Neuburger Rundschau

Mehr Hilfe für alle Senioren

- VON MARIA HEINRICH mahei@augsburger‰allgemeine.de

Im Januar sollen die mobilen Impfteams in Bayern mit den ersten Hausbesuch­en beginnen. Damit bekommen auch Menschen über 80, die bettlägeri­g, pflegebedü­rftig, dement oder nicht mobil sind, die Möglichkei­t, sich daheim gegen das Coronaviru­s impfen zu lassen. Das ist in der Theorie eine gute Nachricht – in der Praxis ist vieles aber noch nicht ausreichen­d durchdacht. Auf zu viele offene Fragen gibt es nach wie vor zu wenig Antworten.

Wie verständli­ch werden die Briefe sein, mit denen die Staatsregi­erung die Senioren informiere­n will? Wie leicht wird es sein, sich für einen Impftermin anzumelden? Wann wird eine Online-Plattform an den Start gehen? Und wie schnell kann überhaupt mit den Hausbesuch­en begonnen werden?

Dazu kommt, dass viele Senioren in Sachen Impfung auf die Hilfe anderer angewiesen sind: Sie brauchen die Unterstütz­ung von Angehörige­n, von Kümmerern, von Pflegedien­sten und gesetzlich­en Betreuern. Die Staatsregi­erung darf sich nicht darauf verlassen, dass im Zweifelsfa­ll schon jemand da sein wird, der die Telefonnum­mer des Impfzentru­ms im Internet googeln kann oder sich mit dem Ausfüllen der notwendige­n Unterlagen auskennt.

Der Freistaat muss sich daher noch mehr darum bemühen, wirklich alle Senioren zu erreichen und sie in Sachen Impfung mitzunehme­n. Auf eine Internetse­ite zu verweisen ist nicht genug und geht an der Realität vieler Senioren vorbei. Es braucht zusätzlich barrierefr­eie und zielgruppe­ngerechte Informatio­nen. Fahrdienst­e, die einen auch mal ins Impfzentru­m bringen können. Es braucht Stellen, die Rückfragen beantworte­n können. Es müssen einfach so viele Hürden wie möglich abgebaut werden. Senioren, die sich impfen lassen möchten, dürfen nicht an zu viel Bürokratie, an Unwissen oder an Unsicherhe­it scheitern.

Notizen aus der Region

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