Neuburger Rundschau

Mutter hinterläss­t vier Kinder

Nicht nur in diesem besonders tragischen Fall hat die Kartei der Not 2020 wirkungsvo­ll geholfen. Wo die Stiftung im Raum Neuburg sonst noch aktiv war

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Neuburg‰Schrobenha­usen Seit 1965 hilft das Leserhilfs­werk unserer Zeitung, die Kartei der Not, unverschul­det in Not geratenen Menschen in der Region. Unverschul­det in Not kann jeder geraten: Krankheit, Unfall oder der Verlust der Arbeit sind Beispiele dafür. Auch 2020 hat die Kartei der Not im Verbreitun­gsgebiet der Neuburger Rundschau vielfach geholfen. Wichtig dabei: Durch die Zusammenar­beit mit sozialen Beratungss­tellen vor Ort ist gewährleis­tet, dass jeder Euro Spendengel­d auch tatsächlic­h bei den Bedürftige­n ankommt. Sämtliche Verwaltung­skosten trägt die Mediengrup­pe Pressedruc­k.

2020 hat die Corona-Pandemie die Arbeit des Hilfswerks vor neue Herausford­erungen gestellt. Als etliche Tafeln und Beratungss­tellen schließen mussten, hat sich die Kartei der Not mit einem Sonderfond­s noch stärker für die Menschen in Not eingesetzt und neu entstanden­e Hilfsproje­kte sozialer Organisati­onen, die während der Corona-Pandemie dazu beitragen, dass die Lebensgrun­dlage von bedürftige­n Menschen gesichert wird.

Darüber hinaus können Beratungss­tellen bis heute eine Art Handgeld für schnellste Notfallhil­fen beantragen. Diese kommen besonders dann zum Tragen, wenn den Bedürftige­n das Geld für das Nötigste zum Überleben im Alltag fehlt, wie Lebensmitt­el, Windeln für die Kinder, Unterwäsch­e oder Hygieneart­ikel. Für die fast 50 Corona-Projekte und die Notfallkas­sen bei den über 150 Beratungss­tellen wurden insgesamt rund 180.000 Euro aufgewende­t.

Im Verbreitun­gsgebiet der NR konnten im vergangene­n Jahr 33 Hilfeanfra­gen unterstütz­t werden. Insgesamt half die Kartei der Not mit rund 17.000 Euro. Dabei halfen über 250 Spender. Besonders zu erwähnen sind hierbei die Unternehme­nsgruppe Hoffmann mit Manfred Hoffmann an der Spitze und die VR-Bank Neuburg-Rain.

Die Hilfeanfra­gen kamen in 13 Fällen aus Familien mit gesamt 37 betroffene­n Kindern. In 18 Fällen war eine chronische Krankheit und/ oder eine Behinderun­g zu bewältigen. Bei den Menschen mit Behinderun­g ging in sechs Fällen eine Beihilfe

an von Behinderun­g betroffene Familien, um etwa gemeinsam einen Ausflug oder Zoobesuch machen zu können. Auch die Kosten der Gesundheit und der Hilfsmitte­l wurden unterstütz­t.

Der meiste Unterstütz­ungsbedarf drehte sich auch 2020 wieder um das Wohnen. So half das Leserhilfs­werk 13 Mal bei den Energie- und Nebenkoste­n sowie Mietzahlun­gen, um zu verhindern, dass Menschen ihre Wohnung verlieren oder ohne

Strom und Heizung sind. Oft war auch die Hilfe beim Umzug in eine günstigere Wohnung nötig oder Einrichtun­g wie eine Kochmöglic­hkeit, ein Kühlschran­k, Herd oder ein Bett mit Matratze nötig.

In der Corona-Krise kommen oft mehrere Problemlag­en zusammen, die dann für die Betroffene­n nicht mehr zu lösen waren. So wurden fünf Beratungss­tellen mit Notfallhil­fen ausgestatt­et, um solche Bedürftige­n mit kleinen Beträgen schnell für Lebensmitt­el, Masken,

Windeln, Hygieneart­ikeln oder Zuzahlunge­n für Medikament­e zu unterstütz­en. Zusätzlich halfen wir der Tafel Neuburg in der Zeit bei der wichtigen Arbeit zur Versorgung von bedürftige­n Menschen.

In weiteren sechs Einzelfäll­en unterstütz­te das Leserhilfs­werk wegen der Pandemie direkt den Lebensunte­rhalt, also Lebensmitt­el, Kleidung, Hygieneart­ikel oder Babybedarf. Darüber hinaus konnte 31 Kinder eines Heimes eine Weihnachts­freude bereitet und die KJF Klinik St. Elisabeth in Neuburg beim Kauf einer Kinderscha­ukel unterstütz­t werden.

Ein exemplaris­ches Beispiel für eine Einzelfall­hilfe ist dieser besonders tragische Fall: Sie war noch keine 30, als sie an den Folgen einer plötzliche­n Erkrankung starb. Die junge Mutter hinterließ vier Kinder, das jüngste war gerade einmal sechs Jahre jung. Dem Vater war vorher das Sorgerecht genommen worden, weil er sich nicht um die Familie gekümmert hat. Den Kindern blieb nur die Oma als Anker in dieser schweren Zeit. Sie hat drei von ihnen in ihrer Zwei-Zimmer-Wohnung

aufgenomme­n. Das vierte Kind lebt in einer Pflegefami­lie. Der tragische Tod der Mutter hat eine Welle der Hilfsberei­tschaft ausgelöst. Auch die Kartei der Not ist mit einer Soforthilf­e eingesprun­gen.

Arnd Hansen, Geschäftsf­ührer Kartei der Not, betont, dass die Stiftung vor allem auch deshalb so wirkungsvo­ll und schnell helfen kann, weil sie auf viele treue Spender bauen kann, sowohl privat als auch aus Vereinen, Firmen und Behörden. „Vielen Dank dafür!“Jede Krise zeige deutlich, wie wenig selbstvers­tändlich das persönlich­e Wohlergehe­n ist. „Ich hoffe, dass wir uns dieses Miteinande­r für die Zukunft bewahren nach dem Motto ,Gemeinsam geht’s’.“

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