit der Kultivierung in Angriff.
Kurfürst Karl Theodor (1724-1799), der letzte Regent des Fürstentums Pfalz-Neuburg und ab 1777 von Bayern, hatte dafür geworben. Mit Regierungssitz in Mannheim und Düsseldorf und dem Bau seiner Sommerresidenz Schloss Schwetzingen bildet es eine geschichtliche Klammer zwischen der Pfalz, Neuburg und dem Donaumoos.