Junge Politiker für den Kreis
Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bekommt einen Jugendkreistag. Im kommenden Dezember ist die erste Sitzung geplant
NeuburgSchrobenhausen Bis zu 60 Jugendliche aus dem Landkreis Neuburg-Schrobenhausen sollen sich in dem geplanten Jugendkreistag engagieren. Im kommenden Herbst werden die Mitglieder ernannt. Die Nachwuchspolitiker setzen sich aus Vertretern von weiterführenden Schulen, Jugendverbänden und den lokalen Jugendparlamenten zusammen.
Mit dem Jugendkreistag nimmt der Landkreis eine Vorreiterrolle ein. „Wir sind mit die Ersten, die diesen Schritt auf Landkreisebene gehen“, sagt Kreisjugendreferent Matthias Enghuber (CSU). Er selbst startete seine politische Karriere 2000 im Jugendparlament in Neuburg, das gemeinsam mit dem Jugendstadtrat in Schrobenhausen als gute Beispiele für Partizipation von jungen Bürgern gilt. Auch Landrat Peter von der Grün (FW) ist ein Unterstützer des Projekts. Er wird den Vorsitz der Sitzungen des Nachwuchsgremiums übernehmen. Geplant ist, dass die jungen Politiker sich zwei Mal im Jahr treffen.
Auf der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses wurde die Planung des Jugendkreistags konkreter: Inzwischen wurde ein Arbeitskreis gegründet, ein Budget in Höhe von 4000 Euro eingeräumt und weitere Eckpunkte zur Umsetzung beschlossen. Zudem soll die Verwaltung einen Zuschuss beim Bayerischen Jugendring beantragen.
Bereits im Dezember 2021 solle die erste Zusammenkunft der Jugendkreisräte stattfinden, erklärt Kreisjugendpflegerin Anne Heiß. Heiß koordiniert die Gründung des neuen Parlaments. Bis es zur ersten Sitzung kommt, sind noch wichtige Entscheidungen zu treffen: Wie sollen die Vertreter gewählt werden, wie lange dauert eine Legislaturperiode und wie alt müssen die Mitglieder sein? Vor allem die Schulen werden hier ein wichtiger Kooperationspartner sein, sagt Heiß. Wie viele Vertreter aus einer Schule geschickt werden dürfen, werde mit einem Personenschlüssel geregelt. Die Jugendlichen sollen für ein oder zwei Jahre als Jugendkreisräte bestellt werden, das Mindestalter werde voraussichtlich bei 14 Jahre liegen, erklärt Heiß. Ob das Höchstalter bei 17 oder 18 Jahren liegen werde, ist noch offen.
Für die weitere Planungsarbeit wird Heiß von dem eigens gegründeten Arbeitskreis unterstützt. Diesem
gehören bereits Kreisjugendreferent Enghuber, Neuburgs Stadtteilmanager Jürgen Stickel, Schrobenhausens Jugendpfleger Benedikt Schmid und Kreisjugendring-Geschäftsführer Guido Büttner an. Ein Platz soll noch mit einem Vertreter der Schulen im Kreis besetzt werden. Der Arbeitskreis wird in den nächsten Wochen eine Satzung und eine Geschäftsordnung für das neue Nachwuchsparlament erarbeiten.
Neben Kreisjugendreferent Enghuber lobten auch Kreisrätin Inge Eberle (CSU) und FW-Kreisrat Roland Harsch die Gründung des Nachwuchsgremiums. Durch den Jugendkreistag und dem damit einhergehenden Austausch unter den Jugendlichen wachse der Landkreis noch mehr zusammen, betont Harsch. Inge Eberle ermahnte die Kollegen: „Es liegt an uns, die Jugendlichen ernst zu nehmen.“Ähnlich argumentierte zuvor Kreisjugendpflegerin Heiß: „Die Jugendlichen sind nur bereit, sich zu beteiligen, wenn es sich um eine richtige Beteiligung handelt.“Die Themen des Jugendkreistags dürfen die Schüler selbst setzen. Zudem ist denkbar, dass Anträge aus dem Jugendkreistag im „erwachsenen“Kreistag diskutiert werden.