Neuburger Rundschau

Die Lebkuchenm­acher

„Dieser unvergleic­hliche Duft wird fehlen“

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Normalerwe­ise würden wir jetzt jeden Abend in unserer Bude auf dem „Friedberge­r Advent“stehen. Schon im Sommer haben wir mit den Vorbereitu­ngen begonnen und den Teig für unsere Lebzelten gemacht. Das sind besondere Lebkuchen, die wir nach einem alten Rezept mit viel Liebe zubereiten. Der Teig muss monatelang kühl gelagert werden, bis er rechtzeiti­g zum Advent reif ist. Neben unserer eigenen Gewürzmisc­hung ist übrigens eine entscheide­nde Zutat der Waldhonig. Den produziere­n wir als Imker selber. Er gibt unseren Lebzelten das einzigarti­ge Aroma. Wir stellen auch andere Artikel mit Honig und auch Bienenwach­skerzen her, die wir an unserem Stand anbieten. Seit 2007 sind wir fast ununterbro­chen dabei. Doch in diesem Jahr wird das leider nicht möglich sein. Der Adventsmar­kt fällt aus. Den Teig lassen wir aber natürlich nicht verkommen. Unseren Kunden, die teilweise bis aus Baden-Württember­g anreisen, bieten wir an, sich die Lebzelten bei uns daheim abzuholen – ohne persönlich­en Kontakt. Wir haben zwar ein bisschen weniger Teig gemacht als sonst, aber für die Stammkunde­n wird es ganz bestimmt reichen. Was wir nur leider in diesem Jahr nicht bieten können, ist dieser unvergleic­hliche Duft, der sich ausbreitet, wenn wir den Steinbacko­fen im Stand öffnen und die frisch gebackenen Lebzelten heraushole­n.

Die Veranstalt­er des „Friedberge­r Advent“bieten ab dem 1. Dezember übrigens einen virtuellen Rundgang über den Markt an. Da kann man sich dann online von einer Bude zur anderen klicken, die jetzt ja eigentlich rund um die Kirche stehen würden, und etwas bestellen. Das ist eine sehr schöne Idee. Und trotzdem hoffen wir natürlich, dass wir nächstes Jahr wieder unseren Stand schmücken können.

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Archivfoto: Krogull Gerlinde und Gustav Scholz auf dem „Friedberge­r Advent“.

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