Neuburger Rundschau

Diese Spiele punkten

Wer an Silvester im kleinen Kreis für gute Laune sorgen will, kann zu gelungenen Spiele-Neuheiten greifen

- VON TANJA LIEBMANN‰DÉCOMBE

Augsburg Wegen Corona muss der Spaß zum Jahreswech­sel nicht auf der Strecke bleiben. Hier eine Auswahl an empfehlens­werten Spielen, die auch mit wenigen Leuten kurzweilig­e Stunden garantiere­n.

● Für Reaktionss­chnelle

Hektisch, actiongela­den, lustig diese Worte passen zu der pfiffigen Neuheit „Magnefix“von Roberto Fraga. Großer Pluspunkt für alle, die keine langen Anleitunge­n lesen wollen: Die Regeln sind ganz einfach und nachdem jeder einen je gleichen Satz an farbigen Magnetbaus­teinen bekommen hat, kann es auch schon losgehen. Geschickt ist, dass die Aufgabenka­rten, die zeigen, wie die Bausteine aneinander geklickt werden sollen, selbsterkl­ärend sind. Wer das gezeigte Gebilde schafft und als Erster mit der Hand auf die Aufgabenka­rte klatscht, gewinnt die Karte. Wer am Ende die meisten Karten besitzt, ist Sieger. Fazit: ein schnelles Spiel mit hohem Spaßfaktor; eine gute Hand-AugenKoord­ination und räumliches Vorstellun­gsvermögen sind von Vorteil.

● Magnefix von Roberto Fraga, er‰ schienen bei Amigo. 2‰4 Spieler ab 6 Jahren, ca. 15 Minuten, ca. 35 Euro.

● Für Zeichenkün­stler

Mithilfe von geometrisc­hen Formen ein Wort darzustell­en? Ja, mit dem Partyspiel „Artbox“kann das gelingen. Kniffelig ist allerdings, dass die Formen, die die Spieler für ihr Bild verwenden dürfen, gewürfelt werden. Zwar kann ein Quadrat auch als Rechteck daherkomme­n und ein Kreis darf einem Oval oder einer Ellipse gleichen. Doch was tun, wenn man zum Beispiel „Eis“zeichnen soll, aber nur Quadrate und ein

gewürfelt wurden? Ungeschick­t auch, wenn beim Wort „Globus“kein Kreis zum Würfelerge­bnis gehört. Punkte gibt es für jenen Spieler, dessen Zeichnung von den meisten Mitspieler­n erraten wurde, sowie für jenen Spieler, der die meisten Zeichnunge­n richtig erkannt hat. Fazit: für Kreative und Ratefüchse; sehr lustig.

● Artbox von Artem Lis, erschienen bei HUCH!. 3‰8 Spieler ab 10 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 29 Euro.

● Für Kombiniere­r

„Pigasus“ist ein Spiel, bei dem man sich erst mal eindenken muss. Hat es geschnacke­lt und stimmt die Konzentrat­ion, wird man aus der Auslage kräftig Karten absahnen können. Denn eigentlich ist die Aufgabe banal: Die Spieler müssen erkennen, auf welchen zwei Karten die gleichen zwei Tiere zu sehen sind. Der

Knackpunkt ist allerdings der, dass die Tiere miteinande­r verschmolz­en sind. Sprich: Auf jeder Karte ist immer nur ein Tier zu sehen - etwa ein Krokodil mit Giraffenfe­ll oder eine grüne Giraffe mit Krokodilsk­opf. Die Tierpaare mit den vertauscht­en Körpermerk­malen zu finden, ist daher alles andere als ein Klacks. Fazit: herausford­ernd und kurzweilig.

● Pigasus von Dmitrij Makovejev, Martynas Balciunas und Urtis Sulins‰ kas, erschienen bei Brain Games/As‰ modee. 2‰8 Spieler ab 7 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 16 Euro.

● Für Wortgewand­te

Mit Buchstaben zu spielen und sich gegen freche Buchstaben­geister zu stemmen - das ist kurz gesagt das Ziel von „Spukstaben“. Zudem geht es darum, sich möglichst gute Worte einfallen zu lassen. Gut ist es etwa, wenn ein Wort viele der in der AusStrich lage gezeigten Buchstaben enthält. Schlecht hingegen ist, wenn zwei Spieler dasselbe Wort notieren oder ein neu gezogener Buchstabe direkt an den Rand der Auslage wandert. Warum das so ist, wird in der Anleitung prima erklärt. Haben sich die Spieler „eingegroov­t“, werden sie sich gegenseiti­g immer bessere Hinweise geben und auch dem Zeitdruck besser standhalte­n können. Fürs Wortausden­ken bleibt jedem Spieler nämlich nur eine Minute lang Zeit. Fazit: ein tolles Teamspiel für Wortgewand­te.

● Spukstaben von Moritz Dressler, erschienen bei NSV. 1‰4 Spieler ab 10 Jahren, ca. 20 Minuten, ca. 16 Euro.

● Für Kreative

Die Idee ist cool: Man lege 16 Fotokarten auf den Tisch und verteile an die Spieler unterschie­dliche Materialie­n – etwa Bauklötze oder

Schnürsenk­el. Anschließe­nd zieht jeder Spieler einen geheimen Code, um zu wissen, welches Foto „seines“ist. Wird es den Spielern nun gelingen, mit ihren zugeteilte­n Dingen ein ganz bestimmtes Foto nachzubaue­n oder so entscheide­nde Hinweise zu „legen“, dass die Mitspieler dieses Foto erraten? Was sich kurios anhört, ist bei „Pictures“tatsächlic­h möglich. Unglaublic­h, auf welch kreative Ideen manche Spieler kommen, um etwa mit Schnüren eine Gießkanne oder ein Eichhörnch­en abzubilden. Fazit: außergewöh­nlich, witzig, diskussion­sreich; Pictures ist „Spiel des Jahres 2020“. ● Pictures von Christian und Daniela Stöhr, erschienen im PD‰Verlag. 3‰5 Spieler ab 8 Jahren, ca. 30 Minuten, ca. 40 Euro.

● Für Krimifans

Wer hat den Tresor von Karl Valten aufgebroch­en? Um diese und weitere Fragen geht es bei dem Krimispiel „Crime Story – Vienna“. Sieben Personen aus dem Umfeld des Wiener Millionärs kommen in Frage. Informatio­nen zu ihnen und weitere Hinweise finden sich auf Karten. Allerdings haben die Spieler für ihre Ermittlung­en nur begrenzt Zeit. Sprich: Sie können nicht allen Hinweisen nachgehen, nicht alle Tatverdäch­tigen oder Zeugen befragen. Welche Karten führen am besten voran? Welche Verhöre und Orte sollte man auslassen? Fazit: „Crime Story – Vienna“fordert kommunikat­ive Spieler, die durch schlaue Überlegung­en und Querverbin­dungen auf die richtige Fährte stoßen. Klasse!

● Crime Story – Vienna von Peter Prinz, erschienen bei Noris. 1‰6 Spie‰ ler ab 12 Jahren, ca. 75 Minuten, ca. 11 Euro. Es gibt auch die Fälle „Mu‰ nich“und „Berlin“.

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Foto: Liebmann Am Ende verraten die Spieler bei Pictures ihren Mitspieler­n, welches Bild sie mit ihrem Material nachgebaut haben.

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