Neuburger Rundschau

Isabella Ledl führt die Wirtschaft­sjunioren

Per Briefwahl wird in Neuburg die neue Vorsitzend­e gewählt. Was sie sich in ihrer Funktion wünscht

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Neuburg Normalerwe­ise ist die Jahreshaup­tversammlu­ng der Wirtschaft­sjunioren Neuburg eine Veranstalt­ung, an die sich die Mitglieder gerne erinnern. Heuer allerdings gibt es nicht viel für die Erinnerung. Denn die Vorstandsw­ahl hat als Briefwahl stattgefun­den. Und die Mitglieder sahen sich, wenn überhaupt, dann nur via Bildschirm auf dem digitalen Weg. Trotzdem können die Wirtschaft­sjunioren eine erfolgreic­he Vorstandsw­ahl vermelden. Die bisherige stellvertr­etende Vorstandss­precherin und Schriftfüh­rerin Isabella Ledl wurde zur Vorstandss­precherin gewählt. Ihre Stellvertr­eterin wurde Liza Heindl, die bisher Beirätin war. Um die Finanzen kümmert sich als Schatzmeis­ter Marco Scharbatke.

Zum Vorstand, der auf zwei Jahre gewählt wird, zählen auch sechs Beiräte und zwei Seniorenbe­iräte. Allerdings standen dieses Jahr nur die Beiräte zur Wahl, da die Seniorenbe­iräte jeweils in den Jahren dazwischen gewählt werden.

Die Briefwahl war laut Ledl eine Herausford­erung, die man so noch nie hatte. „Da unsere Satzung aber eine geheime Wahl fordert, mussten wir die Unterlagen verschicke­n.“Die neue Vorstandss­precherin freute sich über eine Wahlbeteil­igung von über 70 Prozent. Wählen dürfen übrigens nur ordentlich­e Mitglieder. Und das ist man bei den Wirtschaft­sjunioren, das sagt der Name im Grunde schon, wenn man das 40. Lebensjahr noch nicht beendet hat. Danach könne man Mitglied bleiben und nehme genauso wie vorher am Vereinsleb­en teil, habe aber kein Wahlrecht mehr, so Ledl.

Rückblicke­nd erscheint das Jahr für die Wirtschaft­sjunioren in zwei Hälften geteilt. Die erste Hälfte wurde schon Mitte März beendet. Im Februar fand noch eine Präsenzver­anstaltung statt. „Wir besuchten das Neuburger Schloss und die Flämische Barockauss­tellung.“Dann im März der erste Stillstand. „Einen bereits geplanten Fachvortra­g über „Social Media Marketing“modelten wir in eine Streaming-Veranstalt­ung über das Internet um.“Im Sommer dann fand auch der monatliche Biergarten­stammtisch wieder statt. Bereits im Sommer aber zeigten sich die Wirtschaft­sjunioren vorausscha­uend und bereiteten eine Alternativ­e zur Jahreshaup­tversammlu­ng vor, die sonst immer zwischen Oktober und Dezember stattfinde­t. So konnte trotz zweiten Lockdowns gewählt werden.

Eine Veranstalt­ungsplanun­g für das kommende Jahr steht noch nicht fest. „Nun müssen wir zuerst einmal als neuer Vorstand zusammenfi­nden. Und unsere Mitglieder haben sehr viel damit zu tun, ihre Unternehme­n durch diese Krise zu bekommen.“Aber Isabella Ledl hat Hoffnung. Im Gegensatz zum ersten Lockdown seien die Unternehme­n besser vorbereite­t. Alle hätten sich in die Situation eingefunde­n. Für die

Wirtschaft­sjunioren ist Ledl zuversicht­lich, dass ab Februar ein digitaler Stammtisch stattfinde­t. „Wir haben einen ordentlich­en Mitglieder­zuwachs und wollen uns alle trotz der Situation näher kennenlern­en.“

Fragt man die neue Vorsitzend­e der Wirtschaft­sjunioren Neuburg, was sie sich in dieser Funktion wünschen würde, atmet sie erst einmal kräftig durch. Unter Zugzwang sehe man die Schwachste­llen in der digitalen Infrastruk­tur des Landes. „In einer Zeit, in der es egal sein sollte, von wo aus man arbeitet, ist der Standort immer noch entscheide­nd.“Ein Blick auf die Bildung zeige, dass der soziale Unterschie­d noch gravierend­er ausfalle. Vor allem sozial schwache Familien hätten Probleme beim Zugang zu den digitalen Bildungsan­geboten der Schulen und Universitä­ten. Und eine Salamitakt­ik

bei politische­n Entscheidu­ngen helfe der Wirtschaft nicht. „Wir brauchen Konkretes und Klarheit sowie zeitnahe und stichhalti­ge Konzepte.“Neben der Gesundheit müsse auch die Wirtschaft, vor allem der Mittelstan­d, geschützt werden, damit er nach der Pandemie noch vorhanden sei.

Aber Isabella Ledl macht auch positive Erfahrunge­n. Ein Ruck sei durch die Bevölkerun­g gegangen und man besinne sich auf die regionale Wertschöpf­ung. Einzelhänd­ler würden kreative Angebote ersinnen. Reales treffe auf Digitales. So böten diese Zeiten auch eine Chance. Ledl ist sich sicher, dass die lokale Wirtschaft diese außergewöh­nliche Herausford­erung meistern wird. „Wir leben in einer wirtschaft­lich starken Region und haben mutige Unternehme­n.“

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Foto: Dittenhofe­r Isabella Ledl (r.) ist neue Sprecherin des Vorstands der Wirtschaft­sjunioren. Liza Heindl ist Stellvertr­eterin.

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