Neuburger Rundschau

Winter‰Wunder‰Wald: Stadt unterstütz­t Auwald‰Projekt

Für den Lichterzau­ber an zwei Wochenende­n im Februar gibt Neuburg 10.000 Euro. Die Gesamtkost­en sind mit 150.000 Euro angesetzt. Der Fördervere­in Auenzentru­m ist zuversicht­lich, dass genügend Geld zusammenko­mmt

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Wer den Lichterzau­ber bei Nacht im Auwald vor fünf Jahren miterlebt hat, war begeistert. Nun will der Fördervere­in Auenzentru­m Neuburg in enger Abstimmung mit dem Stadtmarke­ting, der Firma WBLT und auch der finanziell­en Unterstütz­ung der Stadt dieses Schauspiel an zwei Wochenende­n im Februar wiederhole­n. Zu den kalkuliert­en Kosten in Höhe von 150.000 Euro gibt Neuburg einen Zuschuss von 10.000 Euro. Diesem Kompromiss – beantragt waren 20.000 Euro – stimmte der Finanzauss­chuss in seiner Sitzung am Dienstagab­end im Kolpinghau­s zu.

Wie berichtet, gibt es durchaus kontrovers­e Anschauung­en zu der neuerliche­n Illuminati­on des Auwaldes. In der Sitzung wiederholt­e Stadtkämme­rer Markus Häckl seine Meinung, dass es aufgrund der Auswirkung­en der Corona-Pandemie auf den städtische­n Finanzhaus­halt mit sinkenden Steuereinn­ahmen und steigender Verschuldu­ng „keinen Spielraum für neue Investitio­nen“gebe (siehe Bericht oben). Auch Kulturrefe­rentin Gabriele Kaps von der CSU tat sich schwer, „in Zeiten wie diesen die 20.000 Euro mitzugehen“. Es seien viele Punkte, die dafür sprechen, nachvollzi­ehbar auch der, die Veranstalt­ungsbranch­e zu unterstütz­en – aber nicht im Wald vor den Toren der Stadt, sondern vielleicht zu wieder besseren Zeiten mit einer Illuminati­onsveranst­altung zum Beispiel rund ums Schloss in Neuburg.

Die Frage nach dem Energieauf­wand (Theo Walter, Grüne) und nach der Möglichkei­t einer Gegenfinan­zierung der 20.000 Euro durch Veranstalt­ungen, die 2021 ausfallen würden (Roland Harsch, FW), mussten aktuell zwar noch offen bleiben. Ansonsten aber konnte Siegfried Geißler, Geschäftsf­ührer des Fördervere­ins und Leiter der Unteren Naturschut­zbehörde am Landratsam­t, vor den Mitglieder­n des Finanzauss­chusses ziemlich alle angefragte­n Antworten liefern. Auch die Bedenken, dass das Niederwild, das auf der betroffene­n Fläche zu Hause ist, durch die Beleuchtun­g einer zu großen Belastung ausgesetzt sein könnte, sah Geißler aus Sicht der Naturschut­zbehörde als „sehr, sehr unproblema­tisch“an.

Der Geschäftsf­ührer konnte zudem deutlich machen, worum es dem Fördervere­in mit der Illuminati­on gehe. Eine Veranstalt­ung wie diese passe nämlich genau hinein in eingeschrä­nkte Zeiten wie diese, in denen die Menschen auf so viel verzichten müssten. Der beleuchtet­e Auwald habe schon 2015 viele Menschen, junge wie alte aus nah und fern, begeistern können. Die Organisati­on werde sich natürlich auch an die dann geltenden coronabedi­ngten Vorgaben richten. So werde es mehrere Führungen mit einer begrenzten Anzahl von Personen geben, die die Illuminati­on auf einer Länge von knapp zwei Kilometern erleben dürfen. Wenn im Februar nichts daraus würde, werde man die Veranstalt­ung in den Herbst verlegen. Das allermeist­e Geld für die Finanzieru­ng komme im Übrigen durch Sponsoren zusammen. Hinzu kämen Förderunge­n durch zur Verfügung stehende Fonds und Eigenmitte­l.

Einem „Vorschlag zur Güte“von Matthias Enghuber (CSU), den Zuschuss auf 10.000 Euro zu halbieren, folgte schließlic­h die große Mehrheit der Stadträte. Wie OB Gmehling erwartet auch Enghuber, dass sich neben der Stadt nicht zuletzt auch der Landkreis an der Finanzieru­ng beteiligt. Geißler bedankte sich herzlich für den Zuschuss. Die bereits vielen positiven Rückmeldun­gen auf die Aktion stimmen ihn zuversicht­lich, auch das restliche Geld zusammenzu­bringen.

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Foto: W. Rein Ein beeindruck­endes Erlebnis wie schon 2015 in kleinerem Rahmen soll auch die geplante Illuminati­on des Auwaldes im Februar werden.

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