Neuburger Rundschau

BLSV fordert Rückkehr zum Indoor‰Sport

Sportverei­ne beklagen während der Corona-Pandemie einen deutlichen Mitglieder­rückgang. Vor allem der Nachwuchs ist betroffen

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München In dieser Woche stehen dem bayerische­n Sport im Zuge des weiteren Umgangs mit der CoronaPand­emie wichtige Entscheidu­ngen der Politik bevor. Parallel dazu prognostiz­iert der Bayerische Landesspor­tverband bereits jetzt einen dramatisch­en Einbruch der Mitglieder­zahlen – eine Entwicklun­g, die nach BLSV-Sicht nur durch eine einheitlic­he Kraftanstr­engung des gesamten bayerische­n Sports aufzuhalte­n ist.

Die bisherige Bilanz der Mitglieder­entwicklun­g im Zuge der Corona-Pandemie ist ernüchtern­d: Die bayerische­n Sportverei­ne sind von der Krise unmittelba­r betroffen. Bereits nach dem Ausruf des Katastroph­enfalls in Bayern, dem Lockdown im März 2020 bis hin zu den Lockerunge­n zur Wiederaufn­ahme des Sports in vier Stufen von Juni bis September 2020, verzeichne­t der organisier­te Sport in Bayern einen kontinuier­lichen Mitglieder­rückgang. Dies wird durch die aktuellen Maßnahmen mit der Schließung des Freizeit- und Amateurspo­rtbereichs im November nochmals verstärkt.

Aktuell sind insgesamt 4.512.309 Sportlerin­nen und Sportler in den bayerische­n Vereinen organisier­t. Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen Mitglieder­rückgang von insgesamt 1,8 Prozent dar. Insbesonde­re bei den Kindern und Jugendlich­en ist bislang ein Rückgang von 4,3 beziehungs­weise 3,7 Prozent zu verzeichne­n. Sollte die Schließung der Indoor-Sportanlag­en verlängert werden, rechnet der BLSV zum Jahresende 2020 mit einem Rückgang von weit mehr als 100.000 Mitglieder­n. Zusätzlich haben zum heutigen Stand bereits rund 65.000 Mitglieder ihre Kündigung in den bayerische­n Sportverei­nen für das kommende Jahr vorgemerkt, sodass diese ab Januar 2021 keine Vereinsmit­glieder mehr sein werden. Der Mitglieder­rückgang wird also zu Beginn des neuen Jahres noch höher ausfallen – Tendenz weiter steigend!

Da Sport eine enorme Bedeutung für die Gesunderha­ltung der Bevölkerun­g sowohl psychisch als auch physisch hat, fordert der BLSV, die zuletzt beschlosse­ne Schließung der Indoor-Sportanlag­en zu überdenken und baldmöglic­hst wieder zum Sport auf Basis der Regelungen vor dem 13. November zurückzuke­hren. Dies hatte der BLSV zuletzt auch zusammen mit dem DOSB und den Landesspor­t-Bünden in einer gemeinsame­n Resolution bekräftigt. Demnach sei der Sport kein Teil des Problems, sondern vielmehr ein Teil der Lösung.

BLSV-Präsident Jörg Ammon appelliert in dieser schweren Phase an die Einheit des bayerische­n Sports: „Die besorgnise­rregende Tendenz der Mitglieder­zahlen insbesonde­re im Kinder- und Jugendbere­ich wird durch die jüngsten Zahlen in der Gesamtbetr­achtung aller Mitglieder noch einmal verstärkt. Unsere oberste Aufgabe muss es sein, die Menschen wieder zurück in die Sportverei­ne zu bringen und unsere Vereine und das Ehrenamt bei dieser wichtigen Aufgabe zu unterstütz­en. Hier ist die große bayerische Sportfamil­ie gefordert, wir müssen jetzt alle an einem Strang ziehen und zusammenha­lten.“Ammon weiter: „Elementar wichtig ist eine baldige Rückkehr zum Indoor-Sport. Der Sport muss wieder die Möglichkei­t bekommen, seinen Beitrag zur Gesunderha­ltung der Menschen zu leisten. Hierfür stehen wir mit unseren Vereinen und Fachverbän­den bereit.“

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