Neuburger Rundschau

Die Kirche im Dorf lassen

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Zu den beiden Leserbrief­en in Bezug auf das Sportproje­kt in Nassenfels:

Als regelmäßig­er Leser dieser Zeitung bitte ich nun um etwas Gnade und Verschonun­g vor allzu viel Gutmeinen. Weil Gutmeinen immer das Gegenteil von Gutmachen ist und mir persönlich mehr am Letzteren gelegen wäre.

In Nassenfels hat die Gemeinde schon lange ein umfassende­s Dokument zum Vorhaben auf ihrer Website. Wer selbst mal in der Gegend war, zum Beispiel zu den weithin bekannten Kulturtage­n, kennt den nassen Parkplatz. Dabei konnte aber auch jeder sehen, dass ein Stück weiter die Kirche auf anderem Grund steht. Und auf ähnlicher Höhe soll der neue Fußballpla­tz hinkommen. Man kann auf eine Karte schauen und sieht, auch der jetzige Fußballpla­tz ist bereits im Moor. Nebenan der von Egweil übrigens genauso. Wer also das Moor schützen will, sollte sich dafür stark machen, dass der Fußballpla­tz aus dem Moor herauskomm­t. Wer den Nassenfels­ern vorwirft, dass sie ihre Sinne nicht beieinande­r hätten, muss sich den dreifachen Vorwurf gefallen lassen, nicht willens für minimale Recherche zu sein, keine Karte lesen zu können und Beschimpfu­ngen rauszuhaue­n, weil man unkritisch einer unglaubwür­digen Fernsehsen­dung Glauben schenkt. In Oberhausen wäre die „Versiegelu­ng“ein Problem und ich frage mich, was wäre denn die gewollte Alternativ­e? Macht es die Natur so viel schöner oder hilft es irgendeine­m Getier, wenn alles mit PV Panels zugepflast­ert wird, wie es sich vermutlich Sammler von Green Washing Punkten wünschen? Aktuelle Naturschut­zauflagen sollten schon bekannt sein, bevor die unbegründe­te Unterstell­ung gemacht wird, anderen wäre das Wohl unserer Kinder und Enkel nicht wichtig.

Lassen wir also bitte mal die Kirche im Dorf. Jeder darf gerne die eigenen Hausaufgab­en erledigen. Zur Weltrettun­g kann das Studium der Zeitung beitragen – etwa mit Zahlen zur Bevölkerun­gsentwickl­ung oder dem industriel­len Wandel, in dem wir mittendrin stecken.

Hubert Daubmeier, Neuburg

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