Die Zeichen stehen auf Zukunft
In Burgheim hat sich der Jugend- und Seniorenausschuss mit dem Thema „Wohnen im Alter“beschäftigt. Was dabei herauskam
Burgheim In Burgheim will man Nägel mit Köpfen machen und handeln. So lässt sich die Sitzung des Jugendund Seniorenausschusses am Mittwochnachmittag zusammenfassen. Es ist ein großes und wichtiges Thema, das sich das Gremium auf die Tagesordnung gesetzt hatte: Ortskern 3.0 – Information, Ideensammlung und Diskussion zu „Wohnformen im Alter“.
Als fachkundige Referentin war Annegret Schefol von der Koordinationsstelle „Wohnen im Alter – Konzepte, Initiativen und Visionen“gekommen. Sie gab zunächst einen Überblick über gängige Wohnformen im Alter und stellte einige erfolgreiche Konzepte vor. Außerdem sprach sie über erfolgreiche Quartiersentwicklung, bei der Wohnen im Alter ein wichtiger, aber lange nicht der einzige Bestandteil ist. Auch zum Thema Finanzierung und Fördermöglichkeiten gab Annegret Schefol den Vertreterinnen und Vertretern der Gemeinde einen kurzen Überblick.
Erster Bürgermeister Michael Böhm fasste die Aufgabe der Gemeinde noch einmal zusammen: „Wir müssen die Frage beantworten, was wir beim Thema „Wohnen im Alter“wollen, was wir brauchen und was möglich ist.“Die Gemeinde hat bereits in den vergangenen Jahren mehrere Gebäude in zentraler Lage um den Marktplatz in Burgheim erworben. „Zentralität spielt bei diesem Thema eine zentrale Rolle“, betonte Böhm. Diese Ansicht teilte auch Referentin Annegret Schefol. Es sei für ältere Menschen entscheidend, im Wohnumfeld Kontakte zu anderen Menschen zu haben, ebenso wie eine barrierearme Versorgungsinfrastruktur. Was genau mit den Immobilien geschehen soll, ist noch unklar. Eine genauere Prüfung soll bald mögliche Nutzungen eruieren.
In der anschließenden Diskussion im Gremium wurde schnell klar, wie komplex und umfangreich das Thema „Wohnen im Alter“gedacht werden muss. Die Anregung von Annegret Schefol, nach einer ersten Bestandsaufnahme einen Quartiersmanager einzusetzen, stieß bei den Anwesenden auf große Zustimmung. Hier könnten, so Schefol, die Fäden der verschiedenen Projekte zusammenlaufen und die Menschen hätten einen direkten Ansprechpartner für ihre Fragen und Bedürfnisse. Ein solcher Quartiersmanager wird mit bis zu 80.000 Euro für maximal vier Jahre vom Freistaat mit einer Anschubfinanzierung gefördert. Einig waren sich die Mitglieder des Ausschusses ebenfalls darüber, dass es Geld kosten werde, dem Thema Demographischer Wandel zu begegnen. Dementsprechend lautet der Entwurf der Empfehlung, die das Gremium für den Gemeinderat formulierte: Der Senioren- und Jugendausschuss empfiehlt dem Marktgemeinderat einen Grundsatzbeschluss zu fassen, das Thema „Wohnen im Alter“als kommunalpolitisches Ziel des Marktes Burgheim zu definieren, das nicht nur von Förderprogrammen abhängig gemacht werden darf. Dabei wolle man neue Wege in der Wohnraumversorgung für ältere Bürgerinnen und Bürger gehen, was nicht nur auf den Ortskern von Burgheim beschränkt bleiben soll. Zur Umsetzung bedarf es zusätzliches Personal. Ein Quartiersmanager soll grundsätzlich Ansprechpartner für die Menschen in der Gemeinde sein. Eine Stelle in der Verwaltung erledigt im Vorfeld die Bestandsaufnahme und erstellt eine Bedarfsanalyse. Die „Kooperationsstelle Wohnen im Alter“leistet hierbei Unterstützung.