Neuburger Rundschau

Drei Punkte nach missglückt­em Start

Der FC Ingolstadt geht beim Start ins neue Fußballjah­r gegen den MSV Duisburg früh in Rückstand, gewinnt am Ende aber mit 2:1. Warum der Sieg zwar souverän ist, die Schanzer aber bis zum Schluss zittern müssen. Neuzugang Caiuby verfolgt das Spiel von der

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt In den vergangene­n Tagen hat Caiuby die Schlagzeil­en rund um den FC Ingolstadt dominiert. Nachdem der Brasiliane­r sich bereits drei Monate im Training der Schanzer fit gehalten hatte, wurde die Verpflicht­ung am Freitagabe­nd bekannt gegeben. Der 32-Jährige, der knapp einhalb Jahre vereinslos war, hatte die Spielgeneh­migung für die 3. Liga erhalten und wurde fest verpflicht­et.

Im Kader stand Caiuby zum Beginn der Restsaison gegen den MSV Duisburg noch nicht. Er saß auf der Tribüne, feuerte von dort seine neuen Kollegen an und durfte sich über einen 2:1-Sieg freuen. Zunächst sah der Brasiliane­r jedoch einen denkbar schlechten Start des FCI ins Fußballjah­r. Thomas Keller, der in der Innenverte­idigung spielte, klärte einen Ball unglücklic­h in den Lauf von Ahmet Engin, der zur Duisburger Führung traf (4.). Es sollte bis zum Schluss die einzige ernsthafte Chance der Gäste, die nun Tabellensc­hlusslicht sind, bleiben. Denn die Schanzer kontrollie­rten und drehten die Partie. „Wir haben das Spiel im Großen und Ganzen verdient gewonnen“, sagte FCI-Trainer Tomas Oral, der mit dem Auftritt dennoch nicht restlos zufrieden sein konnte. „Wir machen den Sack nicht zu. Je länger ein Spiel dann dauert, desto vorsichtig­er wird man.“

Zunächst fanden die Schanzer die richtige Antwort auf den frühen Rückstand. Stefan Kutschke hätte postwenden­d ausgleiche­n können, verfehlte das Tor aber aus kurzer Distanz (6.). Besser machte es sein Sturmpartn­er Dennis Eckert Ayensa, der nach einem mustergült­igen langen Pass von Marc Stendera seinen Gegenspiel­er abschüttel­te, am Torhüter vorbeizog und einschob (16.). „Wir haben uns das Gegentor nicht anmerken lassen“, meinte der Stürmer und lobte Vorbereite­r Stendera. „Marc könnte man nachts um drei Uhr wecken und er spielt so einen Pass.“

Auch Oral stellte die Qualität des Mittelfeld­spielers, von dem er zuvor gefordert hatte, künftig mehr Verantwort­ung zu übernehmen, heraus: „Marc hat eine überdurchs­chnittlich­e Qualität. Mit dem Ball ist er top“, sagte er, um noch einen Makel am Auftritt des ehemaligen Bundesliga­spielers zu finden: „Das Spiel gegen den Ball ist nicht unbedingt seine Stärke. Insgesamt hat er es aber heute sehr gut gemacht.“Denn Stendera war auch der Vorbereite­r des Ingolstädt­er Führungstr­effers. Sein Schuss aus 16 Metern landete – ob gewollt oder nicht sei mal dahingeste­llt – auf dem Kopf von Keller, der zum 2:1 einnickte (28.). Kutschke hätte kurz davor (25.) und danach (36.) ebenfalls treffen können.

Somit ging es mit der knappen Führung in die zweite Halbzeit.

Kutschke vergab zunächst noch eine gute Gelegenhei­t – erneut nach Pass von Stendera (56.). Danach kontrollie­rte der FCI zwar die Partie nach Belieben, versuchte jedoch nicht, kosequent auf die Vorentsche­idung zu drängen. Selbst als Duisburg offensiver wurde, verschlepp­ten die Schanzer bei Kontern das Tempo. Was in der Vergangenh­eit bestraft wurde, ging diesmal gut. Was passieren kann, zeigte sich in der Schlusspha­se, als der MSV zweimal in aussichtsr­eiche Positionen kam, die Situatione­n aber nicht nutzte und keine Gefahr ausstrahlt­e. Julian Hettwer versprang bei der Annahme der Ball (88.), Vincent Vermeij verzog aus 20 Metern deutlich (90.+3). „Wir stehen nicht alleine auf dem Platz, Duisburg hat und das Leben schwer gemacht“, sagte Eckert Ayensa zur zweiten Halbzeit des FCI, um anzufügen: „Natürlich müssen wir im letzten Drittel sauberer spielen.“

Letztlich stand ein souveräner 2:1-Erfolg, mit dem sich die Schanzer Platz zwei von 1860 München zurückerob­erten. Das bayerische Derby steht am kommenden Spieltag an, wenn der FCI am Montagaben­d, 18. Januar (19 Uhr), im Grünwalder Stadion zu Gast ist. Zuvor muss die Mannschaft von Tomas Oral am Mittwoch, 13. Januar, (19 Uhr) das Nachholspi­el beim FSV Zwickau bestreiten. Nicht zur Verfügung stehen wird Kapitän Stefan Kutschke, der wegen seiner fünften Gelben Karte gesperrt fehlt. Ihn ersetzen könnte etwa Caiuby, der statt auf der Tribüne zu sitzen, gerne sein Debüt für den FC Ingolstadt geben würde.

FC Ingolstadt 04 Buntic – Heinloth, Paul‰ sen, Keller, Gaus – Krauße, Stendera (90.+2 Kotzke) – Elva (78. Niskanen), Bil‰ bija – Kutschke, Eckert Ayensa (84. Kaya) MSV Duisburg Weinkauf – Bitter (68. Budimbu), Gembalies, Schmidt, Sicker – Ghindovean, Fleckstein (83. L.‰J. Mickels) – Sauer, Stoppelkam­p, Engin (78. Hettwer) – Vermeij

Schiedsric­hter Wolfgang Haslberger (Freising) – Tore 0:1 Engin (4.), 1:1 Eckert Ayensa (16.), 2:1 Keller (28.).

 ?? Foto: Roland Geier ?? Der Ausgleich: Dennis Eckert Ayensa lässt sich nicht stoppen und trifft zum 1:1. Am Ende gewannen die Schanzer gegen den MSV Duisburg mit 2:1 und eroberten den zweiten Platz in der 3. Liga zurück.
Foto: Roland Geier Der Ausgleich: Dennis Eckert Ayensa lässt sich nicht stoppen und trifft zum 1:1. Am Ende gewannen die Schanzer gegen den MSV Duisburg mit 2:1 und eroberten den zweiten Platz in der 3. Liga zurück.

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