Das CecilGebäude wird aufgestockt
Der neue Eigentümer will ein zusätzliches Stockwerk, Wohnungen und einen Lift einbauen. Dafür möchte er auch die Passage schließen. Das lehnt der Bauausschuss ab – obwohl es nachts Probleme mit dem Durchgang gibt
Neuburg Das „Cecil“-Haus und das Nebengebäude in der Schmidstraße sollen in die Höhe wachsen. Der Neuburger Bauausschuss stimmte in seiner Sitzung am Donnerstagabend einer entsprechenden Bauvoranfrage zu. Nur in einer Angelegenheit legte das Gremium sein Veto ein, nämlich bezüglich der Schließung der kleinen Passage, die die Schmidmit der Mazillisstraße verbindet. Und das, obwohl es offenbar nachts Probleme mit dem Durchgang gibt.
Doch der Reihe nach. Maximilian Schubert, Inhaber des Haushaltswarengeschäfts „Küchenmamsell“, hat das ehemalige Daubmeier-Anwesen gekauft. Die Geschäftsräume wird er auch wieder vermieten, kündigte er kürzlich im NR-Interview an. An wen ist derzeit unklar. Der neue Inhaber hat noch mehr vor. Er möchte die Gebäude um eine weitere Etage aufstocken, aus den vorhandenen Büros Wohnungen machen sowie einen Lift einbauen. Pläne, die die Stadt grundsätzlich begrüßt. Anna Leinfelder von der Bauverwaltung bezeichnete die Aufstockung als „sinnvoll“, gerade vor dem Hintergrund der angestrebten, innerstädtischen Nachverdichtung. In der näheren Umgebung gebe es diverse ähnliche Beispiele, die gelungen seien. Die Mitglieder des Bauausschusses sahen das Vorhaben ebenfalls positiv. Alfred Hornung (CSU) und Norbert Mages (Grüne) betonten, dass sie die Aufstockung und die damit verbundene Nachverdichtung begrüßen. In diesen Punkten stimmte das Gremium der Bauvoranfrage geschlossen zu.
Klärungsbedarf gab es an anderer Stelle. Laut Schubert könne man den Lift nur einbauen, wenn die kleine Passage, die durch das Gebäude führt, verschwindet. Deshalb beantragte er bei der Stadt deren Verzicht auf das städtische Gehrecht in diesem Bereich und die Schließung des Durchgangs.
„Hiervon raten wir ganz entschieden ab“, betonte Leinfelder vor dem Ausschuss. Nach ihren Angaben seien die Passagen „ganz wichtige Verbindungsachsen“in der Neuburger Innenstadt, auf die man keinesfalls verzichten wolle. Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten, wie derzeit durch die Corona-Pandemie, dürfe man den lokalen Einzelhandel nicht durch solche Maßnahmen schwächen, so Leinfelder.
Hierzu nahm Antragssteller Schubert Stellung. „Ob diese Passage so wichtig ist, stelle ich infrage“, sagte er. Seiner Erfahrung nach würden vor allem Anwohner den Bereich als Abkürzung nutzen. Schubert berichtete außerdem davon, dass Passanten die Passage nachts oft als Ort zum Urinieren benutzen. Er bekräftigt, dass er den Lift baulich nicht unterbekommt, solange der Durchgang bestehen bleibt.
Stadtrat Alfred Hornung möchte die Passage nicht zumachen, um den Quergang zu erhalten. „Vielleicht gibt es eine andere Möglichkeit, den Lift einzubauen.“Auch Norbert Mages sprach davon, dass die Passagen den Charme der Unteren Stadt ausmachen würden. Zum Problem des Urinierens sagte er, dass man dieses nicht mit einer Schließung des Durchgangs abschaffen werde. „Dann passiert das an anderer Stelle“, sagte Mages. Florian Herold (FW) sprach sich ebenfalls für den Erhalt der Passage aus und brachte einen Kompromiss-Vorschlag, um abends eine „Kloake“zu vermeiden. Man könne den Durchgang am Tag offenhalten, und außerhalb der Ladenöffnungszeiten mit zwei Gattern verschließen. „Das löst nicht das Problem mit dem Lift, aber zumindest das mit dem Urinieren“, so Herold. Seinen Vorschlag lehnte der Ausschuss allerdings mit drei Gegenstimmen ab.
Stattdessen sprach sich das Gremium geschlossen dafür aus, einen Lift grundsätzlich zu ermöglichen. Die beantragte Schließung der Passage und den Verzicht auf das städtische Wegerecht lehnte der Ausschuss ebenfalls einstimmig ab.