Neuburger Rundschau

Nichts war’s mit weißer Weihnacht

Werner Neudeck hat anhand seiner Aufzeichnu­ngen den Monat Dezember analysiert. Sein Ergebnis: Zu mild und fast kein Schnee. Hier sind die Einzelheit­en

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Landkreis Donau‰Ries Zu warm und dadurch ohne nennenswer­ten Schneefall bei einer viel zu geringen Zahl an Sonnenstun­den: So präsentier­t sich kein erfreulich­er Wintermona­t. Unser Wetterbeob­achter Werner Neudeck hat wieder Aufzeichnu­ngen gemacht.

Wie er festgestel­lt hat, hat pünktlich zu Beginn des meteorolog­ischen Winters in der Nacht zum 1. Dezember der erste Schneefall dieses Winters eingesetzt. Da die Nachttempe­raturen deutlich unter dem Gefrierpun­kt lagen, blieb die Schneedeck­e zumindest auf Wiesen und Feldern bis zum 6. Dezember erhalten. Ein extremes Tief mit nur noch 990 Hektopasca­l beförderte wärmere Luft aus dem Süden zu uns und der Niederschl­ag ging in Regen über. Doch am 9. Dezember setzte erneut leichter Schneefall ein, der aber bei Temperatur­en über null Grad relativ schnell wegschmolz.

Die zahlreiche­n Tiefs in unserer Region und darum herum sorgten dafür, dass das trübe Wetter weiter anhielt, nur durch kürzeste sonnige Abschnitte unterbroch­en. Kräftig steigender Luftdruck ab dem 17. Dezember ließ im Süden Bayerns die Sonne scheinen, unser Raum versank aber in Nebel und Hochnebel.

Mit Regenschau­ern und steigenden Temperatur­en machte der astronomis­che Winteranfa­ng am 21. Dezember seinem Namen keine Ehre. Auch das sogenannte „Weihnachts­tauwetter“, also der Vorstoß von Warmluft in unseren Raum, trat heuer mit 12,1 Grad am 22. Dezember wieder auf, nur dass es nichts wegzutauen gab. Damit waren weiße Weihnachte­n erst mal vom Tisch. Man muss schon bis 2010 zurückgehe­n, als wir letztmals echte weiße Weihnachte­n erleben konnten. Dafür wurden wir am zweiten Weihnachts­feiertag mit über sieben Stunden Sonne belohnt, wobei es zu deutlichem Nachtfrost kam. Zu Silvester wurden uns dann doch noch sechs Sonnenstun­den gegönnt. Auf den extrem trockenen November folgte also ein etwas feuchterer Dezember, der aber trotzdem noch zu wenig Niederschl­ag aufwies. Wenig Niederschl­ag bedeutet auch wenig Schnee. Anstatt der fünf Tage mit Schneefall schneite es nur an drei Tagen und das nur in geringsten Mengen. Ein besonderes Kapitel war der Sonnensche­in in diesem Monat. Der Dezember zeigte sich in den ersten zwei Dritteln trüb und grau und so waren bis dahin nur zwölf Sonnenstun­den zu vermelden. Dies konnte auch nicht mehr komplett aufgeholt werden, denn bei 14 Nebeltagen (normal acht) war nicht mehr zu erwarten. Daher erstaunt es nicht, dass der Monat mit 41 Sonnenstun­den (normal 46) keine Lorbeeren ernten konnte.

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